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Italien führt nach Masern-Epidemie Impfpflicht für Kinder ein

von Elisabeth

Nach einer Masern-Epidemie in Italien hat die Regierung ein Gesetz über Pflichtimpfungen für Kinder erlassen. Zu den zwölf Krankheiten, die unter die Impfpflicht fallen zählen zum Beispiel Masern, Mumps und Tetanus. Auf die Eltern nicht geimpfter Kinder kommen Bußgelder zu.

Häufig schwanken Eltern zwischen der Entscheidung: Soll ich meine Kinder impfen lassen oder nicht? Diese Entscheidung wird den Eltern nun durch die italienische Regierung abgenommen. In Rom wurde ein Gesetz über Pflichtimpfungen für Kinder erlassen. Ministerpräsident Paolo Gentiloni erklärte am Freitag, dass die Impfpflicht für insgesamt zwölf Krankheiten gelte, zu denen Masern, Hirnhautentzündung, Kinderlähmung, Keuchhustern, Mumps, Tetanus und Windpocken zählen.
Umgeimpfte Kinder im Alter bis zu sechs Jahren, werden zukünftig nicht mehr in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen. Für die Eltern schulpflichtiger nichtgeimpfter Kinder ab sechs Jahren, fallen Zahlungen hoher Bußgelder an.
Die Entscheidung für das Gesetz wurde vor allem durch die am Anfang des Jahres ausgebrochene Masernepidemie befördert. 2395 Fälle wurden allein bis Mitte Mai registriert. Ein immenser Anstieg verglichen mit den 860 Fällen im gesamten Jahr 2016. 89 Prozent der Erkrankten waren nicht geimpft.

„Geschenk für die Pharmaindustrie“ oder Ausrottung der Masern?

Die italienische Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hatte sich Wochen vorher für die Erlassung des Gesetztes starkgemacht. Dagegen wurde zum Teil Widerstand aus dem Erziehungsministerium laut. Stärkere Einwände kamen vonseiten der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung. Laut ihnen sei das Gesetz ein „Geschenk für die Pharmaindustrie“. Gesundheitsministerin Lorenzin hingegen sieht das Gesetz als eine „sehr starke Botschaft an die Bevölkerung“.

Während der jüngsten großen Masernepidemie in Italien im Jahre 2002 wurden 18.000 Fälle registriert. Unter ihnen gab es 15 Todesfälle. Die Erlassung des Gesetzes fand aus gegebenem Anlass statt. Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) belegt, dass in Deutschland zu selten oder zu spät geimpft wird. Unter den Kindern, die im Jahre 2013 geboren sind, waren bundesweit 150.000 nicht vollständig und weitere 28.000 Kinder überhaupt nicht gegen Masern geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich ursprünglich das Ziel gesetzt, bereits 2010 die Masern in Europa ausgerottet zu haben. Die Ursache dafür sind unzureichende Impfraten in vielen Ländern, darunter auch Deutschland.

Wie steht ihr dazu?

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1 Kommentar

Silke 26. Mai 2017 - 8:01 pm

Ich muss ehrlich sagen das es ein viel diskutiertes Thema ist unter Müttern. Auf der einen Seite konnten die Masern bis jetzt nur dadurch in Schach gehalten werden weil die meisten impfen und es ist “ egoistisch“ von denjenigen die nicht impfen. Andererseits geht es trotzdem um persönliche Freiheit welche schon zu oft beschnitten wird. Meine ältere Tochter habe ich komplett impfen lassen weil es mir wohler war mit dem Gedanken das sie geschützt ist. Anschließend gingen wir zu einen Naturheilerin zum ausleiten und der kleinen ging es immer prächtig.Als aber meine kleine mit einer mehrfachen Behinderung auf die Welt kam und wir nicht genau wussten was alles vielleicht nicht ganz in Ordnung ist habe ich keine einzige Impfung machen lassen. Auf Druck des Arztes haben wir jetzt nach drei Jahren die ersten nachgeholt und seit 3 Monaten ist sie fast nonstop krank( Fieber und Erkältungskrankheiten). Was wäre wenn es unter Strafe gestellt werden würde seine Kinder zu spät zu impfen, egal aus welchen Gründen? Wenn uns vorgeschrieben wird unsere Kinder mit etwas behandeln zu lassen das umstritten ist??
Mich interessiert wirklich die Meinung von anderen dazu!

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