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Plastikfreie Verpackungen – recyclebar & biologisch abbaubar

von Elisabeth

Meine persönliche Meinung zu Plastik kennt ihr ja. So wenig wie möglich in Einwegverpackungen kaufen, soviel wie möglich Mehrweg und zusätzlich auf Unverpacktes setzen. So sind die Zeiten, in denen ich im Bio- und Supermarkt komisch angeschaut werde, wenn ich das Obst und Gemüse ohne Tüte auf das Band lege, zum Glück vorbei. Damit auch ihr noch besser auf nachhaltige Verpackungen setzen könnt, findet ihr im Folgenden eine Art Guide, der alle wichtigen Infos dazu übersichtlich zusammenfasst.

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Warum sind nachhaltige, plastikfreie Verpackungen wichtig?

Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen wird vielen Menschen immer wichtiger. Das betrifft auch den Verzicht auf Plastik, das die Weltmeere verschmutzt und sich kaum recyceln lässt. Die Umweltbelastung ist sogar so hoch, dass unklar ist, welche gesundheitlichen Auswirkungen die immense Verschmutzung mit Mikroplastik auf den Menschen zukünftig noch haben wird. Inzwischen lassen sich in so ziemlich jedem Fisch und auch in vielen Menschen Spuren von Plastik nachweisen.

Klar ist, so kann es nicht weitergehen. Das Plastik muss weg oder zumindest auf das Nötigste beschränkt werden. Eine nachhaltige Verpackung ist da ein wichtiges Element, da hier besonders viel Plastik zum Einsatz kommt, das nur einmalig genutzt und dann weggeworfen wird. Dabei gibt es viele nachhaltige Materialien, man muss plastikfreie Verpackungen nur im Alltag konsequent einsetzen. Ganz so leicht ist es natürlich nicht, da viele Branchen ihre Waren immer noch massenhaft in Plastik verpacken, statt alternative Verpackungen zu verwenden.

Wann ist eine Verpackung nachhaltig?

Richtig nachhaltig ist eine umweltfreundliche Verpackung, die sich zu 100 Prozent biologisch abbauen oder immer wieder neu verwenden lässt. Papier und Pappe sind zum Beispiel sehr nachhaltig, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und komplett biologisch abbaubar sind. 

Glas ist ebenfalls eine nachhaltige Alternative zu Plastik, da es sich immer wieder verwenden und auch gut recyceln lässt. Mehrwegflaschen sind vom Prinzip her gut, aber nur nachhaltig, wenn sie vom Unternehmen zum Verbraucher nur sehr kurze Wege zurücklegen müssen. 

Nachhaltig können auch Kunststoffe sein. Zum Beispiel, wenn sie aus alten Kunststoffen wieder zu neuen, langlebigen Produkten (Upcycling) verwandelt werden. Hierbei können allerdings Schadstoffe ein Problem darstellen und auch der Materialabrieb, bei dem Plastikteilchen (Mikroplastik) wieder in der Natur landen, stellen ein großes Problem dar. Trotzdem ist ein langfristige Verwendeung von Plastik, wenn es denn zum Einsatz kommt, wünschenswert.

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Weniger ist oft mehr

Alternative Verpackungen müssen irgendwie hergestellt, transportiert und dann wieder entsorgt werden. Um das komplett zu verhindern, wäre die Vermeidung oder zumindest Reduzierung von Verpackungen sinnvoll. Manche Unternehmen haben ihre Produktverpackungen schon deutlich reduziert, indem sie dünner und leichter konstruiert oder ganz weggelassen wird. So wenig Material wie möglich sollte für eine Verpackung aus nachhaltigeren Materialien zum Einsatz kommen. 

Besonders konsequent in der Verpackungsreduzierung sind die sogenannten Unverpackt-Läden, die es heute bereits in vielen Großstädten gibt. Hier werden Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs komplett ohne Verpackung verkauft. Der Kunde bringt sich Behälter aus Glas und Edelstahl oder Stofftüten mit. Alles wird ohne Verpackung lose abgewogen und dann in einer Transportverpackung mit nach Hause genommen. Für Singles ist das die ideale Lösung, für Familien lässt sich ein Großeinkauf in einem Unverpackt-Laden aber nur schwer organisieren.

Plastikfreie Verpackungen gibt es zum Beispiel für diese Bereiche: 

  • Lebensmittel
  • Körperpflege (z. B. Duschgel, Shampoo)
  • Make-up
  • Parfüm
  • Drogerieprodukte (z. B. Reiniger, Weichspüler)
  • als Deko (z. B. für Kerzen, Pflanzen)
  • Versandartikel (Pappkarton)
  • Schutzhüllen (z. B. für Bücher und Schulhefte)
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Die besten plastikfreien Verpackungen

Zu den absoluten Favoriten für plastikfreie Verpackungen bzw. alternative Verpackungen gehören Glas, Papier, Pappe und Stoff (z. B. Hanf, Leinen, Baumwolle), aber auch Edelstahl, Bambus und Holz sowie Bagasse. Alle Verpackungsarten findet ihr hier nochmal näher erläutert.

Glas – hygienisch & gut recycelbar

Absolut hygienisch ist Glas als nachhaltige Verpackung für Lebensmittel, aber auch für andere Dinge aus dem Drogeriebedarf. Glas ist recycelbar und lässt sich somit immer wieder verwenden. Da es Gläser in den verschiedensten Größen gibt, könnt ihr euch diese je nach Lagerbedarf für Küche und Bad, aber auch für die Vorratskammer und den Keller zulegen. 

Habt ihr einen eigenen Garten? Obst und Gemüse lassen sich mit den richtigen Methoden haltbar machen und in Gläsern aufbewahren, sodass ihr auch im Winter gesunde Vitamine auf den Tisch bringt. 

Was lässt sich alles in Gläsern aufbewahren? Eigentlich alles, von Nudeln über Reis und Bohnen bis hin zu eingekochtem Obst und Gemüse. Selbst hergestellte Waschmittel, Seifen oder Duftöle lassen sich ebenfalls in Gläsern lange frisch halten. Mit Nachfüllpackungen spart ihr Müll und Geld. Noch besser für die Umwelt ist es, wenn ihr Seifen und andere Drogerieprodukte in einem Unverpackt-Laden direkt in die Gläser füllen lasst. 

Plastikfreie Verpackungen – Klassiker aus Papier & Pappe

Papierverpackungen sind ideal, wenn es um das Verpacken von einfachen Dingen geht. Zum Beispiel für Geschenke oder das Einschlagen von Heften und Büchern – mit Papier lässt sich alles plastikfrei einpacken. Je nach Stärke des Papiers fällt die Reißfestigkeit jedoch unterschiedlich aus. 

Wenn ihr Pakete versenden möchtet, könnt ihr etwas dickeres Packpapier verwenden. Noch stabiler ist ein Pappkarton, den es in zahlreichen verschiedenen Größen gibt. Statt mit einem Kunststoffband oder Tesafilm alles fest zu verkleben, könnt ihr stattdessen Kordel aus natürlichen Fasern verwenden. 

Tipp: Für Polsterpapier und Polstertaschen gibt es plastikfreie Verpackungen. Diese lassen sich gut recyceln und polstern Versandgut optimal. 

Graspapier – schnell wachsender Rohstoff 

Wie wäre es mit der Papieralternative Graspapier? Diese Verpackung ohne Plastik wird aus Grashalmen gewonnen und ist dadurch viel schneller verfügbar als klassisches Papier, das aus jahrzehntelang gewachsenen Bäumen hergestellt wird. Die Grashalme sind schon nach wenigen Wochen Wachstum bereit zur Ernte und können dann zu verschiedensten Verpackungsmaterialien verarbeitet werden, zum Beispiel zu Graskartons oder Polstermaterial. Somit lassen sich im Versand Unmengen an Plastik und Einwegverpackungen sparen.

Stoffbeutel & Taschen – ideal für den Spontankauf

Immer mehr Supermärkte bieten Stofftaschen als Verpackung ohne Plastik zum Einpacken der Waren an. Auch Gemüsenetze eignen sich als plastikfreie Verpackungen ideal für den Transport von Lebensmitteln. Es gibt daher genug Alternativen zu Plastiktüten, die nach Gebrauch gewaschen und immer wieder verwendet werden können. 

Statt immer wieder neue Stofftaschen zu kaufen, sollte ihr immer ein bis zwei Stück in eurer Tasche dabei haben. So lässt sich der spontane Einkauf schnell verpacken und ihr müsst keine Extratüten aus anderen Materialien kaufen. Wenn ihr Kühlware kaufen möchtet, gibt es spezielle Kühltaschen, die sich für den Transport eignen und zudem ohne Plastik auskommen.

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Edelstahl als plastikfreie Verpackung – robust und schick 

Sehr schick anzusehen und absolut hygienisch sind Transportbehälter aus Edelstahl. Das Gewicht ist relativ hoch. Dafür lassen sich zum Beispiel Getränke in Isolierflaschen aus Edelstahl lange kühl oder warm halten, sodass ihr unterwegs immer das optimal temperierte Getränk dabei habt. Edelstahl ist außerdem sehr robust und hält Stöße gut aus. Dabei ist wichtig, dass die Flaschen schadstofffrei sind. 

Das Material Edelstahl eignet sich außer für den Transport von Getränken auch als nachhaltige Verpackung Lebensmittel, zum Beispiel zum Verpacken von Mahlzeiten in der Frühstücksbox für die Schule oder für eine leckere Mittagsmahlzeit im Büro. 

Manche Modelle sind mit einem Kühlakku ausgestattet, der die Speisen im Sommer angenehm frisch hält. Zahlreiche verschiedene Größen sind im Handel erhältlich, sodass ihr die passenden Edelstahlbehälter für jeden Bedarf findet. 

Bei den Edelstahlverpackungen ist es ganz wichtig, dass Deckel gut schließt. Hier ist oftmals eine Gummidichtung eingearbeitet, die vor dem Auslaufen schützt. Bei hochwertigen Produkten könnt ihr diese Dichtungen nachkaufen und austauschen, um die mit der Zeit nachlassende Dichtigkeit wieder herzustellen. 

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Bagasse – Zuckerrohr als nachhaltige Verpackung

Bagasse wird aus den Resten hergestellt, die bei der Herstellung von Zucker anfallen. Überreste der Fasern der ausgepressten Zuckerrohre lassen sich zur Herstellung von Verpackungsmaterialien verwenden. Zum Einsatz kommen sie unter anderem zur Produktion von Geschirr, Bechern und Menüverpackungen. Der Vorteil bei diesem Material ist, dass er von Natur aus schon fettdicht und wasserresistent ist, sodass es sich gut zur Aufbahrung oder für den Transport von Lebensmitteln eignet. Nach Gebrauch könnt ihr es zudem einfach auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen.

Bambus – optisch sehr ansprechend 

Plastikfreie Verpackungen aus Bambus sind ebenfalls sehr beliebt. Die Bambuspflanze wächst sehr schnell, allerdings nicht hier in Deutschland. Die natürlichen Bambusfasern machen Verpackungen extrem stabil und feuchtigkeitsbeständig. Verpackungen aus Bambus gibt es zum Beispiel in Form von Schüsseln mit Deckel, aber auch als Coffee-to-Go Becher und Menüverpackungen für Lieferdienste.

Recycelte Kunststoffe 

Kunststoffe lassen sich recyceln, allerdings nur bestimmte Sorten. In der Regel sind ausschließlich weiße, ungefärbte Verpackungen aus reinem PP oder PE Material sehr gut recycelbar, da sich diese in den Müllverwertungsanlagen gut von anderen Materialien trennen lassen. 

Auch riesige Etiketten stören das Recycling, da darin Papier, Kleber und andere Stoffe enthalten sind. Weiße Kunststoffe ohne Aufkleber lassen sich am besten zu Granulat verarbeiten, das wiederum für die Herstellung neuer Kunststoffe dient. Wenn ihr also weiße Kunststoffbehälter in den Müll gebt, entfernt doch vorher noch die Etiketten. 

Generell ist es zu empfehlen, schon beim Kauf komplett auf plastikfreie Verpackungen zu setzen, damit das Problem der Entsorgung erst gar nicht aufkommt. Heute gibt es viele Hersteller, die ihre Produkte in die umweltfreundliche Verpackung Glas, Edelstahl oder anderweitig verpacken. Ihr müsst dafür vielleicht auf andere Marken umsteigen oder etwas recherchieren – für den Verzicht auf Plastik lohnt sich das aber.

Mehrweg statt Einweg? 

Wenn es nicht anders geht, verwendet ihr am besten Mehrwegverpackungen. Das heißt Glas- und PET-Flaschen. Ideal sind diese nicht, da der Aufwand zum Sammeln und Reinigen sowie für den Transport sehr hoch ist. Allerdings sind diese immer noch besser als Plastikprodukte, die nach Gebrauch einfach weggeworfen und gar nicht recycelt  werden. 

Wann lohnen sich Mehrwegverpackungen?

Mehrwegverpackungen sind dann nachhaltig, wenn sie immer wieder gereinigt und wiederverwendet werden können. Ist das Material abgenutzt, sollte es sich zu seinem sehr hohen Anteil oder am besten komplett recyceln lassen. Dies Anforderung erfüllen zum Beispiel Verpackungen aus Stahl bzw. Weißblech, die eine sehr hohe Recyclingrate von über 80 Prozent haben. Zudem sollten die Mehrwegverpackungen vom Kunden zum Recycling und wieder zurück nur kurze Transportwege zurücklegen müssen.

Könnte man alles auf Mehrweg umstellen?

Theoretisch könnte man die meisten Produkte auf Mehrwegverpackungen umstellen, das ist alles eine Frage des politischen Willens und der Akzeptanz der Verbraucher. PET-Flaschen lassen sich komplett durch Glasflaschen ersetzen und Plastikverpackungen zum Beispiel durch Papier und Pappe oder Stahlverpackungen. Noch besser wäre es, komplett auf Verpackungen zu verzichten. Bei Getränken und anderen flüssigen Produkten ist das aber zu umständlich.

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4 Kommentare

Lary 28. September 2016 - 11:11 am

Super Artikel!

Antworten
Elisabeth 29. September 2016 - 7:35 pm

Danke :)

Antworten
Sina 22. Januar 2018 - 12:24 pm

Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Es ist wirklich wichtig auf umweltverträgliches Verpackungsmaterial zu achten. Mittlerweile gibt es für alle möglichen Waren das passende, umweltverträgliche Material.

Antworten
Elisabeth 22. Januar 2018 - 7:43 pm

Gerne! Du hast Recht – mittlerweile gibt es schon viele großartige Alternativen. Lg

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