Startseite News Nachhaltigkeits-News #6 – ausgesetzte Zulassung von CBD, ARD-Doku „Die Recyclinglüge“ und steigender Holzverbrauch in Deutschland

Nachhaltigkeits-News #6 – ausgesetzte Zulassung von CBD, ARD-Doku „Die Recyclinglüge“ und steigender Holzverbrauch in Deutschland

von Elisabeth

Aktuell gibt es wieder einige spannende Neuigkeiten, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Hier findet ihr interessante News zu CBD, was dessen Zulassung betrifft, aber auch Neuigkeiten zu einer aktuellen ARD Doku über das Thema Recycling und eine News zum Holzverbrauch in Deutschland, der nicht erst mit der aktuellen Gaskrise für alle zum Problem wird.

Zulassung von CBD als Lebensmittel ausgesetzt

Die Bewertungen von CBD als neuartiges Lebensmittel sind aktuell ausgesetzt. Das liegt laut den Wissenschaftlern der EFSA (EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit) an Datenlücken und unsicheren Informationen bezüglich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit. Betroffen von dieser Aussetzung ist nicht nur ein CBD-Öl-Shop wie Justbob, sondern noch viele weitere Shops, die CBD Produkte wie Öl, aber auch verschiedene Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel wie Süßigkeiten, Backwaren, Getränke mit CBD zum Verzehr anbieten. Cannabidiol wird aus den Pflanzen der Cannabis sativa L. gewonnen, lässt sich aber auch chemisch herstellen. Um CBD als neuartiges Lebensmittel einstufen zu können, müssen die Bedingungen der EU-Rechtsvorschriften über neuartige Lebensmittel erfüllt sein. Ob der Verzehr von CBD für den Menschen wirklich absolut unbedenklich ist, lässt sich aktuell nicht eindeutig feststellen, weshalb die Einstufung als Lebensmittel vorerst ausgesetzt ist. 

Prof. Dominique Turck (Vorsitzende des NDA-Gremiums) sagt, dass sich Gefahren von CBD aufgrund der Datenlücken momentan nicht eindeutig ausschließen lassen. Die genauen gesundheitlichen Auswirkungen müssen erst noch weiter evaluiert und Datenlücken geschlossen werden. Aktuell sind es vor allem die Auswirkungen auf den Magen, Darm und die Leber sowie das Nervensystem und endokrine System, zu denen Daten fehlen. In Tierversuchen konnten zumindest negative Folgen für die Fortpflanzung festgestellt werden. Diese gilt es, auch beim Menschen zu prüfen, bevor CBD als neuartiges Lebensmittel zugelassen wird.

Das bedeutet nicht, dass die Zulassung nicht doch noch erfolgt. Wenn alle Daten vorliegen und CBD als Nahrungsmittel unbedenklich eingestuft wird, kann den gestellten Zulassungsanträgen stattgegeben werden. Aktuell dürfte der Stopp der EU-Industrie für Hanfprodukte allerdings einen deutlichen Dämpfer verpassen.


Neue ARD-Doku „Die Recyclinglüge“

Erst kürzlich lief in der ARD eine spannende und zugleich schockierende Doku mit dem Titel „Die Recyclinglüge“. Hier geht es um die Frage, was eigentlich mit unserem Plastikmüll passiert, nachdem wir ihn in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack geworfen haben. Die meisten Verbraucher nehmen an, dass das Plastik recycelt wird. Doch das stimmt leider nicht, wie die Doku deutlich zeigt.

Die gängigen Plastikverpackungen lassen sich nicht gut recyceln, da sie beispielsweise verschiedene Farben haben und voll von Aufklebern sind. Nur sehr wenige Plastikverpackungen können von den Mülltrennungsanlagen überhaupt erkannt und aussortiert und dann wieder zu Kunststoff recycelt werden. Die Doku beschreibt die traurige Wahrheit und zeigt, wer eigentlich am meisten an dem Plastikdilemma verdient. 

Tatsächlich schaffen es nur etwa 5% unseres Plastikmülls überhaupt, wieder recycelt zu werden – eine verschwindend geringe Menge. In der ARD-Doku von Tom Costello und Benedikt Wermter wird klar, dass das Thema Plastikrecycling in Wahrheit eine riesige Sauerei ist. Daran verdienen nur die weltweit tätige Abfallmafia sowie die größten internationalen Kunststoffhersteller. Gedreht wird der Film unter anderem auch in Indonesien, wo Plastikmüll illegal in den dichten Mangrovenwäldern entsorgt wird. 

Auch illegale Abfallimporte in der Türkei werden in der Doku gut dokumentiert. Wer hier versucht, etwas dagegen zu tun, wird von der Mafia bedroht. Das Schlimmste daran ist:  Die Politik weiß längst über diese Missstände und das allgemeine Problem des Recyclings Bescheid, tut aber nicht genug, um etwas daran zu ändern. 

Die Abfälle stammen dabei aus der ganzen Welt – von Recycling also keine Spur. Statt Plastik zu sammeln und nur zum Schein zu „recyceln“, sollten Unternehmen lieber auf Plastik verzichten und stattdessen alternative Verpackungen für ihre Produkte wählen. Für die illegale Müllbeseitigung und Umweltverseuchung sollten ebenfalls die Hersteller von Plastikverpackungen zahlen müssen. Dann wäre es sicher schnell vorbei mit zu viel Plastikmüll und der illegalen Entsorgung. 

Screenshot: ARD

Holzverbrauch in Deutschland viel zu hoch

Holz ist seit vielen Jahrzehnten ein beliebter Rohstoff – zum Beispiel zum Bauen, Kochen und Heizen sowie zur Herstellung von Papier, Zellstoff und Verpackungen. Mehr als 60 Prozent ist der Verbrauch von Holz allein in den letzten 60 Jahren gestiegen. Mit der aktuellen Gaskrise wird der Bedarf an Holz noch größer. Vor allem Deutschland verbraucht unheimlich viel Holz, tatsächlich ist der Verbrauch hier etwa doppelt so hoch wie beim weltweiten Durchschnitt. Obwohl es in Deutschland wirklich sehr große Waldflächen gibt, können wir unseren eigenen Bedarf heute schon nicht mehr decken. Es wird mehr geerntet, als nachwachsen kann.

Die Vielfalt der Wälder ist mit diesem hohen Verbrauch extrem gefährdet, da der Bedarf an Holz auch künftig weiter steigen wird. Die Preise explodieren jetzt noch mal zusätzlich. Durch den Mangel an Gas bestellen sich viele Deutsche Holzöfen und große Holzvorräte, aus Angst, nicht über den nächsten Winter zu kommen. 

Doch was tun gegen den wachsenden Holzhunger? Welche Alternativen gibt es, wenn Öl und Gas eingeschränkt verfügbar und exorbitant teuer werden? Holz zum Heizen zu nutzen, ist besonders bedenklich, denn damit wird es dem natürlichen Kreislauf entzogen und kann nicht mehr wiederverwendet werden. Holz aus dem Möbelbau lässt sich dagegen wieder zu neuen Stücken verarbeiten, auch für Baustoffe aus Holzhäusern besteht die Möglichkeit der Weiterverwendung. Es müssen also Alternativen zur Energieversorgung her. Zudem darf das vorhandene Holz nur in begrenzter Menge der Natur entnommen werden, sodass Wälder genügend Zeit zum Nachwachsen haben. 

Der hohe Holzkonsum hat auch Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit. Das Verbrennen von Holz im Kamin sorgt für eine hohe Feinstaubbelastung, die wiederum gesundheitliche Langzeitfolgen nach sich ziehen kann. Die Wälder wachsen zudem kaum mehr natürlich und speichern deshalb weniger Kohlenstoff, was den Klimawandel zusätzlich vorantreibt. Hinzu kommen die klimatischen Veränderungen, die es jetzt schon gibt und den Wäldern weltweit stark zusetzen. Trockenheit, Stürme, Waldbrände oder Schädlingsbefall minimieren die Holzbestände zusätzlich. Viele Länder weichen deshalb schon jetzt auf die Abholzung von den für das Weltklima so wichtigen Regenwäldern aus.

holz

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