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3 Fragestellungen zur Zukunft der Naturkosmetik

von Elisabeth

Vergangenes Wochenende war ich im wunderschönen Allgäu unterwegs, um das NaturkosmetikCamp zu besuchen. Bereits im letzten Jahr habe ich an der Fachveranstaltung teilgenommen und darüber berichtet. In diesem Jahr möchte ich euch weniger zum Ablauf erzählen, der von spannenden Sessions, inspirierenden Gesprächen und leckerem Essen geprägt war, sondern viel mehr drei Themen beleuchten und mit euch diskutieren, die ich als sehr präsent empfunden habe, die sowohl mich als auch die gesamte Naturkosmetikbranche beschäftigen. Ich freue mich über einen regen Austausch in den Kommentaren.

NaturkosmetikCamp 2016

Hier hat das NaturkosmetikCamp 2016 stattgefunden

1. Reizarm oder nicht?

Wie ihr wisst, bin ich großer Fan reizarmer Naturkosmetik. Insbesondere bei Gesichtspflegeprodukten schätze ich minimalistische, hochwertige Zusammensetzungen, die ohne viele Duftstoffe und sonstige Zusätze, deren Wirkung eher zweitrangig ist, auskommen. Dass immer mehr Menschen – in Deutschland sind es bereits über 1/2 Millionen – an einer Duftstoffallergie leiden, kommt wohl nicht von ungefähr. Klar, entstehen diese nicht kurzfristig und auch nicht nur über Kosmetik. Das Problem ist vielmehr, dass nahezu alles, was wir benutzen, irgendwie beduftet ist, was einfach unnötig ist. Irgendwann wird es dem Körper dann einfach zu viel und Allergien können die Folge sein. Aber wie sieht es eigentlich mit ätherischen Ölen aus? Die Pflanzenauszüge, die insbesondere in der Naturkosmetik gerne zum Bedurften von Cremes und Co. verwendet werden, haben ohne Frage ebenfalls irritierendes Potential – genau wie chemische Duftstoffe. Dennoch belegen gleichzeitig wissenschaftliche Studien positive gesundheitliche Erfolge eben jener duftender Auszüge. Denkt nur einmal an den Bereich der Aromatherapie. Dazu habe ich mich mit einigen Fachleuten unterhalten, die viel von ätherischen Ölen halten und auf diese nicht mehr verzichten möchten – sei es im kosmetischen Bereich, als auch um kleine Wehwehchen zu „heilen“. Natürlich ist wie immer alles eine Frage der richtigen Dosierung und Anwendung. Dennoch bin ich nun hoch motiviert, mich mit dieser Thematik noch stärker zu beschäftigen.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Tun euch ätherische Öle gut oder meidet ihr sie eher?

2. Offline oder online?

Ich wohne in der Großstadt und habe nahezu unzählige Möglichkeiten, Naturkosmetik (und auch andere Produkte) im Fachhandel zu kaufen. Dennoch stöbere ich gerne in Onlineshops und beziehe darüber auch einiges. Aber möchte ich dies ausschließlich tun? Nein. Viel zu gerne probiere ich Dinge vor Ort aus, überprüfe Texturen und Farben und schätze außerdem – wenn auch selten – eine gute Beratung. Besonders gerne mag ich Konzepte, die online und offline miteinander verbinden, so wie es zum Beispiel Belladonna Naturkosmetik und TOBS – the organic beauty store schaffen. Die Angebote ergänzen sich optimal und bedienen sowohl Kunden vor Ort als auch aus der Ferne.
Wie wichtig ist euch das Einkaufen (von Naturkosmetik) im Geschäft? Bezieht ihr alles online? Was denkt ihr, wie sich der stationäre Handel in den nächsten Jahren entwickeln wird?

3. Veganismus und Naturkosmetik?

Veganismus ist längst kein kleiner Trend mehr, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung von über 1% der Deutschen – Tendenz steigend! Ich lebe zwar selbst nicht vegan und habe auch schon des öfteren erlebt, dass vegan nicht zwingend tierversuchsfrei oder nachhaltig bedeutet, dennoch denke ich, dass Naturkosmetik-Hersteller diesen „Trend“ nicht verschlafen sollten. Wenn man sich den Markt anguckt, gibt es bereits einiges an veganer Naturkosmetik, aber komplett vegane NK-Marken kann man lange suchen. Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist das Berliner Unternehmen i+m Naturkosmetik.
Wie seht ihr das? Sollte Naturkosmetik vegan sein? Gehören die beiden Themen für euch unweigerlich zusammen oder toleriert ihr tierische Produkte in eurer Kosmetik?

Über diese drei Fragestellungen bin ich nicht nur beim NaturkosmetikCamp am vergangenen Wochenende, sondern auch schon anderweitig zu spüren bekommen. Ich freue mich, wenn ihr mir zu einem oder mehreren der Themen eure Meinung hinterlasst.

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10 Kommentare

Kati 30. Juni 2016 - 2:02 pm

Ich bin selbst kein Veganer und daher stört mich Bienenwachs oder Karmin in Naturkosmetikprodukten nicht. Allerdings finde ich es sehr gut, dass immer mehr Produkte vegan sind – ich hab zwar kein schlechtes Gewissen, ist dem nicht so, aber besser ist nunmal besser, gel? :)
Was mir wichtiger ist, ist, dass nicht an Tieren getestet wird. Das ist einfach eine abartige und unnötige Praktik.

Was off- bzw online angeht – auf jeden Fall lieber offline und mit Testern! Ich hab ja schon bei deiner Vorstellung von TOB’s kommentiert :) Langsam, aber sicher ziehen auch kleinere Städte nach, bei einer unserer immerhin drei innerstädtischen Müller-Filialen gibts jetzt zB den Müller Naturshop, der hat schon eine ganz schöne und umfangreiche (Standard-NK) Auswahl. Da ich auf Beratung hier verzichte und meistens durch Reviews vorher abwäge, was ich brauche, stöbere ich dort gerne mal. Auch Reformhäuser haben ab und zu ein ganz nettes Sortiment, aber einen extra NK-Laden mit kompetenter Beratung weiß sicher jeder zu schätzen. Einziger Vorteil online: Rabatt-Aktionen.

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Elisabeth 30. Juni 2016 - 9:30 pm

Hallo Kati, mich „stört“ Bienenwachs in Kosmetik auch nicht, wenn es allerdings pflanzliche Alternativen gibt, ziehe ich diese vor. Mit Karmin habe ich schon so meine Probleme und möchte langfristig ohne auskommen. Keine Frage: Tierversuche gehen gar nicht!

Die Müller Naturshops mag ich auch gerne. In Nürnberg habe ich zum Beispiel eine tolle Auswahl vorgefunden. Aber auch bei weniger Auswahl finde ich, dass sie einen guten Einstieg in die Welt der Naturkosmetik bieten und dm und Rossmann können sich noch einiges abgucken. Auch, dass man die Kosmetik dort in Ruhe ausprobieren mag, finde ich toll. Aber auf Online-Shopping möchte ich auch nicht mehr verzichten. :) Lg

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Maria M. 30. Juni 2016 - 4:40 pm

Hallo Elisabeth,

das Thema mit den ätherischen Ölen wird in der Tat stark diskutiert im Moment. Ich blicke da auch nicht richtig durch, verwende aber solche und solche Produkte. Wenn du uns demnächst mehr dazu berichtest, fände ich das definitiv interessant.

Ich kaufe Naturkosmetik fast ausschließlich online, da ich mit den Drogerie-Marken nicht viel anfangen kann und es bei mir in der Gegend einfach kein richtiges Fachgeschäft gibt. Wenn ich im Bioladen etwas mitnehme, ist das eher die Ausnahme.

Ob Veganismus und Naturkosmetik zusammen gehören darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht. Irgendwie verbindet man das schon miteinander. Aber ich achte da nicht explizit drauf.

Danke, dass du deine Gedanken mit uns teilst.

Freundliche Grüße
Maria

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Elisabeth 30. Juni 2016 - 9:33 pm

Hallo Maria, sehr gerne ;) Das Thema ätherische Öle ist wirklich sehr umfangreich und interessant. Schön, dass du darüber auch gern mehr erfahren möchtest. Lg

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Ruhrstyle 1. Juli 2016 - 11:12 am

Hallo Elisabeth,
du wirfst hier eine interessante Frage auf, über die sich gut diskutieren lässt. Ich denke, Naturkosmetik darf sich streng genommen nicht Naturkosmetik nennen, wenn diese nicht vegan und tierversuchsfrei ist. Tiere gehören nun einmal zur Natur und und können bei diesem Begriff nicht ausgeschlossen werden.
Dennoch möchte ich betonen, dass ich es immer noch besser finde, wenn jemand „Naturkosmetik“ nutzt, als die herkömmlichen Kosmetikprodukte.

Viele liebe Grüße
Rebecca

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Elisabeth 5. Juli 2016 - 12:06 pm

Liebe Rebecca, danke für deine Meinung. Ich sehe das ganz ähnlich und möchte in Zukunft auch noch konsequenter werden. Im Moment habe ich zum Beispiel noch Lippenstifte mit Carmin und ein paar Produkte mit Bienenwachs.
Viele Grüße
Elisabeth

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Lary 3. Juli 2016 - 3:30 pm

Veganismus und Naturkosmetik gehören für mich auf jeden Fall zusammen und ich fände es toll, wenn darauf mehr geachtet werden würde.

LG Lary

Antworten
Elisabeth 5. Juli 2016 - 12:03 pm

Hallo Lary, ich denke, in diese Richtung wird es in Zukunft auch gehen! Lg

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Emma 5. Juli 2016 - 11:57 am

Alles interessante Fragen, mit denen ich mich auch sehr beschäftige. Ich suche tatsächlich oft nach möglichst reizfreien und veganen Produkten. Ich bin zwar kein Veganer, aber in der Kosmetik finde ich tierische Inhaltsstoffe überflüssig, es gibt inzwischen für (fast) alles pflanzliche / mineralische Alternativen und meine eigene Eitelkeit ist es mir einfach nicht wert, auf Performance statt Prinzip zu setzen.

Beim online Handel bin ich auch oft hin und her gerissen: es ist einfach das Gegenteil von nachhaltig. Aber wenn es die Produkte offline einfach nicht gibt? Nicht nur Kosmetik, auch Klamotten, acessoires, und und und, sobald man vegan, Bio, fair trade will, wird die Auswahl offline gleich so klein, dass man es wieder bleiben lassen will. Manchmal allerdings wird man überrascht und findet doch tolle Sachen, ohne damit zu rechnen. Unser Bio – Supermarkt hat zB inzwischen urtekram.

Liebe Grüße!

Antworten
Elisabeth 5. Juli 2016 - 12:10 pm

Hi Emma, du sagst es: eigentlich sind tierische Inhaltsstoffe in Kosmetik überflüssig. Ich bin gespannt, was uns in den nächsten Monaten und Jahren noch alles erwartet!
Dass Onlinehandel nicht sehr nachhaltig ist, kann ich nur zustimmen. Allerdings ist es bei Kleidung noch um einiges schlimmer, wenn man bedenkt, wieviel hin und her geschickt wird. Das ist im Bereich der Kosmetik zum Glück anders. Ich finde es auch toll, dass viele Bioläden inzwischen ein breites Sortiment Naturkosmetik anbieten – das meiste bekommt man also durchaus offline.
Lg

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