Die Marke Garnier hat unter dem Namen Garnier Bio ganz neu eine Naturkosmetik-Pflegereihe auf den Markt gebracht. Garnier gehört allerdings zum Konzern L’Oréal und ist für seine konventionellen Pflegeprodukte bekannt, die bei Naturkosmetik-Fans auf wenig positive Resonanz stoßen.

Pflanzliche Öle, fairer Handel & recycelbare Verpackung
Mit der neuen Pflegelinie Garnier Bio kommen die ersten zertifizierten Naturkosmetik-Produkte des Herstellers auf den Markt. Die Produkte setzen insbesondere auf vier verschiedene pflanzliche Rohstoffe: Lemongrass, Thymian, Lavendel und Arganöl. Enthalten sind Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau, die zudem fair gehandelt werden. Die Produkte von Garnier Bio sind außerdem von Ecocert zertifiziert und allesamt vegan.
Auch bei der Verpackung setzt Garnier Bio auf Natur pur: So sind die Pappen und Behältnisse recycelbar, viele davon werden bereits aus recyceltem Material hergestellt. Die Pappe stammt zudem aus FSC-zertifizierten Wäldern.
Das Sortiment erstreckt sich von Waschgel, Gesichtswasser und -spray über Feuchtigkeitspflege, bis hin zu purem Bio-Lavendelöl. Die Pflegereihe Garnier Bio ist auch darauf ausgelegt, die verschiedenen Produkte miteinander kombinieren zu können. Garnier Bio gibt es zum Beispiel beim Drogeriemarkt dm oder online.
Garnier gehört zu L’Oréal
Das Problem an den Neuheiten ist, dass die Reihe aus dem Hause Garnier stammt und somit zum Konzern L’Oréal gehört. 1965 wurde Garnier von seinem damaligen Konkurrenten L’Oréal übernommen und gilt heute nach L’Oréal Paris als die zweitstärkste Marke des Unternehmens.
Im August 2018 hatte bereits die Übernahme des Naturkosmetik-Herstellers Logocos, somit der Marken Sante und Logona, durch den Marktführer stattgefunden. Nach der Eingliederung haben sich viele treue Kundinnen und Kunden von den Naturkosmetik-Produkten abgewandt. Da die Nachfrage nach Naturkosmetik stetig steigt, soll nun auch Garnier Bio als eigenständige Marke zum Wachstum des Konzerns beitragen.
Das Problem mit den Tierversuchen – auch bei Garnier Naturkosmetik
Die Strategie von L’Oréal besteht darin, kleine Marken früh aufzukaufen, sie global bekannt zu machen und somit den Absatz erheblich zu steigern. L’Oréal brüstet sich mit Marken, die ethisch korrekt handeln und nachhaltige Produkte herstellen. Dabei handelt der Konzern jedoch mit Ländern wie beispielsweise China, die Kosmetikhersteller dazu verpflichten, ihre Produkte durch Tierversuche zu prüfen.
5 Fakten zur Garnier Naturkosmetik Linie
- Die Kosmetik kommt in nachhaltigen Recycling Verpackungen
- Alle Produkte der Linie sind vegan
- Garnier Bio ist Ecocert zertifiziert
- Viele Inhaltsstoffe sind fair gehandelt oder in Bio-Qualität
- Garnier gehört zu L’Oréal und daher werden Tierversuche indirekt unterstützt
Was haltet ihr davon, dass es jetzt zertifizierte Naturkosmetik von Garnier gibt? Will das Unternehmen eurer Meinung nach nur auf den nachhaltigen Zug aufspringen oder seht ihr darin eine positive Entwicklung?
7 Kommentare
Seit 1965 gehört Garnier zu L’Oreal?
Hmm..bist du sicher?
Ja, 1965 hat L’Oréal Garnier übernommen. Lg
Ich würde die Bio Marke trotzdem kaufen. Der Käufer hat schließlich die Macht, Konzerne zum Umdenken zu bringen. Und das geht nur, wenn die merken, dass sich die natürlichen Produkte besser verkaufen, als konventionelle. Deswegen finde ich Boykott von fairen Produkten nicht unbedingt sinnvoll, vielleicht sogar schädlich.
Liebe Becca, danke für deinen Kommentar – da ist auf jeden Fall was dran. Und die breite Masse erreicht man eh nur, wenn große Marken/ Konzerne etwas umstellen. Lg
Altern Wein in neuen Schläuchen,
L’Oreal hatte nach dem Aufkauf von Sanofloré verschiedene Linien mit Ecocert-Siegel herausgebracht: Nutriganics von The Body Shop, Bioaktiv von Garnier und Bioexigence (oder so) von Le Club des Créateurs de Beauté.
Das alles ist vom Markt mittlerweile wieder verschwunden – und ich denke, mit dem neuen Wurf wird es ähnlich sein.
Habe Garnier Pflanzenhaarfarbe gekauft, weil es vegan ist. Nun muss ich erfahren, dass für dieses Produkt Tierversuche durchgeführt werden :-( Bin sehr enttäuscht und werde das Produkt aus diesem Grund bei dm zurück geben, Kassenbon noch vorhanden.
Ich bin in diesem Bereich auch (meistens) konsequent. Das grüne Deckmäntelchen wird von mir nicht unterstützt. Für seltene Anlässe, wenn ich beispielsweise einen Vortrag halten muss und man mir die schlecht geschlafene Nacht ansieht, greife ich schon mal zum Chemie-Makeup, dann bewusst und das eklige Silikon in Kauf nehmend. An allen anderen 360 Tagen des Jahres kommt nur essbare Kosmetik auf meine Haut. Ich bin so eine „Steinzeit“-Naturkosmetik-Kennerin, verwende diese seit Mitte der achtziger Jahre und stelle seitdem einzelne Produkte auch für mich her!