Zucker begleitet uns überall, ist in nahezu jeder Inhaltsstoffliste enthalten und kann somit nur selten umgangen werden. Wir können uns heutzutage nicht mehr wirklich aussuchen, ob wir Zucker zu uns zu nehmen. Aber wir können darauf achten welcher Art er sein und wie viel Energie er uns spenden soll. Daher geht es in diesem Artikel um eine kalorienarme Variante namens Erythrit. Warum Erythrit Zucker ersetzen kann, wie gesund der Zuckeralkohol ist und wo ihr Erythrit kaufen könnt, möchte ich euch hier vorstellen.
Inhalt
- Was ist Erythrit?
- Verwendung von Erythrit-Zucker
- Herstellung: Synthetisch, natürlich oder gentechnisch
- Wirkung von Zuckeralkohol
- Erythrit oder Xylit?
- Erythrit Nebenwirkungen
- Fazit: Ist Erythrit gesund?
- Erythrit kaufen: Darauf solltet ihr achten
Was ist Erythrit?
Aus chemischer Sicht gehört Erythrit, wie auch Xylit, zu den Zuckeralkoholen. Obwohl der Zuckerersatz handelsüblichem Zucker zum Verwechseln ähnlich sieht, ist die Süßkraft geringer und beträgt nur ungefähr 70 Prozent gegenüber der üblichen Süßkraft. Weiterhin ist der Stoff geruchsfrei und nimmt keine Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Somit wird eine Klumpenbildung verhindert. Da der Zuckeralkohol kalorienfrei ist und langanhaltend sättigen kann, eignet er sich bestens zum Verzehr für Diabetiker oder bei Fructoseintoleranz.
In der Natur kommt der Stofff in Früchten, wie beispielsweise Birnen, Weintrauben oder Melonen vor. Auch Käse, Pistazien, Pilze, Wein und fermentierte Lebensmittel können die Verbindung enthalten. Da die Gewinnung aus Lebensmitteln aber relativ teuer ist, wird es meistens industriell hergestellt und durch Fermentierung gewonnen, wobei die Kohlenhydrate in Erythrit und Nebenprodukte transformiert werden. Die Kennzeichnung als Inhaltsstoff in Lebensmitteln erfolgt durch die Zulassungsnummer E968 oder als Erythritol.
Im Handel findet ihr den Zuckeralkohol jedoch unter vielen verschiedenen Bezeichnungen. Dazu zählen:
- Erylite
- Neue Süsse
- Next Zucker Extra leicht
- Sera
- Serapur
- Sucolin
- Sukrin
- SweetCare Natursüße
- sweetERY
- Xucker Light
Und viele weitere.
Verwendung von Erythrit-Zucker
Durch den Zuckeralkohol kann konventioneller Haushaltszucker ersetzt werden. Zudem kann Erythrit Kalorien einsparen: es ist komplett kalorienfrei. In der Klasse der Süßungsmittel gilt es als Geschmacksverstärker und Trägerstoff. So wird es als Zusatzstoff in vielen Lebensmitteln verwendet, die einen geringeren Kaloriengehalt haben sollen – meist in Light-Produkten. So könnt ihr das Süßungsmittel beispielsweise in Süßwaren, Milcherzeugnissen und vielen weiteren Produkten finden. Zusätzlich funktioniert der Stoff als Komplexbildner, Feuchthaltemittel, Füllstoff, Stabilisator, Geschmacksverstärker und Verdickungsmittel.
Der Zusatzstoff darf eigentlich ohne Höchstmengenbeschränkung zugesetzt werden. Nur für einige Lebensmittelgruppen gelten Ausnahmen, die bestimmte Erythritol-Werte nicht überschreiten dürfen:
- kalorienreduzierte Getränke und Lebensmittel: 3,5 %
- Bonbons: 40 bis 50 %
- kalorienreduzierte, zuckerfreie Schokolade: 50 %
- Fondant und Cremés: 60 %
- zuckerfreie Kaugummis: 60 %
- nicht zuckerfreies Gebäck: 7 bis 60 %
- Lutschtabletten: 99 %
Die Süßkraft von Erythritol ist geringer als die von Zucker. Somit wird Lebensmitteln eine größere Menge des Stoffes zugesetzt. Ein Beispiel: 100 Gramm Zucker können durch ca. 120 bis 140 Gramm Erythritol ersetzt werden. Der genaue Wert hängt allerdings von der jeweiligen Marke ab, sodass ihr in jedem Fall eine Blick auf die Verpackung werfen solltet.
Herstellung: Synthetisch, natürlich oder gentechnisch
Die Herstellung erfolgt zum Beispiel über die Fermentation von Saccharose (Haushaltszucker) oder Glukose (Traubenzucker). Die Umwandlung erfolgt innerhalb eines Gärungsprozesses durch osmophile Pilze bzw. Hefepilzkulturen, die gemäßigte Umweltbedingungen bezüglich der Temperatur und Feuchtigkeit bevorzugen. Anschließend wird der Stoff gereinigt, kristallisiert und getrocknet. Um c herzustellen werden teilweise auch gentechnisch veränderte Mikroorganismen oder Maisstärke verwendet. Die Kennzeichnung von Gentechnik ist jedoch für den Verbraucher nicht transparent. Ob in diesem Fall Erythrit gesund ist, ist fraglich.
Wirkung von Zuckeralkohol
Obwohl Erythritol den Kohlenhydraten zugeordnet wird, erfolgt im Körper keine Umwandlung zu Energie. Der Stoff wird unverbraucht wieder ausgeschieden. Dadurch ergibt sich ein besonderes Merkmal von Erythrit: Kalorien sind Kohlenhydrate. Je höher der Anteil an Kohlenhydraten, desto höher der Kaloriengehalt. Da der Zusatzstoff aber keine Kohlenhydrate in Form von Mono- oder Disacchariden enthält, beträgt der Kaloriengehalt quasi null. So wird in vielen Fällen argumentiert, dass Erythrit gesund sei. Zudem erhöht sich beim Verzehr der Insulin- und Blutzuckerspiegel nicht.
Generell ist der Verzehr gesundheitlich unbedenklich. Allerdings kann es wie auch bei anderen Zuckeralkoholen nach übermäßigem Verzehr zu Verdauungsbeschwerden oder Blähungen kommen. Sind in einem Produkt über 10 Prozent des Stoffes enthalten, muss dies mit dem Hinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ angegeben werden. Falls ihr Wert darauf legt, dass Lebensmittel nicht durch Gentechnik modifiziert werden, solltet ihr den Zucker eher meiden, da allein aus der Zutatenliste nicht klar wird, wie der Stoff hergestellt wurde.
Erythrit oder Xylit?
Vergleicht man Erythrit und Xylit liegt der gravierende Unterschied im Kaloriengehalt und der damit verbundenen Insulinausschüttung: Erythrit hat quasi keine Kalorien, Xylit nur einen geringen Gehalt (40 Prozent weniger als Zucker). Somit handelt sich ersterer Zusatzstoff besser zum Verzehr für Diabetiker als Xylit.
Beide werden auf pflanzlicher Basis hergestellt. Xylit aus Birkenrinde, häufiger jedoch aus Maispflanzenfasern. Die Basis von Erythritol sind Mono- und Disaccharide, Traubenzucker oder Maisstärke.
Xylit hat im Gegensatz zu Erythrit die gleiche Süßkraft wie Zucker und kann somit im Verhältnis 1:1 verwendet werden. Daher könnt ihr eher mit Xylit als Erythrit backen. Jenes eignet sich mehr zum süßen von Getränken. Geschmacklich sind beide Produkte normalem Zucker sehr ähnlich, wobei sie sogar eine körnigere Struktur haben.
Xylit ist zusätzlich sehr gut für die Zahngesundheit. Es wird präventiv zur Vorbeugung von Karies eingesetzt und findet daher vor allem Anwendung in Mundspülungen und Zahnpflegekaugummis. Im Vergleich zu Erythrit benötigt der Körper längere Zeit, um sich an Xylit zu gewöhnen. Jenes kann für Tiere tödlich wirken. Erythrit hingegen ist für sie harmlos.
Egal, ob ihr Xylit oder Erythrit kaufen möchtet: in jedem Fall trefft ihr eine gute Entscheidung. Xylit bietet den Vorteil, dass es 1:1 Zucker ersetzen kann, der Blutzucker nur sehr leicht beeinflusst wird und die Zahngesundheit unterstützt werden kann. Mit Erythrit backen – hier gibt es ein Rezept – ist etwas komplizierter als mit Xylit. Jedoch hat Erythrit keine Kalorien, eignet sich bei Unverträglichkeiten oder Diabetes und hat keine Auswirkungen auf den Blutzucker.
Die Toleranzmenge bezüglich der Verdauungsbeschwerden ist bei Erythrit mit 60 bis 80 Gramm beinahe doppelt so hoch wie bei Xylit mit 30 bis 50 Gramm.
Erythrit Nebenwirkungen
Damit Erythrit gesund auf den Körper wirkt, solltet ihr immer auf die Dosierung achten. Sobald dem Körper eine hohe Dosis zugeführt wird, kann es zu Durchfall oder Verdauungsproblemen kommen. Daher solltet ihr, wenn ihr mit Erythrit Zucker ersetzen möchtet, den Konsum langsam umstellen. Versucht daher zunächst wenige Speisen oder Getränke mit Erythritol zu süßen, um eure Verdauungsorgane nicht zu überfordern.
Fazit: Ist Erythrit gesund?
Theoretisch ist es möglich mit dem Süßungsmittel gesund oder zumindest kalorienärmer als mit anderen Zuckerarten zu leben. Jedoch ist es weitaus sinnvoller, einfach weniger Süßungsmittel oder Süßspeisen zu konsumieren und somit den Körper automatisch daran zu gewöhnen, dass es nicht nötig ist, viel Zucker zu sich zu nehmen, um ein Genusserlebnis zu haben.
Generell ist es nicht gesünder oder besonders empfehlenswert nur noch Erythrit als Süßungsmittel zu verwenden. Versucht eher auf industriell gefertigte Produkte zu verzichten und – wenn dann – natürliche Süße zu euch zu nehmen. Dabei solltet ihr besonders auf diese Faktoren achten:
- Bio-Qualität
- kurze Transportwege
- frei von Gentechnik
- geringer Zuckergehalt
Theoretisch können diese Faktoren bei E968 eingehalten werden. Diese Faktoren beim Kauf zu beachten ist gar nicht so einfach. Jede Zuckerart bringt irgendeinen Nachteil mit sich. Grundsätzlich benötigt der Körper auch gar keinen Zucker. Im Verdauungsprozess von Kohlenhydraten bildet der Körper seinen eigenen Zucker.
Wer nicht auf Zucker verzichten möchte, sich aber möglichst gesund ernähren will ohne große Risiken einzugehen, kann es mir Erythrit versuchen. Damit Zucker zu ersetzen heißt jedoch längst nicht, dass Erythrit = gesund ist. Aber es ist kalorienfrei und hat somit geringere Auswirkungen auf den Blutzucker. Damit geht aber auch eine geringe Süßkraft einher, weswegen höhere Mengen benötigt werden. Weiterhin sind keinerlei Nährstoffe oder gesundheitsfördernde Begleitstoffe enthalten – das ist jedoch bei jedem Zucker so. Oder anders: erst beim Verzehr von sehr großen Mengen würden diese Eigenschaften zutage treten. Zuckeralkohole werden bisher als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Jedoch sind bisher keine eindeutigen Ergebnisse über die Absorption des Zuckeraustauschstoffes bekannt.
Mit Erythrit Kalorien einzusparen und durch Agavendicksaft eine vegane Süßungsalternative zu Honig gefunden zu haben klingt alles ziemlich attraktiv. Das ändert aber nichts an dem Problem, dass Menschen immer noch zu viel Zucker zu sich nehmen, der nicht benötigt wird und letztendlich ungesund ist. Laut WHO wird ein durch Zucker bedingter Kaloriengehalt von 5 bis höchstens 10 Prozent pro Tag empfohlen – etwa 6 bis 10 Teelöffel. Das hört sich erst einmal relativ machbar an. Wer nimmt schon 6 bis 10 Teelöffel Zucker zu sich?! Da aber in ungefähr allem, was wir zu uns nehmen Zucker enthalten ist, passiert ein erhöhter Zuckerkonsum meist vollkommen unbewusst.
Erythrit kaufen: Darauf solltet ihr achten
Wenn ihr Erythrit kaufen möchtet, solltet ihr darauf achten, dass das Produkt eine möglichst hohe Qualität besitzt. Da sowohl Erythritol als auch Xylit häufig auf Mais basieren, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Pflanze gentechnisch verändert wurde. Mais wird häufig aus Nord- oder Südamerika importiert. Das bedeutet zum einen eine schlechte Ökobilanz, zum anderen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit Gentechnik eingesetzt wurde. Wie bereits oben erwähnt, werden für die Fermentierung Pilzkulturen verwendet, die häufig ebenfalls gentechnisch verändert sind. Daher ist es empfehlenswert die Zucker-Alternative mindestens mit EU-Bio-Siegel zu kaufen. Erhältlich ist dies in ausgewählten Bioläden. Die deutlich bessere Verfügbarkeit inklusive Erfahrungen anderer Kunden, erhaltet ihr allerdings im Internet. Ich kann euch das hier gezeigte Produkt wärmstens empfehlen. Klickt einfach auf den Banner und macht euch selbst ein Bild.
Habt ihr bereits Erythrit Erfahrungen? Teilt diese gerne hier in den Kommentaren.
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