Nach den ganzen theoretischen Aspekten in den letzten Tagen, möchte ich heute meine persönlichen Erfahrungen rund um eine zuckerfreie Ernährung mit euch teilen. Außerdem erfahrt ihr, ob ich es geschafft habe, mich im Januar komplett zuckerfrei zu ernähren und was ich so alles gegessen habe.
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Projekt zuckerfreier Januar
Was soll ich euch sagen? Gleich in der ersten Januar-Woche hat es nicht geklappt, auf Zucker zu verzichten, haha. Aber von vorne: Bereits 2019 hatte ich mir zum Ziel gesetzt, im Januar komplett auf Haushaltszucker zu verzichten. Da ich bereits seit Jahren keinen „normalen“ Zucker zuhause habe und mit alternativen Süßungsmitteln wie Datteln, Erythrit und Kokosblütenzucker süße, war das auch kein Problem für mich, weshalb mein Plan ganz wunderbar geklappt hat und ich keinen Haushaltszucker im vergangenen Januar zu mir genommen habe. Für 2020 wollte ich mein Unterfangen noch verstärken und neben Haushaltszucker auch auf alle andere Süßungsmittel und sogar kurzkettige Kohlenhydrate verzichten. Also keine Datteln, kein Agavendicksaft, nur bestimmtes Obst, keine Nudeln, keine Pizza etc. Kurz gesagt: Keine verarbeiteten und süßen Lebensmittel. Das mein diesjähriges Unterfangen deutlich schwieriger als das aus dem letzten Jahr war, habe ich schnell gemerkt.
Meine zuckerfrei-Erfahrungen
Eigentlich hätte ich mein zuckerfrei-Projekt gerne schon nach Weihnachten angefangen, da ich genug von dem ganzen Süßkram hatte. Allerdings lagen noch einige Lebkuchen und Schokoladen bei uns herum, die den Januar ganz sicher nicht überstanden hätten (ich will ehrlich mit euch sein). Also habe ich Ende Dezember noch einmal zugeschlagen und alles verputzt. Das hatte teilweise nichts mehr mit Genuss zu tun, sodass ich mich auf mein Projekt im Januar wirklich gefreut hatte.
Gleich in der ersten Woche waren wir allerdings bei neuen Nachbarn zum Essen eingeladen, die neben einer Hauptspeise auch ein Dessert für uns gezaubert haben. Bei Leuten, die ich bereits kenne oder auch bei meiner Familie habe ich kein Problem damit zu sagen, dass ich etwas nicht essen will, mir etwas nicht schmeckt oder ich eben gerade auf etwas verzichte. Bei besagtem Dinner allerdings wollte ich unsere Nachbarn nicht vor den Kopf stoßen, sodass ich eine kleine Portion Dessert (mit Haushaltszucker) gegessen habe. Sicher kein Weltuntergang, aber damit habe ich mein Ziel „Zuckerfreier Januar“ schon einmal nicht erreicht. Ich könnte euch das hier natürlich verheimlichen, aber ich will komplett transparent mit euch sein, da ihr sicher schon einmal in eine ähnliche Situation gekommen seid.
Kleiner Disclaimer zwischendrin: Das klingt hier alles ziemlich radikal, wie mir gerade auffällt. Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man sich nichts verbieten sollte, weil man es langfristig dann sowieso nicht durchhält. Den Januar wollte ich aber dennoch recht radikal gestaltet, um mir den Zucker einfach wieder abzugewöhnen. Ein richtiges Gefühl von Verzicht hatte ich übrigens nicht.
Neben normalem Zucker, wollte ich ja – wie ihr bereits eingangs lesen konntet – auch auf verarbeitete Lebensmittel, also Fertiggerichte, „schlechte“ Kohlenhydrate aus zum Beispiel Weißmehl sowie alternative Süßungsmittel verzichten. Das ist mir eindeutig nicht gelungen. Insgesamt habe ich versucht, weniger Kohlenhydrate zu essen. Wenn ich zu Kohlenhydraten gegriffen habe, waren das überwiegend Kartoffeln und Reis. Einmal gab es außerdem frische Brötchen, zweimal Pizza, einmal Lasagne und zweimal andere Nudeln. Weitere Fertiggerichte habe ich nicht gegessen. Gemieden habe ich außerdem sehr süßes Obst (das sowieso nicht regional erhältlich wäre). Bananen, Mangos, Weintrauben und Co. sind dementsprechend nicht auf meinem Speiseplan gelandet. Stattdessen gab es fast täglich einen Apfel und ein paar mal Blaubeeren. Somit habe ich auf jeden Fall meine Fructose-Aufnahme herunter geschraubt. Was sonstige Süßungsmittel betrifft, habe ich einige Schoko-Crossies mit Erythit (sooo gut!) gegessen und über den Monat verteilt drei Nucao-Riegel die Kokosblütenzucker enthalten, ich in den Momenten aber einfach nicht darauf verzichten wollte (stressiger Tag, PMS etc.). Ganz unten im Artikel findet ihr weitere Infos dazu.
Das Problem mit der Sättigung
Das Schwierigste an einer kohlenhydratarmen Ernährung ist definitiv, satt zu werden, wie ich finde. Man kann nicht einfach die Kohlenhydrate weglassen und alles andere gleich lassen. Empfehlenswert ist es deshalb, den Anteil gesunder Fette auf dem Speiseplan nach oben zu schrauben. Das klappt zum Beispiel mit Nüssen, hochwertigen Ölen und Butter. Apropos Butter: Das ganze Unterfangen als Vegetarier bzw. Veganer umzusetzen, stelle ich mir unheimlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich vor. Denn eine pflanzenbasierte Ernährung ist eben in der Regel high carb.
Zuckerfrei leben – Erfahrungen durchweg positiv
Wie ihr seht, habe ich mich im Januar nicht komplett zuckerfrei ernährt. Dennoch konnte ich schon nach kurzer Zeit erstaunliche Veränderungen beobachten. Das für mich Überraschendste war mein Schlaf-Bedarf. Wer mich kennt, weiß, dass ich absolut kein Problem damit habe, auch mal 10 Stunden zu schlafen. Zu wenig Schlaf zu bekommen, war definitiv auch meine größte Angst vor dem Leben mit Baby. :) Richtig ausgelebt habe ich das dann auch im Dezember und mich total in Winterschlaf-Modus begeben. Vor 9 Uhr morgens durfte mir niemand über den Weg laufen. Seit Mitte Januar erkenne ich mich diesbezüglich selbst nicht wieder: Ich gehe zu ähnlichen Zeiten ins Bett, wache aber deutlich früher und von ganz alleine auf. Und das nicht um 8 oder um 7, sondern oft schon gegen 6 Uhr. Ich möchte nicht behaupten, dass ich dann topfit bin, aber seit ich meinen Zuckerkonsum reduziert habe, trinke ich auch keinen Kaffee mehr. Das ist so krass. Ich habe im Januar zweimal Kaffee getrunken und das, weil ich es in dem Moment einfach wollte und nicht, weil ich das Gefühl hatte, diesen wirklich zu brauchen.
Insgesamt fühle ich mich außerdem konzentrierter bzw. kann fokussierter arbeiten. Und das ist als selbstständige Mama absolut essentiell. Denn ich habe oftmals nur kurze Zeitfenster, in denen ich arbeiten kann, was jetzt noch besser als zuvor funktioniert. Gegen ein Mittagstief muss ich auch nur noch ganz selten ankämpfen.
Als weiteren positiven Aspekt ist eine Entzündung in der Schulter verschwunden, womit ich in den letzten Wochen zu kämpfen hatte. Ich hatte schon einen Termin bei einer Ostheopathin vereinbart, den ich dann aber wieder absagen konnte, weil die Schmerzen von alleine weggegangen sind.
Fazit zum zuckerfreien Januar + Food-Inspo
Alles in allem bin ich sehr zufrieden, wie der Januar gelaufen ist. Klar, der Monat war nicht 100% zuckerfrei, aber zumindest fast komplett ohne Haushaltszucker. Ich muss sagen, dass mir das echt nicht besonders schwer fällt – alles eine Frage der Gewöhnung. Ich weiß, dass es definitiv ohne Zucker geht und ich mich damit prinzipiell auch besser fühle. Verbieten werde ich mir aber auch in Zukunft nichts. Weiter unten findet ihr noch meine Snacks für einen süßen Zahn, die trotzdem ohne Zucker auskommen.
Was die Kohlenhydrate betrifft, bin ich einfach immer in einem Zwiespalt: Mir geht es zwar besser, wenn ich weniger Kohlenhydrate esse, das geht dann aber meistens einher mit tierischen Produkten (z.B. Eier, Fleisch, und Käse). Zwar setze ich hier konsequent auf Bio- bzw. Demeter-Lebensmittel, möchte die Menge aber dennoch in Grenzen halten. Im Folgenden findet ihr mal einen Auszug von dem, was ich so gegessen habe:
Morgens
- Paleo-Müsli – entweder mit griechischem Joghurt (Demeter von Alnatura mit 10% Fett) oder einer pflanzlichen Alternative. Dazu frische Beeren oder etwas Apfel.
- Low Carb Pancakes mit Beeren oder etwas Apfel
- Selbstgemachte Schokocreme – pur oder auf Low carb Pancakes
Mittags oder abends
- Hackfleisch-Kohl-Kartoffel-Eintopf (saisonal, nährstoffreich und perfekt in der kalten Jahreszeit)
- Kartoffeln mit Spinat
- Asiatische Suppe (Pho)
- Rührei oder Omelett
- Salat mit Feta und Oliven
- Fetten Fisch mit (Kohlrabi)Salat
- Reis oder Linsen mit Gemüse
- verschiedene Aufläufe
Snacks für Zwischendurch
- Oliven
- Nüsse
- Käse
- Gemüse
- Beeren
Meine süßen, zuckerfreien Snacks im Januar
Da ich mir Zucker in den letzten Monaten und Jahren immer mehr abgewöhnt habe, bin ich generell bereits mit wenig Süßem glücklich. Wenn es früher die überzuckerte weiße Schoki sein musste, bin ich heute auch mit sehr dunkler Schokolade happy. Und statt des ungesunden Müslis, kommt mir jetzt meistens der Nuss-Mix mit etwas Obst in die Frühstücksschale. Alles eine Frage der Gewöhnung kann ich euch sagen. Dennoch brauche auch ich hin und wieder etwas für den süßen Zahn. Dann greife ich zu einem der folgenden Snacks:
Gegen den Heißhunger:
- Schoko-Drops ohne Zucker
- Apfel mit Nussmus
- 90%ige-99%ige Schokolade
- Früchtetee (z.B. Erdbeer-Vanille-Tee von Cupper)
- Selbstgemachte Schokocreme:
- 2 Esslöffel Mandelmus
- 1 Esslöffel gemahlene Haselnüsse
- 1 Esslöffel Erythrit
- 1 Esslöffel Backkakao (zuckerfrei)
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3 Kommentare
Vielen Dank für deinen ehrlichen und schonungslosen Bericht – die ”Zuckerfrei-Serie” finde ich sehr gelungen, viele nützliche Tips, da kann ich mir eindeutig noch einiges abschauen. Ich finde, du machst das sehr gut. Danke & LG Marlene
Hallo Marlene, lieben Dank für dein Feedback :) Freut mich, wenn ich einen Denkanstoß geben kann. Lg
Liebe Elisabeth,
was für ein schöner Beitrag und ich habe mir auch gleich die Nucao Riegel in Haselnuss und Espresso geholt. Die sind hier momentan nämlich beim Denns im Angebot. Die Schoko-Crossies hören sich auch verlockend an aber 1Kg sind dann vielleicht doch etwas viel für mich?
Ich habe es leider mit dem Haushaltszucker nicht so gut geschafft wie Du. Gerade bei Geburtstagen in der Arbeit werde ich oft schwach und wenn ich einmal angefangen habe, dann bekomme ich einen richtigen Heißhunger auf noch mehr Süßes…schlimm. Ich denke aber es ist einfach wichtig dran zu bleiben und es von Mal zu Mal besser zu machen.
Viele Grüße
Nina