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Zu Besuch bei Coffee Circle: Interview und Kaffeeklatsch

von Elisabeth

Was ist der Unterschied zwischen Bio-Kaffee und Waldkaffee? Was macht Coffee Circle anders als herkömmliches Fairtrade? Um dies und noch viel mehr heraus zu finden, war ich zu Besuch bei dem Berliner Kaffee-Unternehmen. Ich habe mich kurzerhand mit der lieben Anna verabredet, um das Unternehmen und die Produkte besser kennenzulernen.

Zu Besuch bei Coffee Circle

Als ich in dem geräumigen Loft in Berlin Mitte ankomme, werde ich gleich mal auf einen Kaffee eingeladen. Na klar, was sonst?! Die Zubereitung ist allerdings eine Wissenschaft für sich und wäre dem ein oder anderen Kaffee-Laien sicher nerdig vorgekommen. Da ich die Sorte Yirgacheffe bereits regelmäßig trinke und hier darüber berichtet habe, entscheiden wir uns kurzerhand für Limu, der übrigens als idealer Einsteigerkaffee von Coffee Circle gilt. Im Gegensatz zu meiner favorisierten Zubereitungsmethode mit einer French Press, greift Anna zielsicher zur Chemex, durch die das Wasser in einem ganz bestimmten Winkel fließt und somit bestmöglichen Geschmack garantiert. Apropos Wasser: Dieses haben wir auf 90 Grad abkühlen lassen und den Filter damit vorab durchgespült, um keine Bitterstoffe zu riskieren. Abgewogen wird das Kaffeepulver vorher auch noch – 38 Gramm Kaffee auf 600 ml Wasser sind für diese Zubereitungsmethode ideal.

Coffee Circle Chemex

Während Anna also den Kaffee kocht, löchere ich sie mit meinen Fragen. Ich erfahre unter anderem, dass Coffee Circle eher zufällig entstanden ist, als die Gründer für ein Waisenhausprojekt in Äthiopien unterwegs waren. Erst vor Ort haben sie den hervorragenden Kaffee entdeckt, dessen Anbau sie fördern und das leckere Resultat auch nach Deutschland bringen wollten.

Coffee Circle gemahlener Bio-Kaffee

Wer sich über die Namen der unterschiedlichen Kaffeesorten wundert: Bei „Lelisa Halo“, „Duromina“ und Co. handelt es sich um Gebiete in Äthiopien, in denen der Kaffee angebaut wird und somit als Namensgeber fungieren. Diesen Ansatz finde ich nicht nur richtig schön, sondern auch nachhaltig. Ihr könnt somit sicher gehen, dass euer Kaffee aus den entsprechenden Anbaugebieten kommt.

Coffee Circle Interview mit Anna: Anbaugebiete in Äthiopien

Bei meiner ersten Bestellung hat mich verwirrt, dass auf der Coffee Circle Homepage einige Sorten als Bio-Kaffee und andere als Waldkaffee bezeichnet werden. Ich frage Anna, wo hierbei der Unterschied liegt und sie erklärt es mir ausführlich: „Beide Bezeichnungen sagen etwas über die Anbauweise des Kaffees aus. Im Idealfall werden Kaffeepflanzen an Hängen oder in Waldgärten angepflanzt. Dort wachsen die Sträucher zwischen schattenspendenden Bäumen – oder, auf Plantagen, unter schattenspendenden Netzen. Unsere Kaffees werden natürlich und frei von Pestiziden und Herbiziden in äthiopischen Waldgärten angebaut und von Hand geerntet. Sie wachsen in natürlichem, wilden Mischwaldbestand. Diese Anbauform hat zudem den Vorteil, dass die Bäume sich gegenseitig vor einer Reihe von Schädlingen schützen. Aber nicht alle sind Bio-zertifiziert. Leider ist die Zertifizierung von Bio-Kaffee nicht umsonst und viele Kleinbauern in Äthiopien können sich – obwohl sie mit biologischen und nachhaltigen Anbaumethoden arbeiten – eine Zertifizierung nicht leisten.“ 

Man kann also sagen, dass Waldkaffee Biokaffee nur ohne Zertifikat ist. Anna will das aber nicht verallgemeinern: „Ich würde nicht soweit gehen und automatisch darauf schließen, dass ein Kaffee, der in Waldgärten wächst, frei von Pestiziden angebaut wird. In unserem Fall ist das aber so.“

Coffee Circle great coffee

Neben biologischem Anbau setzt Coffee Circle außerdem auf Fairtrade, allerdings nicht in Zusammenarbeit mit den bekannten Siegelorganisationen. Der Unterschied zu den klassischen Fairtrade-Zertifikaten liegt in erster Linie darin, dass bei Coffee Circle die Qualität im Vordergrund steht: „Qualität ist das entscheidende Auswahlkriterium bei der Wahl unserer Kaffees, sodass wir Bauern Anreize geben diese zu steigern. So motivieren wir die Kaffeebauern, den traditionellen Kaffeeanbau in Waldgärten zu erhalten. Doch vor allem bedeutet es für die Bauern, dass diese auf lange Sicht deutlich höhere Preise für ihren Kaffee verlangen können. Und das nicht nur von uns, sondern von allen internationalen Käufern, die bereit sind, faire Preise zu zahlen.“ 

Natürlich hake ich nochmal nach und frage, was das Unternehmen noch macht, um die Qualität zu gewährleisten:„Einer der Mitarbeiter ist jedes Jahr in Äthiopien vor Ort und wählt die besten Kaffees der Ernte aus. Das geschieht in sogenannten „Cuppings“. Cuppings erinnern in ihrem Ablauf an eine Weinverkostung und helfen, um die Qualität von Kaffees herauszufinden. Meistens cuppen wir verschiedene Kaffees parallel, um einen direkten Vergleich zwischen den Kaffees zu haben. Das geschieht meist als „blind tasting“. Man weiß also nicht, welchen Kaffee man vor sich hat, sodass Geschmack und Aromen möglichst objektiv beurteilt werden können.“

Qualität und Geschmack sind ja schön und gut, aber bei Coffee Circle geht’s auch noch sozial zu. Denn von jedem Kilo Kaffee und Espresso „fließt 1€ in soziale Projekte, die wir gemeinsam mit den Kaffeebauern und ihren Familien umsetzen. Uns ist wichtig, dass die Projekte und Fortschritte, die wir in Äthiopien erzielen, nicht als Charity, sondern als Resultat des hervorragenden Kaffees verstanden werden.“

Mit jedem Kauf könnt ihr also unterschiedliche Projekte, wie aktuell das Trinkwasserprojekt unterstützen. Da in Äthiopien 3 der 5 häufigsten Krankheiten Durchfallerkrankungen sind, hat es sich Coffee Circle zur Aufgabe gemacht, über Hygiene aufzuklären. Dabei werden nicht nur Anlagen, wie ein Wasserkiosk, der über 7.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, gebaut, sondern in erster Linie Aufklärungsarbeit rund um Gesundheits- und Hygienethemen und somit Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Wenn ihr mehr über das Trinkwasserprojekt erfahren möchtet, könnt ihr euch hier informieren.

Coffee Circle Bio-Kaffee

Mittlerweile ist unser Limu-Kaffee trinkbereit und wir schlürfen ihn genüsslich. Anschließend bleibt noch ein wenig Zeit, um das Büro und das Lager zu erkunden. Die Rösterei sehe ich leider nicht, da sich diese in Kreuzberg befindet und den Jungs von 5 Elephant gehört. Wenn ihr mir auf Instagram folgt, wisst ihr, dass ich hier gerne Kaffee trinken gehe, aber die hauseigene Rösterei kenne ich noch nicht.

Anna verrät mir zum Abschied noch, womit wir in den nächsten Monaten bei Coffee Circle rechen können: „Ende des Jahres steht unser 5. Geburtstag an, auf den wir uns sehr freuen. Anfang November wird es ein Coffee Circle Pop Up Café in Berlin geben. Ich will noch nicht zu viel verraten, aber man darf sich auf Kaffee-Workshops, spannende Vorträge und natürlich richtig guten Kaffee freuen.“

Liebe Anna, vielen Dank für deine Zeit und die Beantwortung meiner Fragen. Wie gefällt euch mein Coffee Circle Interview?

Na, habt ihr es bis hierher geschafft? Dann habe ich noch eine Überraschung für euch: Mit dem Code drink-more-coffee spart ihr 15% im Onlineshop von Coffee Circle – und das auf alle Bestellungen ab 50 Euro und bis zum 31.12.2015. Worauf wartet ihr noch? Hier geht es zum Shop.

Hier findet ihr meine 8 liebsten Marken für Bio-Kaffee

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