Die Haut als größtes Organ des menschlichen Körpers hat viele Funktionen. Und sie ist ein Ausdruck unseres Wohlbefindens und der Schönheit. Ist das Erscheinungsbild der Haut gestört, kann das nicht nur ihre Funktionen beeinträchtigen. Es schlägt auch auf die Psyche. Ein weit verbreitetes Problem, das häufig in der Pubertät auftritt, ist fettige Haut. Wenn man vom Kind zum Mann oder zur Frau wird, ist das oft schon schwierig genug. Hautprobleme schlagen da besonders aufs Selbstbewusstsein. Minderwertigkeitskomplexe, ja sogar Depressionen können die Folge sein. Dazu kommt, dass fettige Haut, die meist mit unreiner Haut einhergeht, immer noch mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht wird. Und das, obwohl längst erwiesen ist, dass viele verschiedene Faktoren Ursache sein können.
Inhalt
- Fettige Haut – Ursachen & Entstehung
- Ölige Haut – Merkmale auf einen Blick
- Für fettige Haut Hausmittel verwenden?
- Fettige Haut & Ernährung
- Pflege-Tipps für fettige Haut
Fettige Haut – Ursachen & Entstehung
Die Dermatologie unterscheidet zwischen verschiedenen Hauttypen. Jeder Mensch wird mit einer Neigung zu einem bestimmten Typ geboren. Im Laufe seines Lebens kann dieser sich durch verschiedene Faktoren allerdings ändern. Folgende Hauttypen werden unterschieden: trockene Haut, fettige Haut und Mischhaut.
Verantwortlich für fettige Haut sind die Talgdrüsen, die sich in der Lederhaut befinden. Sie sind zuständig für die Bildung von Talg, das wiederum aus unterschiedlichen Fetten besteht. Ihre Aufgaben bestehen darin, Haut und Haar geschmeidig und wasserabweisend zu halten. Außerdem tragen sie zum Erhalt des Säureschutzmantels der Haut bei und sind somit an dessen Schutzfunktion beteiligt. Wird allerdings zu viel Talg produziert, entsteht ölige Haut.
Beeinflusst wird die Talgproduktion durch folgende Faktoren:
- Körperregion: Die Größe der Talgdrüse hängt davon ab, wo sie sich befindet. Je größer die Drüse, desto mehr Talg wird produziert. Bereiche mit erhöhter Produktion sind Gesicht, Schultern, Kopfhaut und die oberen Bereiche von Brust und Rücken.
- Hormone: Die männlichen Androgene wie beispielsweise Testosteron (die auch im weiblichen Organismus vorkommen) fördern das Wachstum und somit die Produktion der Talgdrüsen.
- Alter: Nach der Geburt kommt es zu einer vermehrten Talgproduktion, die dann bis zum Kleinkindalter wieder stark abnimmt. In der Pubertät nimmt sie wieder stark zu, bis zu ihrem Höhepunkt. Im Laufe des Lebens lässt die Talgproduktion dann wieder stark nach.
- Darüber hinaus können einige Krankheiten die Talgproduktion anregen sowie Medikamente wie Anabolika oder Steroide.
Ölige Haut – Merkmale auf einen Blick
Jeder hat in bestimmten Situationen schon glänzende Partien, meist um die Nase, in seinem Gesicht bemerkt. Trotzdem muss die Haut deswegen nicht gleich fettig sein. Wirklich fettige Haut weist folgende Merkmale auf:
- Ölige Haut
- Stark glänzend
- Dicker als normale Haut
- Vergrößerte Hautporen → grobes Hautbild
- Schlecht durchblutet → wirkt blass und fahl
Fettige Haut tritt meist im Gesicht in der sogenannten T-Zone auf, also an Stirn, Nasenrücken und Kinn. Meist neigt der Betroffene auch zu schnell fettenden Haaren. Auch die Schultern, der Rücken sowie der Brustbereich können betroffen sein.
Durch die übermäßige Produktion von Talg wird die Pore verstopft. Das bildet einen idealen Nährboden für Bakterien. Außerdem fallen an der Oberfläche mehr freie Fettsäuren an, was den pH-Wert der Haut verändert. Es kommt zu entzündlichen Reaktionen, aus der Pickel und Pusteln entstehen. Diese Erscheinungen werden als Akne bezeichnet. Akne steht in fast allen Fällen in direktem Zusammenhang mit fettiger Haut im Gesicht. Aber was tun bei fettiger Haut?
Für fettige Haut Hausmittel verwenden?
Es muss nicht immer teure Kosmetika sein. Mit einfachen Mitteln kann man die glänzende Haut in den Griff bekommen. Allerdings sollte man bei Hausmitteln etwas aufpassen und nicht die aggressiven Varianten wie etwa puren Zitronensaft verwenden.
Apfelessig gegen fettige Haut
Er wirkt antibakteriell und verhindert die Ausbreitung der Bakterien. Außerdem unterstützt er den pH-Wert der Haut. Verwendet wird der Apfelessig wie Gesichtswasser. Dazu wird eine Mischung im Verhältnis eins zu drei erstellt (ein Viertel Apfelessig, drei Viertel Wasser), die mit einem Wattebausch auf die fettige Gesichtshaut aufgetragen wird. Nach einer Einwirkzeit von zehn Minuten wird das Gesicht mit Wasser abgewaschen, fertig. Dieses für fettige Haut Hausmittel trocknet die Haut nicht aus.
Gurken gegen fettige Haut
Sie können wahre Wunder bewirken für die fettige Haut im Gesicht. Die antioxidativen Vitamine A und E sowie Kalium und Magnesium bringen den pH-Wert ins Lot und unterstützen die Schutzfunktion. Darüber hinaus wird die Haut gekühlt und die Poren verkleinert. Die Anwendung ist einfach: eine Gurke in dicke Scheiben schneiden und das Gesicht sorgfältig damit abreiben. Besonders gut kann der Saft wirken, wenn er über Nacht einwirkt. Am nächsten Morgen einfach die Reste mit warmen Wasser wegspülen.
Joghurt gegen fettige Haut
Er macht glänzende Haut wieder matt, indem er das überschüssige Fett gewissermaßen aufsaugt. Verwendet wird Naturjoghurt, den man einfach mit einem Löffel aufs Gesicht aufträgt und 15 Minuten lang einwirken lässt.
Honig gegen fettige Haut
Glänzt ebenfalls mit zahlreichen Pluspunkten im Kampf gegen fettige Haut. So reduziert er überschüssiges Fett, wirkt antiseptisch und spendet Feuchtigkeit, ohne dabei zu fetten. Einfach eine eine dünne Schicht auf das Gesicht auftragen und waschen die Schicht nach 15 Minuten mit kaltem Wasser gründlich abwaschen. Diese Anwendung solltet ihr täglich ein- bis zweimal wiederholen. Ein wahrer Beauty-Booster für die Haut!
Fettige Haut & Ernährung
Eine ungesunde Ernährung kann zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme führen. Auch fettige Haut gehört dazu. Eine eher basische Kost mit viel frischem Obst und Gemüse hilft der Haut, im Gleichgewicht zu bleiben. Zu den basischen Lebensmitteln gehören:
- Bananen
- Mandarinen
- Kartoffeln
- Feldsalat
- Spinat
- Sellerie
- Tomaten
Achtet bei den Nahrungsmitteln auf einen hohen Gehalt an Vitamin A und Zink. Tierische Produkte dagegen führen dem Körper Säuren hinzu und sollten mit Vorsicht genossen werden. Das A und O einer gesunden Ernährung ist die Flüssigkeitszufuhr, idealerweise in Form von stillem Wasser.
Pflege-Tipps für fettige Haut
Verwendet für fettige und unreine Haut nur Produkte, die die Talgproduktion verringern. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Haut nicht ausgetrocknet wird, da sonst ein gegenteiliger Effekt eintritt. Dann wird der Fett-Feuchtigkeits-Gehalt reguliert. Im gleichen Zug muss die fettige Haut Pflege antibakteriell wirken, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern und Entzündungen zu vermeiden.
Reinigung fettige Haut
Verwendet eine Reinigungsmilch oder ein Waschgel, das Fett aufnehmende Eigenschaften und einen neutralen pH-Wert vorweisen kann. Antimikrobielle Inhaltsstoffe wirken sich zusätzlich positiv aus. Verwendet keine Produkte mit alkalischem pH-Wert, zum Beispiel Seifen, die stark austrocknend wirken. Darüber hinaus empfiehlt sich die Anwendung von sanften Peelings, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Dabei werden Mitesser geöffnet und können sich entleeren. Besonders mild und zugleich wirkungsvoll sind diese Fruchtsäure-Produkte.
Nach der Reinigung
Tonisierende Produkte klären die Haut und helfen, den Säuremantel aufrecht zu erhalten. Für die fettige Haut im Gesicht sollte scheint zunächst ein Gesichtswasser mit Alkohol die beste Wahl zu sein, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Denn dieser würde die Haut zu stark austrocknen, sodass diese noch mehr Fett produziert – ein ungünstiger Kreislauf! Stattdessen empfehlen sich milde Hydrolate oder auch Rosenwasser, zum milden Klären.
Fettige Haut & Gesichtspflege
Zum Einsatz kommen sollte eine Gesichtscreme für fettige Haut mit geringem Lipidanteil (Öl-In-Wasser-Emulsion). Meist enthält eine solche Creme ebenfalls antimikrobielle Wirkstoffe. Darüber hinaus sind Inhaltsstoffe wie Salicylsäure hilfreich, die abgestorbene Hautzellen aufweichen und ablösen. Diese Creme für fettige Haut kann ich euch empfehlen.
Kann fettige Haut Make-up tragen?
Wenn eine glänzende Nase oder ein öliger Film auf der Stirn einen ebenmäßigen, frischen Teint beeinträchtigen, hilft neben der richtigen Pflege auch das richtige Make-up. Mit einigen Tricks lässt sich auch bei diesem Hauttyp ein ebenmäßiger Teint zaubern.
- Vorbereitung: Wichtig ist, die Haut gut auf das Make-up vorzubereiten. Reinigt sie immer gründlich und tragt eine geeignete Gesichtscreme auf.
- Ölfreie Foundation: Verwendet nur ölfreies Make-up wie Foundation oder Concealer. Spezielle Produkte gewährleisten, dass die fettige Haut mit Feuchtigkeit versorgt, aber nicht mit zusätzlichem Öl belastet wird. Die Haut bleibt geschmeidig, ohne dabei zu glänzen. Ihr werdet in Drogerien oder Apotheken fündig oder könnt auch in Ruhe online nach einem geeigneten Make-up schauen.
- Auftragen: Verwendet zum Auftragen des ölfreien Make-ups ein sauberes Tool wie Schwächen oder Pinsel, um keine unnötigen Bakterien in die Haut zu arbeiten, die Unreinheiten begünstigen. Den Schwamm solltet ihr nach Benutzung gründlich reinigen und regelmäßig austauschen.
- Transparentes Puder: Es eignet sich nicht nur zum Fixieren des fertigen Make-ups, sondern auch zum Auffrischen für zwischendurch, wenn das Gesicht anfängt zu glänzen. Da es farblos ist, lässt es sich beliebig oft anwenden, ohne dass ihr überschminkt ausseht. Eine gute Alternative zum Puder ist mattierendes Puderpapier, sogenannte Blotting Paper. Dieses hat nicht nur einen mattierenden Effekt, es nimmt auch überschüssiges Fett von der Haut auf. Es lässt sich in jeder Handtasche verstauen, weitere Utensilien wie Pinsel oder Schwamm werden nicht benötigt.