Als ich vor einigen Jahren auf Naturkosmetik umgestiegen bin, war Haarpflege tatsächlich mit das erste für mich. Denn ich hatte rund um meine Haare einfach die größten Schwierigkeiten, die ich unbedingt lösen wollte. Fettige Haare und juckende Kopfhaut waren meine Hauptprobleme, denen ich den Kampf ansagen wollte. Was ein Naturkosmetik-Shampoo überhaupt ausmacht und welche Produktempfehlungen und Tipps ich für euch habe, erfahrt ihr im heutigen Shampoo-Guide.
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Inhalt
- Warum Naturkosmetik-Shampoos?
- Wirkweise & Tenside
- Bestes Naturkosmetik Shampoo für jeden Haartyp
- 5 Tipps zur Naturkosmetik-Shampoo-Anwendung
- Mein Fazit
Warum Naturkosmetik-Shampoos?
Für mich persönlich gab es gleich mehrere Gründe, Naturkosmetik-Shampoos zu verwenden. Zum einen, wollte ich nur noch natürliche Inhaltsstoffe an meinen Kopf lassen. Denn gerade scharfe Tenside, wie sie in zahlreichen konventionellen Haarwasch-Produkten vorkommen, können die Hautbarriere schädigen, wodurch diese anfälliger und durchlässiger für andere, potentiell schädliche Stoffe wird. Zum anderen sollten die von mir verwendeten Produkte auf keinen Fall der Umwelt schaden. Denn gerade Silikone und Mikroplastik aus konventionellen Shampoos können nicht oder nur schwer abgebaut werden, gelangen ins Grundwasser und zerstören somit die Natur – um nur ein Beispiel zu nennen.
➤Hier findet ihr eine große Auswahl an Naturkosmetik-Shampoos
Wirkweise & Tenside
Fast alle Shampoos – egal ob Naturkosmetik-Shampoo oder konventionell – enthalten Tenside, die für die Waschwirkung zuständig sind. Sie werden deshalb auch als waschaktive Substanzen bezeichnet. Zu ihnen gehört auch die Untergruppe der Sulfate. Es gibt sie in unterschiedlichen Konzentrationen – gewonnen aus verschiedenen Rohstoffen – zum Beispiel aus Zuckerrohr, Kokos oder auch synthetisch aus Erdöl. Je nach Tensid und dessen Einsatzkonzentration schäumt ein Shampoo stärker oder weniger und reinigt besser oder schlechter. Die meisten Shampoos enthalten einen Mix aus verschiedenen Tensiden, um bestmöglich zu wirken.
Nur weil ein Shampoo gut schäumt, bedeutet dies nicht, dass es auch gut reinigt.
Tenside in der Übersicht
Im Folgenden habe ich euch mal die gängigsten Tenside aufgelistet – von aggressiv bis mild. Die aggressiven sind in zertifizierter Naturkosmetik übrigens nicht erlaubt.
Aggressive Tenside
- Ammonium Lauryl Sulfate
- Sodium Laureth Sulfate
- Sodium Lauryl Sulfate
- Sodium Myreth Sulfate
Umstritten und mäßig aggressiv
- Sodium Lauryl Sulfoacetate
- Cocamidopropyl Betaine
- Disodium Cocoamphodiacetate
- Disodium Laureth Sulfosuccinate
- Sodium Coco Sulfate
Milde Tenside
- Coco Glucoside
- Decyl Glucoside
- Disodium Cocoyl Glutamate
- Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein
- Lauryl Glucoside
- Sodium Cocoamphoacetate
- Sodium Cocoyl Glutamate
- Sodium Cocoyl Hydrolyzed Wheat Protein Glutamate
- Sodium Cocoyl Hydrolyzed Wheat Protein
- Sodium Lauryl Glucose Carboxylate
- Sodium Lauryl Glucoside
- Sodium Lauroamphoacetate
➤Wenn ihr mehr über Tenside erfahren wollt, lest hier weiter
Bestes Naturkosmetik-Shampoo für jeden Haartyp
Welches ist das beste Naturkosmetik-Shampoo? Auf diese Frage gibt es natürlich wie in allen anderen Kategorien nicht DIE eine Antwort. Ich habe aber selbst schon einiges probiert und tolle Shampoos für unterschiedliche Haartypen entdeckt.
Normales Haar
Ihr habt normales Haar? Weder schnell fettig noch trocken? Perfekt, dann sollte die Verwendung eines Naturkosmetik-Shampoos keine Probleme für euch darstellen, sodass ihr hier viele passende Produkte findet. Empfehlen würde ich euch ein unkompliziertes Shampoo, das gut reinigt und gleichzeitig Feuchtigkeit spendet. Ein Klassiker ist hier definitiv das SANTE Glanz Shampoo, das es in verschiedenen Größen und zum kleinen Preis gibt.
Wenn ihr etwas experimenteller seid und neben einem flüssigen Naturkosmetik-Shampoo mal etwas anderes ausprobieren wollt, könnt ihr zum Bio-Pulver-Shampoo von ELIAH SAHIL greifen. Einfach etwas Pulver mit Wasser vermengen und wie gewohnt aufschäumen und auswaschen. Pluspunkt: Das Shampoo kommt ohne Plastik und Duft aus.
Brüchige & trockene Haare
Gründe für trockene Haare gibt es mehrere. Meistens fehlen ihnen einfach Feuchtigkeit oder auch Proteine. Wenn sich eure Haare spröde und rau anfühlen und schnell brechen, liegt in der Regel ein Feuchtigkeitsmangel vor. In diesem Fall könnt ihr zum Beispiel auf Shampoos mit Aloe Vera und Hyaluronsäure setzen – so wie das Bio-Shampoo von SO’BiO étic. Hin und wieder könnt ihr ein Öl verwenden, das die Feuchtigkeit im Haar einschließt.
Bei Proteinmangel ist euer Haar dagegen weich, aber kraftlos und ohne Volumen. Toll sind hier die verschiedenen Shampoos von Aubrey Organics, die pflanzliche Proteine aus Soja oder Weizenkeimen enthalten und die Haare pflegen und stärken.
➤Shampoo für trockenes, feuchtigkeitsarmes Haar von SO’BiO
➤Shampoo für trockenes Haar mit Proteinmangel von Aubrey Organics
Naturkosmetik-Shampoo für fettiges Haar
Auch wenn es naheliegend erscheint: Bei fettigem Haar solltet ihr auf keinen Fall aggressive Shampoos verwenden, die eure Haare übermäßig austrocknen. So suggeriert ihr eurer Kopfhaut nur noch mehr, dass sie Talg produzieren muss, wodurch ein echter Teufelskreis entsteht. Setzt lieber auf milde, feuchtigkeitsspendende Naturkosmetik-Shampoos. Empfehlen kann ich euch hier zum Beispiel das Balance Shampoo von i+m Naturkosmetik, das gut Feuchtigkeit spendet und die Haare nicht so schnell nachfetten lässt. Wenn ihr ein festes Naturkosmetik-Shampoo ausprobieren wollt, ist auch das Lamazuna-Shampoo mit grüner Tonerde toll, das überschüssiges Fett ganz natürlich absorbiert. Perfekt für alle Zero-Waste-Fans und für alle, die üppigen Schaum und frischen Duft unter der Dusche schätzen.
➤Flüssiges Balance Shampoo von i+m Naturkosmetik
Naturkosmetik-Shampoo gegen Schuppen
Auch bei schuppigem Haar bzw. schuppiger Kopfhaut ist die Verlockung groß, auf Mittel zu setzen, die die unschönen Hautpartikel einfach wegspülen. So habe ich es früher selbst gehandhabt und auf den konventionellen Klassiker für schuppenfreien Kopf und Schultern gesetzt. Das Ergebnis war eine ausgetrocknete Kopfhaut, die langfristig immer mehr Schuppen produziert hat. Wirklich gut geholfen hat mir das Neem-Shampoo von khadi, das mit ayurvedischen Kräutern die Kopfhaut ins Gleichgewicht bringt. Nicht erschrecken: Der Duft ist anfangs extrem intensiv und kräuterig, aber auch eine echte Wohltat, wie ich finde.
Ebenfalls aus dem Ayurvedischen, aber ganz minimalistisch und für alle, denen sonst nichts gegen Schuppen hilft, empfehle ich das Shikakai Pulver von Radico, das ihr einfach mit Wasser zu einer Paste anrührt und euren Kopf damit shampooniert. Das ist natürlich Gewöhnungssache, aber hilft, Haare und Kopfhaut auf ganz natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
➤Shikakai Pulvershampoo von Radico
Naturkosmetik-Shampoo für lockiges Haar
Mit welligem oder lockigem Haar habe ich persönlich keine Erfahrungen, ich habe aber ein Produkt entdeckt, das hier wirklich überzeugend sein soll, sodass ich es hier erwähnen möchte. Und zwar das Shampoo von Afrolocke. Dieses soll dank Brokkolisamenöl, Sheabutter und Weizenprotein für Glanz, Geschmeidigkeit und Sprungkraft gleichermaßen sorgen. Falls ihr schon Erfahrungen damit habt, teilt diese doch gerne in den Kommentaren.
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Empfindliche Kopfhaut
Wie bereits erwähnt, habe ich selbst recht empfindliche Kopfhaut. Wenn es euch ähnlich geht, kann ich euch empfehlen, nach und nach einzelne Inhaltsstoffe in Produkten auszuschließen, um herauszufinden, auf welche Stoffe ihr besonders reagiert. Das können zum Beispiel Alkohol oder Duftstoffe wie Limonene oder Linalool sein. Aber auch Tenside (auch solche die in der Naturkosmetik erlaubt sind) können bei empfindlichen Menschen zu Irritationen führen. Besonders milde Shampoos findet ihr deshalb noch einmal im Folgenden.
➤Produktempfehlung von ELIAH SAHIL
➤Produktempfehlung von phitofilos
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Besondere NK-Shampoos
Weiter oben habe ich euch ja bereits unterschiedliche Kategorien an Naturkosmetik-Shampoos vorgestellt – vom klassischen flüssigen Shampoo über ein festes Naturkosmetik-Shampoo bis hin zu Pulver. Beim Onlineshop Ecco Verde, der eine wirklich große Auswahl an natürlicher Kosmetik bietet, findet ihr aber noch vieles mehr. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Trockenshampoo von puremetics, das ihr nicht auswaschen müsst, sondern damit lediglich eure Haare auffrischt? Einen Blick wert sind außerdem die Shampoo-Tabletten von BEN&ANNA, die mit Wasser aufgeschäumt werden und ganz ohne Plastikverpackung auskommen.
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5 Tipps zur Naturkosmetik-Shampoo-Anwendung
Die Haare fetten schneller nach bei Verwendung von Naturkosmetik-Shampoos oder werden nicht richtig sauber?! Diese und weitere Argumente habe ich in den letzten Jahren selbst öfter gehört, habe aber ein paar Tipps für euch, wie dies nicht passiert:
1. Regelmäßig wechseln
Ich empfehle euch, regelmäßig zwischen 2-3 Shampoos zu wechseln und somit auf verschiedene Tenside/ Tensidkonzentrationen zu setzen. Das hat mir dabei geholfen, dass meine Haare generell langsamer nachfetten.
2. Doppelt shampoonieren
Für milde Shampoos habe ich ja jetzt mehrfach plädiert. Damit eure Haare aber auch richtig sauber werden, empfehle ich euch, eure Haare jedes mal doppelt zu waschen. Also shampoonieren, ausspülen, dann wieder shampoonieren und wieder ausspülen.
3. Richtig waschen
Auch die Haare richtig zu waschen, wird definitiv unterschätzt, trägt aber maßgeblich zum schönen und sauberen Ergebnis bei. Macht eure Haare vor dem Shampoonieren erst einmal richtig nass. Dann gebt ihr eine ausreichende Menge Shampoo in eure Handflächen und massiert das Produkt ausgiebig und gleichmäßig in eure Kopfhaut ein (die Längen könnt ihr auslassen). Anschließend spült ihr alles gründlich und mit nicht zu heißem Wasser aus.
4. Anschließende Pflege nicht vergessen
Da ein Shampoo hauptsächlich die Aufgabe der Reinigung und weniger der Pflege eurer Haare hat, solltet ihr genau dies im Anschluss nicht vergessen. Zu Conditioner, Haarkur oder Haaröl kann ich gerne noch einmal einen separaten Beitrag verfassen.
5. Geduldig sein
Insgesamt braucht der Umstieg auf Naturkosmetik-Shampoos definitiv einiges an Zeit. Denn mit milderen Tensiden und ggf. den Verzicht auf Silikone muss euer Organismus erst einmal klar kommen. Bei mir hat diese Umstellung tatsächlich mehrere Monate gedauert.
Mein Fazit
Auch wenn der Weg nicht immer leicht war und ich in den vergangenen Jahren wirklich einige Naturkosmetik-Shampoos ausprobiert habe, möchte ich diesen Umstieg auf keinen Fall mehr missen. Meine Haare sind einfach so glänzend, stark und gesund, dass ich euch ebenfalls nur ans Herz legen möchte, auf natürliche Haarpflege zu setzen. Für gesundes Haar braucht es nämlich definitiv weder Silikone, Mineralöl oder aggressive Tenside! So tue ich sowohl mir als auch der Natur etwas Gutes!
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12 Kommentare
Ich habe zwar keine Afrolocke, aber extrem trockenes, gewelltes und dünnes Haar. Das Afrolocke – Shampoo ist mir empfohlen worden und auch wenn ich erst einmal skeptisch war, bin ich jetzt umso begeisterter. Dazu gibt es noch einen Leave-In, der für viel Pflege sorgt.
Von diesen beiden Produkten bin ich sehr angetan und kaufe sie immer wieder nach!
Toll! Danke für dein Feedback :) Lg, Elisabeth
Das beste Naturkosmetik Shampoo für mein leicht fettendes Haar ist von Madara Grow Volume. Es ist sehr ergiebig und schäumt gut (beim Umstieg von konventioneller Kosmetik sehr empfehlenswert). Und das beste feste Shampoo ist von Logona, beide. Danke, liebe Elisabeth, für so einen ausführlichen Bericht. Auch wenn ich mich auch schon länger mit NK beschäftige, kann man immer was neues dazu lernen. Liebe Grüße, Violeta
Hallo Violeta, das Madara-Shampoo steht auch noch auf meiner Wunschliste. Danke für den Reminder! :)
Super für empfindliche Kopfhaut ist auch das Hanfshampoo von Sanoll. Ich habe keine Trockenheits-Schüppchen mehr, seit ich das benutze, und nichts juckt nach der Anwendung.
Oh ja, dieses Bio-Shampoo mag ich auch sehr. Lg
Was ich für trockenes und welliges Haar empfehlen kann, ist das Feuchtigkeitsshampoo von Logona. Es kommt ohne Proteine und Sulfate aus, was für viele Wellen/Lockenköpfe ein entscheidendes Kriterium ist, riecht zitronig-frisch, reinigt gut und ist verhältnismäßig günstig. Deshalb nutze ich das seit rund 1 Jahr durchgehend. :)
Hallo Larissa, vielen Dank, dass du deine Empfehlungen hier teilst. Lg, Elisabeth
Magst du uns nochmal deine besten conditioner zeigen? Welche du zb. aktuell nimmst und wie deine Haarpflege Routine generell ist (du hast so schönes, glänzendes Haar :) )
Vielen Dank,
Kristin
Hallo Kristin, dazu wird es auf jeden Fall noch einmal einen Beitrag geben – kann nur noch etwas dauern ;)
Oh da freue ich mich sehr
Unbedingt erwähnenswert sind die festen Shampoos von Ayluna. Man muss zwar etwas Geduld beim Aufschäumen haben, aber die Haare sind nach dem Waschen wunderschön und trockene schuppige juckende Kopfhaut gehört der Vergangenheit an. Definitiv die ersten Shampoos, mit denen ich rundum zufrieden bin.