Für all die Groß- und Kleinstädter unter euch, die Bastler und Selbstversorger, für alle, die sich gern mal auf Balkonien oder in den eigenen Garten zurückziehen, für alle, die mehr Grün im eigenen zu Hause wollen: Wie wär’s mit einem Hochbeet?
Hochbeete sind sowohl fürs Eigenheim, als auch mitten im Großstadtdschungel geeignet. Das Beste daran: Ihr braucht nicht zwingend einen Garten und könnt trotzdem Blumen, Gemüse oder Kräuter anpflanzen. Die höher gestellten Beete sind platzsparend und unkompliziert zu befüllen.
Wer in einer großen Stadt lebt, wird mitbekommen haben, dass in den Wohnvierteln mittlerweile nicht mehr nur Bäume in den Straßen stehen. Drumherum finden sich speziell im Frühling und Sommer auch etliche Blumen und kleine Beete, um die Stadt ein bisschen grüner zu machen. Sogenanntes Urban Gardening findet meist in Initiativen der jeweiligen Wohnviertel statt, an denen sich jeder beteiligen kann. Zum Urban Gardening kann aber tatsächlich auch ein eigener Garten oder ein gemietetes Beet gehören. Oder der eigene, ganz private Rückzugsort, in der Stadt, der ein bisschen mehr zum Garten werden soll.
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Urban Gardening – Bringt die Natur in die Stadt zurück!
Durch die fortschreitende Verstädterung und die damit verbundenen Veränderungen in Landwirtschaft und Gartenbau, haben sich Stadt und Land, die Nahrungsmittelproduktion und Stadtbewohner, immer mehr voneinander entfernt. Heute gibt es eine gegensätzliche Bewegung, die auf die Re-naturierung der Städte ausgelegt ist und danach strebt, mehr Grünflächen zu schaffen. Dies passiert nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern dem Verlangen danach zu wissen, wo die Lebensmittel herkommen, die wir zu uns nehmen und der Natur ein Stück zurückzugeben, was wir ihr über die Jahrhunderte genommen haben.
Autark produzieren, Umwelt schonen
Nach und nach steigert sich das Verlangen nachhaltiger zu leben – ob auf dem Land oder in der Stadt. Damit ist nicht nur gemeint sparsam mit Ressourcen umzugehen, CO2-Emissionen zu vermeiden, weniger Plastik zu verwenden oder den biologischen Anbau und fairen Handel zu unterstützen. Nachhaltig kann auch bedeuten autark zu leben, sich selbst zu versorgen, zurück zu den Wurzeln menschlichen Lebens zu gehen. Das ist ein großer Schritt, aber die wahrscheinlich beste Möglichkeit, schonend mit der Umwelt und den Menschen umzugehen. Vielleicht wollt ihr aber auch einfach nur ab und zu ein paar frische Kräuter oder schöne Blumen auf dem Balkon. Egal, ob ihr euren ganz privaten Rückzugsort oder die Stadt verschönern, urbanes Leben ländlicher gestalten oder euch selbst versorgen wollt – ein Hochbeet ist hierfür ein guter Anfang.
Welche Vorteile bietet Urban Gardening?
- Ihr könnt euer Obst und Gemüse ohne Pestizide anbauen
- Kräuterpflanzen, blühende Stauden und Blumen ziehen Bienen, Insekten und Schmetterlinge an. Diese sind enorm wichtig für das Ökosystem
- Der Anbau von Obst, Kräutern und Gemüse im hauseigenen Garten oder auf dem Balkon spart Transportwege und Verpackungsmaterial
- Urban Gardening verbindet! Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr Menschen in der anonymen Großstadt kennenlernt, die ähnlich über die Welt denken wie ihr selbst
- Wenn ihr die Pflanzen wachsen und gedeihen seht, mit euren eigenen Händen erntet und dann auch noch in einem leckeren Gericht verarbeitet, kann es eigentlich kein schöneres Erfolgserlebnis geben
Motiviert? Dann auf zum selbstgebauten Hochbeet!
Ein Hochbeet in der Stadt
Ich habe mich dafür entschieden, auf meiner Terrasse zwei Hochbeete zu platzieren, um insbesondere Gemüse und Kräuter in Bio-Qualität selbst anzubauen. Die Beete können natürlich nicht nur selbst befüllt, sondern auch komplett selbst gebaut werden. Wer nicht ganz so handwerklich begabt ist oder eine schnelle Lösung sucht, findet fertige Hochbeet-Konstruktionen im Baumarkt. Worauf ihr beim Befüllen achten solltet, erfahrt ihr im Folgenden.
Hochbeet richtig befüllen
- Als erstes müsst ihr euch entscheiden, ob ihr Nutz- oder Zierpflanzen in die Erde einsetzen möchtet. Grundsätzlich lassen sich sowohl Gemüse, Obst und Kräuter, als auch Blumen anpflanzen. Jedoch kann nicht alles miteinander kombiniert werden. Welche Mischkulturen möglich sind, erfahrt ihr weiter unten im Artikel.
- Bevor es losgeht, sollte das Hochbeet von innen mit Teich- oder Noppenfolie verkleidet werden, um die Feuchtigkeit im Innenraum zu halten.
- Die erste Schicht bildet dann die Grundlage bzw. Basis des Hochbeets und dient zur Belüftung und Wasserspeicherung. Sie besteht aus gröberen Ästen, Reisig, kleineren Zweigen und Sträucherschnitt. Falls ihr keinen Garten und diese Materialien damit nicht verfügbar habt, könnt ihr, so wie ich, Tongranulat nehmen.
- Anschließend wird Trenn-, Bau- und Filtervlies ausgelegt, um das Einschlämmen von Erde in das Tongranulat zu verhindern.
- Schicht zwei bildet Kompost oder Mist, der als natürlicher Dünger genutzt wird. Ihr könnt dafür eure eigens kompostierten zersetzten Pflanzenreste, Gartenabfälle oder den Biomüll verwenden oder Kompost vom Wertstoffhof nutzen, der meistens kostenlos ist. Alternativ eignet sich dieses Auffüllmaterial.
- Um den Boden mit noch mehr Nährstoffen zu versorgen, habe ich ein wenig Bodenaktivator vor der nächsten Schicht eingestreut.
- Die letzte Schicht besteht aus handelsüblicher Pflanzen- oder Hochbeeterde – am besten in Bio-Qualität – und bietet den Pflanzen eine gute Grundlage für optimales Wachstum.
- Im letzten Schritt werden die Pflanzen oder Sätzlinge eingesetzt.
- Idealerweise gebt ihr die Samen bereits vorab in sogenannte Anzuchtschalen bzw. -töpfe zusammen mit spezieller Anzuchterde. Die darin enthaltenen Nährstoffe lassen die Pflanzensamen schnell sprießen und ihr könnt sie anschließend im Hochbeet einsetzen. Ich habe diese Töpfe aus komplett pflanzlichem Material verwendet, die einfach mit eingepflanzt werden können – so spart ihr Müll und lästiges Umpflanzen. Alternativ könnt ihr auch leere Eierkartons verwenden.
- Wann ihr welche Gemüse- und Obstsorten aussähen und ernten solltet, könnt ihr hier nachlesen .
Mischkulturen im Hochbeet: So pflanzt ihr richtig
Nicht alle Pflanzen können zusammen gepflanzt werden, bzw. gedeihen in bestimmten Konstellationen nicht optimal. Die folgende Tabelle zeigt euch, was ihr problemlos zusammen einpflanzen könnt, welche Kombinationen ihr lieber vermeidet und welche Gewächse sogar Schädlinge fern halten.
Passen gut zusammen: |
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Sollten sich lieber fern bleiben: |
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Vertreiben Schädlinge: |
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Mein Fazit zum Projekt Hochbeet
Bisher bin ich super zufrieden mit meinen Hochbeeten. Das Befüllen war wirklich simpel und auch die Pflege erscheint mir kinderleicht. Die Pflanzen benötigen natürlich Sonne und Wasser en masse, aber ansonsten ist das Ganze pflegeleicht. Außerdem müssen die Hochbeete nicht jedes Jahr neu angelegt, sondern erst nach etwa sechs Jahren neu gefüllt werden, was der hohen Nährstoffdichte zu verdanken ist. Diese sorgt auch dafür, dass der Ertrag deutlich größer ausfällt, als wenn man die Pflanzen im Topf aufziehen würde. Die ersten Tomaten und Chilischoten konnte ich übrigens bereits ernten.
Alle verwendeten Produkte sind bei Hornbach erhältlich.
Wenn euch ein nachhaltiger Garten interessiert, sind diese Themen auch spannend für euch:
4 Kommentare
Das ist ja wirklich schön geworden! Vielen Dank für die Inspiration!!
Hallo Marta, danke für dein Feedback, freut mich, dass es dir gefällt. Lg
wow…das sieht wirklich nach mega viel Arbeit aus. Ist aber sehr schön geworden :)!!!!!
vielleicht machst du nach ein paar Monaten ja mal ein Update:)
Hey Maja, ehrlich gesagt hielt es sich sogar in Grenzen :) Das mit dem Update ist eine gute Idee. Lg