Wer selbst nicht darunter leidet, kann sich oft gar nicht vorstellen, was dieses Phänomen für den Betroffenen bedeutet. Die Rede ist von trockener Haut. Meist sind Frauen davon betroffen, was mit der unterschiedlichen Beschaffenheit von Männer- und Frauenhaut zusammenhängt. Rund 21 Prozent der Frauen im Alter von 14 bis 70 Jahren klagen über trockene Haut. Gereizte und juckende Haut führt oft dazu, dass die betroffene Person nervöser und empfindsamer reagiert. Im Folgenden erfahrt ihr alles von den Merkmalen über Ernährungstipps bis hin zu Pflege- und Produktempfehlungen.
- Typische Merkmale der trockenen Haut
- Ursachen für rissige und trockene Haut
- Trockene Haut – Pflege und Reinigung von Kopf bis Fuß
Typische Merkmale der trockenen Haut
Viele Beschwerden der Haut lassen sich auf Feuchtigkeitsmangel zurückführen. Die Symptome hängen vom Schweregrad der Trockenheit ab und von dem Bereich, der betroffen ist.
Trockene Haut nach anfänglichem Feuchtigkeitsverlust hat fast jeder schon erlebt. Sie zeigt sich durch Spannungsgefühl und eine raue Hautoberfläche.
Sehr trockene Haut geht mit intensiven Symptomen einher: Starkes Spannungsgefühl, Risse in der Haut, schuppige Haut und sogar Juckreiz.
Raue und rissige Haut tritt überwiegend an Händen, Füßen, Ellbogen und Knien auf. Die Symptome beeinträchtigen das allgemeine Wohlbefinden in hohem Maße:
- Unerträglich erscheinendes Spannungsgefühl
- Extrem raue Hautoberfläche
- Risse oder sogenannte Schrunden (Risse in trockener Hornhaut)
- Quälender Juckreiz
Am häufigsten verbreitet ist trockene Haut im Gesicht. Sie tritt zunächst an Wangen und Augenpartie auf. Oft sind auch die Lippen betroffen. Trockene Gesichtshaut ist nicht nur unangenehm, sie kann auch zu vorzeitiger Hautalterung führen, da die Haut an Elastizität verliert.
Auch der restliche Körper kann von trockener Haut betroffen sein, wobei sie sich zuerst an Füßen und Schienbeinen zeigt. An diesen Stellen befinden sich nur wenig Talgdrüsen.
Auch wenn es sich nicht um eine Krankheit handelt, ist extrem trockene Haut mehr als ein kosmetisches Problem. Bei starker Trockenheit kann sie ihre vielfältigen Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen, wie zum Beispiel den Schutz gegen äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Krankheitserreger oder Verletzungen, die Regelung der Körpertemperatur, indem die Blutgefäße verengt oder erweitert werden oder auch die Steuerung des Wasserhaushalts.
Zudem gilt die Haut als der Spiegel der Seele. Straffe, strahlende Haut steht für Vitalität, Attraktivität und Gesundheit. Ist die Haut dagegen gerötet, rissig und schuppig, wirkt sich das negativ auf das seelische Gleichgewicht aus.
Ursachen für rissige und trockene Haut
Trockene Haut ist immer das Ergebnis einer zu geringen Fettproduktion der Talgdrüsen sowie einer gestörten Feuchtigkeitsregulation. Ursachen dafür gibt es viele, zu den begünstigenden Faktoren gehören zum Beispiel die Veranlagung, das Nachlassen der Elastizität der Haut, durch Alter oder Untergewicht (fehlende Fettdepots) oder auch sehr trockene Raumluft durch Heizung oder Klimaanlage. Beeinflusst wird die Haut ebenfalls durch Pflegeprodukte wie Seifen, Duschgels oder Waschlotionen.
Auch gewisse medizinische Aspekte spielen eine Rolle, wie zum Beispiel hormonelle Verhütungsmittel, Bestrahlung oder bestimmte Medikamente. Und nicht zuletzt trägt unser Lebenswandel (Ernährung, Alkoholgenuss, Rauchen) zur Hautbeschaffenheit bei.
Das Phänomen extrem trockene Haut tritt oft im Winter auf, wenn kalte Luft in Verbindung mit geringer Luftfeuchtigkeit im Freien und trockene Heizungsluft im Inneren die Epidermis doppelt belasten. Dass die Haut mit zunehmendem Alter eher trockener wird, ist vor allem drei Tatsachen geschuldet:
- Die Talgproduktion nimmt ab.
- Die Epidermis (Oberhaut) kann die Feuchtigkeit nicht mehr so gut binden.
- Die Schweißdrüsen produzieren weniger Schweiß.
Darüber hinaus können verschiedene Krankheiten die Ursache für trockene Haut sein. Zu den möglichen Krankheiten gehören Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzeme, Diabetes, Darmerkrankungen oder Allergien. Um der Haut effektiv helfen zu können, sollten nicht nur die Symptome bekämpft werden, sondern auch die Ursachen.
Trockene Haut & Ernährung
Um der Ursache, nämlich dem Flüssigkeitsmangel der Haut, entgegenwirken zu können, ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt das A und O. Gerade in stressigen Zeiten achtet man oft zu wenig darauf, ausreichend zu trinken. Das entzieht auf Dauer auch der Haut ihr Feuchtigkeitspolster. Trinkt mindestens zwei bis drei Liter Wasser am Tag.
Verzichtet außerdem auf die Genussgifte Alkohol und Nikotin, denn diese schaden in besonderem Maße. Raucher sind besonders gefährdet, Hautkrankheiten zu entwickeln. Nikotin und andere Giftstoffe im Tabakrauch greifen Hautgewebe und Gefäße an. Die Durchblutung wird gestört, elastische und stützende Fasern zerstört. Wer Alkohol trinkt, schwitzt stärker, was der Haut wiederum Flüssigkeit entzieht. Wer regelmäßig Alkohol konsumiert, hat einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, der meist über die Nahrung nicht ausgeglichen wird.
Gesunde und ausgewogene Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt zu einem strahlenden, frischen Teint bei. Folgende Lebensmittel leisten der Haut besonders gute Dienste:
- Pumpernickel: Vollkornbrot sorgt für Ballaststoffe. Pumpernickel ist besonders gut verträglich, da es aus Sauerteig hergestellt wird. Es hat einen besonders hohen Vitamin-B-Gehalt. Zusätzlich bieten Kalium, Magnesium und Eisen der Haut die perfekte Nahrung.
- Sonnenblumenöl: Es enthält Linolsäure, die rauen und geröteten Hautstellen vorbeugt. Vitamin E stärkt darüber hinaus das Bindegewebe von innen.
- Nüsse: Sie gelten als wahrer Beauty Booster mit zahlreichen Mineralien und Nährstoffen. Kalzium, Magnesium Kalium, wichtige Omega-3-Fettsäuren, Zink und Eisen sowie Vitamin E sind wertvolle Bestandteile von Nüssen. Sie wirken zudem antioxidativ, das heißt sie bekämpfen freie Radikale in der Luft und stärken so die Schutzfunktion der Haut.
- Fisch: Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren festigen die Haut, fördern die Regeneration und unterstützen den Schutzmechanismus. Kein anderes Lebensmittel enthält so viel von diesen wertvollen Fettsäuren. Ihr solltet mindestens einmal pro Woche Fisch verzehren, um den Bedarf zu decken.
- Kiwi: Die Frucht enthält so viel Vitamin C, dass bereits eine am Tag den Bedarf daran deckt. Vitamin C wird benötigt zur Wundheilung und Kollagenbildung.
- Dinkel: Die hervorragende Alternative zu Weizen. Kieselsäure stärkt Haare, Nägel – und die Haut. Eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen sorgt zudem für ein frisches, gesundes Aussehen.
- Grüner Tee: Mit seinen Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen wirkt er wie ein Jungbrunnen auf Ihre Haut. Er soll vorbeugend gegen Hautkrebs wirken und kurbelt den Stoffwechsel an.
- Karotten: Das enthaltene Vitamin A unterstützt die Funktionswiese. Beta Carotin regt die Gewebebildung an und schützt vor UV-Strahlen.
- Buttermilch: Ihre Anhänger schätzen sie als fettarme Alternative zur Milch. Dank der großen Menge Kalzium und Vitamin B12 wirkt sie beruhigend auf die Haut und trägt zu einem ebenmäßigen Teint bei.
Trockene Haut – Pflege und Reinigung von Kopf bis Fuß
Prinzipiell gilt: Je trockener die Haut, desto reichhaltiger sollte das Pflegemittel sein. Cremes und Lotions auf wasserfreier Basis sind ideal und auch die Pflege mit puren Ölen ist sehr zu empfehlen. Die Reinigung sollte ebenfalls rückfettend, aber gleichzeitig mild sein, sodass die Epidermis nicht zusätzlich ausgetrocknet bzw. irritiert wird.
Die besten Öle für spröde, trockene Haut
Die Hautpflege mit Ölen – ob im Gesicht oder am Körper – ist bei trockener oder spröder Haut eine wahre Wohltat. Die richtigen Öle ziehen tief in die Haut ein und können diese somit gut regenerieren und langfristig pflegen. Empfehlenswerte Öle für trockene Haut sind die Folgenden:
Trockene Haut + Creme = Geschmeidige Haut
Zur Pflege bietet sich neben puren Ölen auch die Verwendung spezieller Cremes an. Auch hier kommen Öle zum Einsatz, die aber noch durch weitere feuchtigkeitspendende Inhaltsstoffe ergänzt werden. Um den Feuchtigkeitsverlust der Haut zu reduzieren bieten sich Cremes an, die okklusiv wirken. Dabei legen sie sich wie ein schützender Film auf die Haut, der den Wasserverlust verhindert. Wenn ihr vorher ein zusätzliches Feuchtigkeitsgel verwendet, verstärkt ihr diesen Effekt noch.
➤Die beste Trockene-Haut-Creme entdecken
Pflege des Körpers
Am Körper tritt trockene Haut besonders an Stellen auf, an denen sich kaum Talgdrüsen befinden, wie Füße und Schienbeine. Aber auch an Stellen, die extremen Belastungen ausgesetzt sind, beispielsweise wie die Hände, kommt es oft zu trockener und rissiger Haut. Hier ein paar Pflege-Tipps: Verwendet reichhaltige Ölbäder. Cremt die Hände und Füße vor dem Schlafengehen ein und zieht Handschuhe oder Socken über, damit die Creme vollständig einziehen kann. Cremt die Hände nach jedem Waschen ein.
Pflege-Produkte für trockene Haut
Trockene Haut benötigt besondere Pflege. Achtet bei den verwendeten Produkten darauf, dass sie pH-neutral und fetthaltig sind und über feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe verfügen wie Urea, Hyaluronsäure oder Vitamin B12. Sie sollten zudem möglichst wenig Zusatzstoffe beinhalten wie etwa Alkohol, Parfüm, Anti-Aging- oder Konservierungsmittel.
Make-up für trockene Haut
Gerade Frauen möchten trotz trockener Haut nicht auf ein natürlich wirkendes Make up verzichten, das ihren Teint ebenmäßig aussehen und strahlen lässt. Aber insbesondere bei trockener Haut ist das gar nicht so einfach. Das Make-up setzt sich oft unschön ab, wirkt schnell fleckig und erzielt genau den gegenteiligen Effekt. Darüber trocknet ein ungeeignetes Make-up die Haut weiter aus.
Eine reichhaltige Basis ist bei diesem Hauttyp besonders wichtig. Foundations mit mousse-ähnlicher Konsistenz schenken meistens gut Feuchtigkeit. Ist die Konsistenz eher cremig, kommt eine weitere Pflegekomponente hinzu. Um die Foundation perfekt auf die Bedürfnisse der Gesichtshaut abzustimmen, kann man sich diese auch selber mischen. Bei extrem trockener Haut bietet sich das Umsetzen folgender Routine an:
- Einmassieren eines feuchtigkeitsspendenden Serums mit Hyaluronsäure oder Aloe Vera
- Übliche Tagespflege oder Gesichtsöl auftragen und gründlich einziehen lassen, sonst bilden sich unschöne Krümelchen!
- Foundation einarbeiten
Tipp: Hände durch Aneinander reiben erwärmen und anschließend aufs Gesicht legen. Das reaktiviert die im Make-up enthaltenen Öle und verhindert, dass es sich absetzt. Das Auftragen mit einem Pinsel anstatt mit den Händen hilft ebenfalls, eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen.
Eine Alternative stellt eine getönte Tagescreme dar. Wer nicht viel zu kaschieren hat, kann auf Make-up gänzlich verzichten und stattdessen eine getönte Pflege wählen. Diese legt den Schwerpunkt auf die Pflege der Haut und sorgt nur durch eine dezente Tönung für eine gleichmäßige Oberfläche. Die Haut kann besser atmen und wird weniger belastet.
Reinigung trockener Haut
Normalerweise liegt der pH-Wert der menschlichen Haut zwischen 4,5 und 5,75 und damit im leicht sauren Bereich. Dafür sorgt der natürliche Säureschutzmantel der Haut, der die Basis der Hautschutzbarriere bildet. Herkömmliche Seifen liegen im alkalischen Bereich. Sie bringen den pH-Wert durcheinander und greifen den Säureschutzmantel an. Auch häufiges Waschen beziehungsweise Baden und Duschen setzen ihm zu.
Die „Do’s“ der Reinigung von trockener Haut:
- Beim Waschen immer lauwarmes Wasser verwenden
- Möglichst nicht jeden Tag duschen oder baden
- Milde, möglichst pH-neutrale Waschlotionen und -gels verwenden
- Vollbad als pflegendes Ölbad nehmen
Die „Dont’s“:
- Ausgiebige, heiße Vollbäder
- Alkoholisches Gesichtswasser
- Trockenrubbeln der Haut
Auch interessant: