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5 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

von Elisabeth

Es ist schockierend und elementarer Bestandteil der sogenannten Wegwerfgesellschaft, dass nur etwa die Hälfte der produzierten Lebensmittel weltweit auch verzehrt werden. Insgesamt entspricht das circa einer Milliarde Tonnen an Zutaten für Mahlzeiten, die einfach so entsorgt werden. Besonders bedenklich: weltweit hungern immer noch Millionen Menschen oder leiden an Unterernährung. Wir stehen damit in der Verpflichtung, verantwortungsvoll und bewusst mit Lebensmitteln und unserem Konsum umzugehen. Darum möchte ich heute sinnvolle Tipps mit euch teilen, wie ihr Lebensmittelverschwendung vermeiden könnt.

Einige Fakten vorweg: Zwischen 2016 bis 2017 wurde eine Studie zu Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten durchgeführt. Eine Hochrechnung hat ergeben, dass jährlich 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in deutschen Haushalten entsorgt werden. Jene haben angegeben, dass sie 44 Prozent dieser Lebensmittelabfälle und somit der Lebensmittelverschwendung vermeiden hätten können. Hauptgrund der Entsorgung war die Haltbarkeit. Noch erschreckender: fast die Hälfte der Abfälle waren Produkte in ungeöffneter Verpackung, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war. Jeder Deutsche könnte jährlich circa 235 Euro sparen und somit erheblich Lebensmittelverschwendung vermeiden. 

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Lebensmittelverschwendung vermeiden leicht gemacht mit diesen Tipps

Um diese drastischen Zahlen zukünftig zu reduzieren, kann jeder Einzelne etwas unternehmen. Hier kommen meine Tipps, die wirklich jeder befolgen kann. 

1. Vertraut euren Sinnen – nicht dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Wörtchen „mindestens“ beschreibt nur ein Minimum und gilt als Empfehlung. Ein Großteil aller Lebensmittel – insbesondere Konserven und trockene Produkte – ist weitaus länger haltbar als durch das Datum angegeben wird. Aber in unseren Köpfen hat sich festgesetzt, dass ein Produkt mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum „abgelaufen“ ist und damit in den Müll gehört. Die Waren sind jedoch oft noch mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate gut und können problemlos verzehrt werden. Wenn ihr euch unsicher seid, ob etwas noch essbar ist, solltet ihr einfach euren Sinnen vertrauen.

clean eating Tipps: Gemüse essen

2. Kauft hässliches Gemüse & reduzierte Produkte

Wem geht es nicht so: am liebsten hat man die prallen Früchte und das knackige Gemüse, das immer verlässlich frisch und gleich aussieht. Wenn das aber alle so machen, bleibt das hässliche Gemüse und die braune Banane übrig, die schlussendlich entsorgt werden. Noch schlimmer ist, dass durch die EU-Normierung von Obst und Gemüse sogar schon vor der Lieferung in den Supermarkt circa 2 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen, weil sie anscheinend nicht ansprechend bzw. normgerecht sind. Lebensmittelverschwendung vermeiden wollen beispielsweise Unternehmen wie etepetete, die diesem Trend entgegen wirken, indem sie Gemüsekisten mit aussortiertem, saisonalen Bio-Gemüse anbieten.

Gleichzeitig werden viele andere Produkte – wie beispielsweise Wurst, Molkereiprodukte oder auch Fertiggerichte – aus den Supermarktregalen entfernt, sobald sie das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben. Das ist wesentlich bedenklicher, da die Produkte einfach im Müll landen, einige bei den Tafeln, aber immer noch nicht alles. Daher containern viele Menschen und versuchen so, die Lebensmittel zu retten. Containern ist jedoch strafbar – warum auch immer. Kauft darum reduzierte Produkte, die nur reduziert sind, weil sie (laut Datum) kurz davor sind zu „verfallen“. So könnt ihr sparen und gleichzeitig vollkommen gutes Essen retten.

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3.   Lebensmittel retten mit Foodsharing und Co.

In Zeiten, in denen das halbe Leben durch Apps bestimmt wird, ergeben sich immer einfachere Wege, um Gutes zu tun – so auch, wenn man weniger Lebensmittel wegwerfen möchte. Ein Beispiel ist die App „Too Good To Go“. Dabei geht es konkret um die Lebensmittelrettung in der Gastronomie. Restaurants, Cafés oder auch To Go Läden bieten ihre übrig gebliebenen Gerichte kurz vor Ladenschluss in der App an. Die Nutzer können dann die jeweiligen Angebote reservieren, abholen und somit Lebensmittelabfälle vermeiden. 

Ein ähnliches Prinzip befolgt auch Foodsharing. Auf der Webseite können Händler, Lebensmittelproduzenten und Privatpersonen Lebensmittel entweder kostenlos anbieten oder sie kostenlos abholen. Die Mengen sind meist sehr groß, sodass ihr sie mit vielen Personen teilen könnt – mit wem, ist euch überlassen. Nutzung und Registrierung sind kostenlos.

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4.   Richtig einkaufen und Lebensmittelverschwendung vermeiden

Klingt leichter als es ist, oder? Häufig kauft man Dinge, die man nicht wirklich braucht, einfach aus Appetit oder weil man etwas Neues auszuprobieren möchte. Darum ist ein guter Tipp, sich einen Essensplan für die Woche aufzustellen und die benötigten Zutaten dafür einzukaufen oder für mehrere Tage vorzukochen, wenn die Zutaten beispielsweise nur in großen Mengen erhältlich sind. Zu den wichtigsten Tipps gegen Lebensmittelverschwendung zählt darum eine Einkaufsliste zu nutzen und folglich gezielter einzukaufen. Am besten immer mit einer Rezeptidee im Hinterkopf.

5.   Reste aufessen, verwerten, einfrieren oder teilen 

Auch wenn man richtig einkauft, bleibt häufig zu viel Essen übrig. Das ist kein Drama, sobald alle Reste aufgegessen und verwertet werden. Einfrieren ist auch immer ein guter Tipp, wenn ihr am nächsten Tag keine Lust auf die Speisen vom Vortag habt. Und die schönste Variante, wie ihr Lebensmittelverschwendung vermeiden könnt, ist wohl die gemeinsame Resteverwertung oder das Teilen von Resteessen. Dabei können zum Beispiel auch alle ihre übrig gebliebenen Zutaten oder Gerichte mitbringen und schon habt ihr ein Reste-Buffet. 

Habt ihr weitere Tipps, um Lebensmittelverschwendung vermeiden zu können und weniger Lebensmittel wegwerfen zu müssen?

Hier erfahrt ihr, warum es sich lohnt, regionale Lebensmittel einzukaufen

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1 Kommentar

Barbara 23. März 2019 - 5:26 pm

Konnte ich sowieso noch nie verstehen, warum leicht krummes Gemüse schlechter sein soll als gerades. Und bei Bananen ist es wieder genau andersherum…

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