Startseite News Ab 21. September im Kino: Das System Milch – Die Wahrheit über die Milchindustrie

Ab 21. September im Kino: Das System Milch – Die Wahrheit über die Milchindustrie

von Elisabeth

Kühe, die in Ruhe und Einklang mit der Natur auf der Weide grasen. Milch, die auf einem idyllischen Bauernhof gemolken und abgefüllt wird. So könnte das Wunschbild landwirtschaftlicher Produktion frischer Milch aussehen. Die neue Doku „Das System Milch“ zeigt: Die globale Milchindustrie hat weder viel mit Idylle, noch Natürlichkeit zu tun. Sie demonstriert, wie viel Business hinter dem landwirtschaftlichen Erzeugnis steckt und welche Folgen für Tiere, Umwelt und Menschen damit verbunden sind. Der Film wird ab 21.09.2017 in den Kinos zu sehen sein.

Die meisten Milchprodukte sind billig. Vom Etikett des Joghurtbechers, der Milch- oder Käseverpackung strahlen uns jedoch glückliche Kühe in blühender Natur an. Dass nicht alle Milchprodukte dieser Wunschvorstellung entsprechen können, ist in Anbetracht des vielfältigen Angebots nahezu offensichtlich. Der neue Dokumentarfilm „Das System Milch“ will daher zeigen, wie die Lebens- und Haltungsbedingungen von Milchkühen wirklich aussehen. Sie sind vor allem Nutztiere, die einen lukrativen Industriezweig ermöglichen: Die Milchindustrie ist mächtig, global vernetzt und fernab der idyllischen Kuhweide.

Das System Milch zeigt die traurige Realität

Der Film zeigt verstörende, schonungslose Bilder. Regisseur Andreas Pichler arbeitet mit Aufnahmen von Hochleistungskühen in sterilen Fabriken: Gezüchtete Tiere, die so vollgepumpt mit Milch sind, dass sie kaum noch gehen können. Gigantische, elektrische Melkstände versammeln Kühe in Reih und Glied, die darauf warten vollautomatisch tausende Liter Milch pro Tag abzugeben, damit sie in Kartons gefüllt und in die Supermärkte geliefert werden können.

Traurigerweise zeigt der Film nicht nur Schockbilder, sondern die Wahrheit. Doch Pichler will mit seinem neuen Dokumentarfilm aufklären und ein Umdenken bewirken. „Das System Milch“ will verstehen: Woher kommt unsere Milch? Wer schlägt Profit daraus? Wie sind die Lebensbedingungen der Milchkühe? Und geht Milchproduktion auch anders? Im Film sind Akteure aller Positionen aus aller Welt, vom Kleinbauern bis zum Großindustriellen vertreten. 

Durch die Aussagen im Film werden Unterschiede und Gegensätze zwischen den großen und kleinen Fischen der Milchindustrie demonstriert: Einmal wird von Wachstum, Wettbewerb und Geschäftsmöglichkeiten gesprochen, der bäuerliche Familienbetrieb hingegen versucht gerade so über die Runden zu kommen. Für den Milchbauern eines Familienbetriebs in Süddeutschland Martin Geiger bedeutet das: „Man arbeitet nur noch für Konzerne, für die Kraftfutterindustrie und für die Lebensmittelindustrie. Und selber bleibt man auf der Strecke.“

Aus Sicht von Managern mächtiger Molkereikonzerne, Politikern, Wissenschaftlern, Züchtern und Experten wird perspektivisch gezeigt, wie groß die Unterschiede zwischen Groß- und Kleinindustrie sind. Exemplarisch passiert dies im Film über einen industriellen Milchbetrieb in Dänemark und den österreichischen Kleinbetrieb eines Bio-Bauern. Zwei komplett gegenläufige Konzepte der Milchwirtschaft, die verschiedene Bedeutungen und Auswirkungen haben.

Bio-Bauer Alexander Agethle sieht in seinem Tun weniger eine Erwerbstätigkeit, als ein Lebensmodell. Für den dänischen Großunternehmer hingegen geht es nur um den Preis, nicht um die Qualität der Produkte: „Unsere gesamte Existenz beruht darauf, dass wir einen Liter Milch so günstig wie möglich produzieren.“

Der Film wirft unangenehme Fragen auf, die zu denken geben, inwiefern Milchkonsum moralisch vertretbar ist. Das System Milch bedeutet Ausbeutung, Tierleid und Profitstreben. Wenn wir nicht auf Milchprodukte verzichten wollen, kann kleinbäuerliche Bio-Landwirtschaft die Lösung sein?

Hinterlasst gerne euer Feedback: Esst ihr Milchprodukte? Achtet ihr auf Qualität? Oder überlegt ihr, so wie ich, vegan zu werden

Hier könnt ihr euch den Trailer zu „das System Milch“ ansehen:

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1 Kommentar

Ingrid 12. September 2017 - 7:51 am

Ich lebe seit einigen Jahren vegetarisch, aber mehr und mehr verzichte ich – meist ganz unbewusst auf Milchprodukte, greife zu pflanzlichen Alternativen. Ich habe nicht sie Absicht, diesen Film zu sehen, weil ich schon auf dem Startbild des Trailers die angst in den Augen der Kuh sehen konnte. Ja, sie leben ein Leben in Angst und Leid. Vielleicht wäre Demeter noch eine Wahl – dort dürfen nur so viele Kühe gehalten werden, wie der Hof Futter bereitstellen kann, sprich wie viel Weide und Grasland zum Hof gehören. Diese Kühe behalten ihre Hörner, werden nicht mit Soja oder sonst welchem Futtermittel auf Leistung gezogen – und trotzdem: Auch bei der Haltung nach Demeterrichtlinien bleibt ein komisches Gefühl, letztlich kalben die Kühe nur, um Milch zu produzieren, die der Mensch nutzt, nicht der kuhliche Nachwuchs. Dann ist mehr und mehr erwiesen, dass Milchprodukte für uns Menschen nicht wirklich das Non plus Ultra sind.
Vielleicht ist die Zeit reif für vegane Ernährung?

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