Startseite Nachhaltigkeit Ab 2024 nur noch recyceltes Plastik bei Adidas

Ab 2024 nur noch recyceltes Plastik bei Adidas

von Elisabeth

Der Hersteller Adidas plant die Verwendung von recyceltem Plastik im Produktionsprozess stärker auszuweiten. Bisher war das Ultra Boost Modell das einzige Produkt, in welchem zu 95 Prozent Plastikmüll wiederverwendet wurde. Das Versprechen für die Zukunft: bis 2024 wolle Adidas sowohl in Schuhen, als auch in Kleidungstextilien nur noch recyceltes Polyester verarbeiten, wie „Global-Brands“-Vorstand Eric Liedtke der Financial Times mitteilte.

Umstieg bei Adidas – recyceltes Plastik teuer & langwierig

Bisher belaufen sich über die Hälfte aller vom Hersteller verwendeten Materialien auf die Kunststoff-Klasse Polyester. Deshalb sei, laut Liedtke, ein schneller Rundumschlag, der komplette Umstieg auf recyceltes Plastik über Nacht, nicht möglich. Zudem sei wiederverwertetes Plastik aktuell zwischen 10 und 20 Prozent teurer als neues Kunststoffmaterial. Jedoch könne man Experten zufolge in den kommenden Jahren mit Preissenkungen rechnen, da der Umstieg vieler Unternehmen auf recycelte Materialien zu erwarten sei. In Anbetracht der Tatsache, dass China Ende 2017 den Importstopp für Plastikmüll verhängt hat, könnte die Nutzung dieser „geschenkten“ Tonnen Plastikmüll jedoch zum schnellen Umstieg auf recycelte Materialien beitragen.

Adidas recycletes Plastik Schuh Parley

Produkte ohne neue Kunststoffe & nachhaltige Baumwolle

Der Wille mit recycelten Materialien zu arbeiten, besteht bei Adidas bereits seit 2012. Damals hatte das Label bei den Olympischen Spielen in London Outfits aus recycelten Plastikflaschen zur Verfügung gestellt. 2016 ging dann das erste, fast vollständig aus Plastikmüll recycelte Produkt, der „Ultra Boost“-Schuh in den Verkauf. Dabei kooperierte das Unternehmen auch mit der Organisation „Parley for the Oceans„, die sich für den Schutz der Meere einsetzt. Aus dem recycelten Material sind laut Geschäftsbericht 2017 über eine Million Paar Schuhe sowie Badekleidung und Fußballtrikots entstanden. Weiterhin sind in den Adidas-Stores seit 2 Jahren keine Plastiktüten mehr erhältlich.
Der Einsatz gilt nicht nur recycelbaren Materialien, sondern auch nachwachsenden Rohstoffen. Dementsprechend lautet das Vorhaben für dieses Jahr vollständig auf nachhaltig angebaute Baumwolle umzustellen. Bereits vergangenes Jahr konnte der Hersteller zu 93 Prozent die Kriterien der „Better Cotton Initiative“ erfüllen. Dazu zählt beispielsweise die effizientere Nutzung von Wasser und die Vermeidung von Schädlingsvernichtungsmittel beim Baumwoll-Anbau.

Puma, Nike und Co. verwenden Plastik & gebrauchte Artikel wieder

Auch andere Sporthersteller wie beispielsweise Puma setzen sich mit dem Vorhaben recycelte Materialien für ihre Produkte zu verwenden auseinander. Vorreiter dieser Projekte war jedoch der Sporthersteller Nike, dessen „Reuse A Shoe“-Programm bereits 1990 initiiert wurde. Sowohl Adidas, als auch Puma sind diesem Beispiel gefolgt. So hat Puma gemeinsam mit dem internationalen Recyclingunternehmen I:CO 2012 die „Bring Me Back“-Initiative ins Leben gerufen, bei der die Produkte bereits in der Entwicklungsphase auf Recycling ausgerichtet sind. Das Programm sieht vor Sportlifestyle-Produkte wie getragene Schuhe, Textilien und Accessoires markenunabhängig in den „Bring Me Back“-Behältern in Puma Stores abzugeben, sodass diese, soweit tragfähig, wiederverwendet bzw. recycelt werden können. Selbiges macht Adidas unter dem Namen „Make Every Thread Count“. Ein weiteres Ziel des Unternehmens Puma ist bis 2020 den Anteil an „Better Cotton“ sowie bluesign®-zertifiziertem, nachhaltigem Polyester auf 50 Prozent zu erhöhen.
Reebok als Subunternehmen der Adidas-Gruppe folgt den selben Nachhaltigkeits-Ansprüchen wie Adidas und verwendet bei der Herstellung seiner Produkte ebenfalls recyceltes Polyester, Nylon, Polystrene sowie „Better Cotton“-Baumwolle. Auch Unternehmen wie New Balance arbeiten darauf hin, so viele verwendete Materialen wie möglich zu recyceln sowie den Wasser- und CO2-Verbrauch im Produktionsprozess weitestgehend zu reduzieren.

Jeder Schritt zählt

Zwar promote ich sonst ausschließlich Fair-Fashion-Unternehmen, die neben nachhaltigen Materialien auch auf faire Arbeitsbedingungen setzen, meiner Meinung sind es aber insbesondere die großen Konzerne, die im großen Stil etwas ändern und Konsumenten zum Umdenken bewegen können. Deshalb begrüße ich solche Entwicklungen sehr, auch wenn ich Großkonzerne wie Adidas deshalb noch längst nicht als nachhaltig einstufen möchte und persönlich in erster Linie kleine Label unterstütze.

Lasst mir gerne eure Meinung dazu in den Kommentaren da.

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1 Kommentar

Jonas 11. August 2018 - 9:51 pm

Hi Elisabeth,
toll, dass du dich auf deinem Blog mit so vielen sinnvollen Themen beschäftigst. Ich bezweifle, dass Adidas nur aus reiner Umweltliebe auf „Recycling-Schuhe“ umsteigt. Der allgemeine Trend zeigt halt in diese Richtung, die Gesetze verschärfen sich (bspw. das neue Verpackungsgesetz, dass ab 2019 greift) und immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Trotzdem ist es natürlich eine sinnvolle Initiative von Adidas und hoffentlich wird es bald noch viel mehr solcher Nachrichtigen geben. Ein Konzern, wie Adidas kann ja auch noch von heute auf Morgen zu einem super fairen, Öko-Unternehmen werden. Aber vielleicht ist das ja ein weiterer Schritt in diese Richtung. Von daher bin ich da ganz bei dir, dass man auch Konzernen mal ein Lob aussprechen darf. :) Letztendlich ist es ja auch gut, wenn Bio, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein etc. raus aus der Nische, rein in den Mainstream kommt.

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