Was ist orange, strauchförmig und trockenheitsrestistent? Der Sanddorn. Ein anspruchsloser Lebenskünstler, der nicht viel mehr zum Wachsen und Gedeihen braucht als Sonnenlicht. Das Ölweidengewächs ist vor allem in Asien, Mitteleuropa und zu Teilen in Norwegen vorzufinden. Mit der Kraft der Sonne entwickeln sich prächtige Früchte, die den menschlichen Körper von innen wie von außen kräftigen und mit vielen Nährstoffen versorgen. Warum Sanddorn und Sanddornöl so wirksam und gesund sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Inhalt
- Der Sonnenanbeter Sanddorn – Wirkung und Inhaltsstoffe
- Sanddornöl – Anwendung zur Haut- und Haarpflege
- Sanddornfruchtfleischöl vs. Sanddornkernöl – Vergleich und Fazit
Der Sonnenanbeter Sanddorn – Wirkung und Inhaltsstoffe
In der Volksmedizin Mittel- und Südostasiens weiß man seit Jahrhunderten: Sanddorn hat eine heilsame Wirkung – Sanddornöl auch!
Die Inhaltsstoffe des Sanddorn sind zahlreich. Dadurch lassen sich mittels der Pflanze unterschiedlichste regenerierende Prozesse erreichen, die sowohl von außen als auch von innen heilsam für den Körper sind. Die Wirkstoffe begünstigen sich untereinander und deren Zusammensetzung in Form des sogenannten Hippophae Rhamnoides Oil ähnelt der natürlichen Hautoberfläche und kann deshalb Entzündungen oder Reizungen lindern. Wichtig für eine heilende Wirkung sind vor allem:
- Linol- und Linolensäure. Zweifach-ungesättigte Fettsäure, die die natürliche Schutzfunktion der Haut untermauern und einen beruhigenden Effekt haben. Lindert besonders bei Neurodermitis und kann die Blutfettwerte begünstigen.
- Palmitoleinsäure-Fettsäure. Sie ist zu ca. 30% in Sanddornfruchtfleischöl enthalten und kommt natürlicherweise in Haut und Schleimhaut vor. Die Kombination der Inhaltsstoffe wirkt antioxidativ und bewirkt bei Entzündungen oder Verletzungen, dass sich die Haut und Schleimhaut wieder selbst regeneriert.
- Vitamin E. Schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen, kann Zellschäden mindern und wird als „Radikalfänger“ bezeichnet. Das bedeutet, dass schädlichen (reaktiven) Sauerstoff- und Stickstoffatomen entgegengewirkt werden kann, die durch chemische Reaktionen, Proteine und Fettsäuren verändern.
- Carotinoide (Provitamin A), die bei äußerer Anwendung die Haut vor allem vor UV-Strahlung schützen und bei innerer Anwendung die Schleimhautfunktion aufrechterhalten. Zudem fördern sie einen Anti-Aging-Effekt und werden ebenfalls als Radikalfänger bezeichnet. Die kräftige orange Färbung der Sanddornfrüchte weist auf den hohen Carotingehalt hin.
- Beta Carotin, da es das Feuchthaltevermögen der Haut verbessert und die Zellerneuerung fördert.
- Bioflavonoide. Sie sind natürliche pflanzliche Wachstumsregulatoren und Farbstoffe, die den Sanddorn vor schädlichen Einflüssen schützen. Das ist auch für die Hautzellen zuträglich, da sie besser mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden und die Haut geschmeidig machen. Zudem werden allergische Reaktionen und entzündliche Prozesse vermindert.
Das Öl, das durch Kaltpressung aus den Samen oder dem Fruchtfleisch gewonnen wird und die Früchte selbst sind zwei wichtige medizinische Wirkstoffe, die regenerierend, hautpflegend und entzündungsmindernd sind. Empfindliche und geschädigte Haut wird beruhigt.
Vor allem aber stärkt Sanddorn die Abwehrkräfte, da es sehr vitaminreich ist. Zudem werden durch die Sanddorn-Wirkung Schmerzen und Entzündungsprozesse gelindert oder sogar gestoppt.
Sanddornöl – Anwendung zur Haut- und Haarpflege
Das durch Kaltpressung gewonnene Öl wird überwiegend in Hautpflegeprodukten verwendet. Das reine Öl ist jedoch um einiges wirksamer, da seine schützende und heilungsfördernde Wirkung nicht durch andere Inhaltsstoffe verdrängt wird.
Sanddornkernöl und Sandornfruchtfleischöl können sowohl innerlich als auch äußerlich unbedenklich angewendet werden. Es gibt kein besser oder schlechter!
In Kosmetika werden die beiden Öle auch häufig gemischt. Sanddornfruchtfleischöl ist jedoch geschmacksintensiver, da das Öl nicht nur aus den Samen der Früchte sondern aus dem Fruchtfleisch der sonnengereiften Früchten hergestellt wird.
Die äußere Anwendung sollte mit Sanddorn bzw. Sanddornöl vorrangig bei:
- Sonnenbrand oder Verbrennungen im Allgemeinen
- Akne oder Neurodermitis
- Ekzemen und Wunden
- Reizungen und Erkrankungen im Genital- und Analbereich
erfolgen.
Ihr solltet beachten, dass die Sanddornfruchtfleischöl- Wirkung auf der Haut sehr intensiv ist! Daher sollte es unbedingt mit einem Basisöl oder einer Creme aufgetragen werden, da der hohe Anteil an Carotinoiden zu einer starken orangen Färbung führt. Die Farbe ist schwer aus Kleidungsstücken zu entfernen und verursacht ebenfalls eine intensive Färbung auf der Haut. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert eine Mischung anzufertigen, bevor Sanddornöl und Haut aufeinandertreffen.
Zudem wird Sanddorn-Kosmetik gern in Form von Hautpflegeprodukten angeboten. Da das Sanddornöl durch die verschiedenen Fettsäuren eine große Ähnlichkeit zu körpereigenen Lipiden hat, wird es sehr gut von der obersten Hautschicht aufgenommen. Licht– und Sonnenschutz können durch den hohen Anteil an Vitamin E und Beta–Carotin erhöht werden. Das Hippophae Rhamnoides Oil ist also sowohl als Hautpflege, als auch als Bestandteil in dekorativer Kosmetik bestens geeignet, denn der Hautalterung wird vorgebeugt und gleichzeitig das Feuchthaltevermögen der Hornschicht verbessert und somit die Zellerneuerung gefördert. Zudem kann das Öl unterstützend als Schutz vor UV-Strahlung verwendet werden, jedoch reicht es als alleiniger Schutz nicht aus.
Eine orale Einnahme von Sanddornkapseln oder Sanddornöl hingegen sollte bei inneren Erkrankungen oder innerlichen körperlichen Mängeln bevorzugt werden. Hilfreich sein kann diese Maßnahme bei:
- Sonnenallergie, da der Körper ganz natürlich bei regelmäßiger Einnahme auf eine vermehrte Sonneneinstrahlung vorbereitet wird
- Pigmentstörungen, da die Wirkstoffe, vor allem die Bioflavonoide sich im Unterhautfettgewebe und in der Hornschicht anreichern und einen leichten Farbausgleich bewirken können
- Inneren Geschwüren, da sich die Schleimhäute durch die enthaltene Palmitolein-Fettsäure regenerieren können
- Vitaminmangel.
Sanddorn ist natürlich ebenso gesund, wenn er zum Beispiel pur gegessen oder in Saftform getrunken wird. Es gibt zahlreiche weitere Produkte wie Gelee, Bonbons, Sirup und viele mehr.
WELEDA Naturkosmetik Sanddorn-Reihe
Besonders empfehlenswert ist die WELEDA Sanddorn-Pflegereihe. Seit 1921 produziert die Marke Haut- und Haarpflegeprodukte aus kontrolliert biologischem Anbau und verzichtet auf synthetische Konservierungsstoffe. Jedes Produkt ist eine Komposition reiner Natursubstanzen.
Genutzt werden ausschließlich Pflanzen, die aus dem Eigenanbau, der Wildsammlung im natürlichen Biotop bzw. langfristigen Partnerschaften mit Lieferanten hervorgehen. Dabei wird Biodiversität großgeschrieben: Es werden die Pflanzen geerntet, die wachsen und nicht zusätzlich unnatürlicherweise gewünschte Arten angebaut. Somit werden natürliche Biosphären genutzt, aber dabei nicht zerstört oder verändert. Die Rohstoffe werden beschafft, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören, die Vielfalt der Natur nachhaltig genutzt und erhalten.
WELEDA nutzt für die Sanddorn-Reihe Ernteerträge aus Italien, San Mario. In Zusammenarbeit mit dem Familienunternehmen „Künzi & Röthlisberger“ werden jährlich auf 100 Hektar Land, 200 Tonnen Sanddornbeeren geerntet, aus denen 100 Tonnen Sanddornsaft gepresst werden können.
Kurt Künzi pflegt dort seit Ende der 80er Jahre verschiedene Sanddornsorten unter idealen Anbaubedingungen. Der Boden wird mit Kompost gedüngt, die Sonnenscheindauer ist im Vergleich zu südlichen Alpentälern überdurchschnittlich lang. Es sind also beste Wachstumsbedingungen geschaffen, damit der Sanddorn seine wichtigen Vitaminkomplexe und ungesättigten Fettsäuren ausbilden kann.
Kurt Künzi hat ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, welches nicht nur die Pflanzenauswahl und biologisch–dynamisch bewirtschaftete Felder umfasst, sondern auch auf eine energiesparende Verarbeitung achtet. Der Saft wird gepresst, schonend pasteurisiert und luftdicht in Fässern abgefüllt. Wenn das geschehen ist, kann daraus ebenfalls Sanddornkernöl und Sanddornfruchtfleischöl gewonnen werden.
Viele kennen das Problem strapazierter Haut im Winter. Wenn das der Fall ist, wünscht man sich eine Handcreme, die die Haut nicht nur für eine kurze Dauer, sondern den ganzen Tag mit Feuchtigkeit versorgt und verhindert, dass sie rissig und schuppig wird.
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Sanddornfruchtfleischöl vs. Sanddornkernöl – Vergleich und Fazit
Die beiden Begriffe werden oftmals als Synonym für einander verwendet, es gibt allerdings Unterschiede:
Sanddornfruchtfleischöl – Herstellung
Die Haupterntezeit des Sanddorn ist zwischen August und Dezember. Dann sind die Früchte der Sanddornsträucher reif und sehr vitaminreich. Um natives Sanddornfruchtfleischöl herzustellen werden die Früchte kaltgepresst und zu einem Saft verarbeitet. Dieser ist dünnflüssig und orange bis dunkelrot. Anschließend wird durch die Zentrifugierung des Saftes das nährstoffreiche Öl hergestellt. Die intensive Färbung bleibt beibehalten und setzt sich deutlich auf der Haut oder Kleidung ab.
Sanddornkernöl – Herstellung
Das Öl, das aus den Samen bzw. Kernen der Sanddornfrüchte gewonnen wird hat einen gelben Farbton, da in den Samen weniger Carotinoide enthalten sind als im Fruchtfleisch. Es wird nicht raffiniert sondern kaltgepresst, da die Nährwerte durch Hitze zerstört werden könnten.
Wirkung beider Öle
Beide Öle haben einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Palmitinsäure. Sanddornöl, in jeglicher Form hilft hervorragend bei Schleimhautschäden und Schmerzen. Es ist somit bestens zur inneren und äußeren Anwendung geeignet.
Bei regelmäßiger Anwendung wird das Hautbild verbessert. Das Immunsystem und die Leber können gestärkt werden. Um den Blutdruck zu senken oder den Cholesterinspiegel zu regulieren, kann das aus den Samen oder Früchten des Sanddorn gewonnene Öl zum Beispiel als Nahrungsergänzungspräparat verwendet werden. In Russland soll das Öl aufgrund seiner „Radikalfänger“ sogar als Heilmittel nach Tschernobyl verwendet worden sein. 1-3 Tropfen des wertvollen Öls pro Tag stärken die Schleimhäute. Man vermutet, dass so das Risiko einer Krebserkrankung, vor allem im Magen und Darm verringert werden könnte. Sodbrennen kann vorgebeugt, die Säurebildung im Körper reduziert werden.
Fazit zum Sanddornöl
Es gibt nicht das bessere oder schlechtere Öl! Der größte Unterschied zwischen den Ölsorten ist die Herstellung und der Anteil an Carotinoiden. Dadurch, dass Sanddornfruchtfleischöl direkt aus den Früchten gepresst wird, könnte man meinen, dass es mehr Nährstoffe enthält als Sanddornkernöl. Jedoch sind sowohl bei dem einen, als auch dem anderen Öl manche ungesättigte Fettsäuren und Vitamine prozentual weniger oder mehr enthalten.
Fest steht: Beeren bieten sich zum Saftpressen besser an als Samen, da diese schmackhafter und aromatischer sind. Somit ist auch das Öl, das aus dem Fruchtfleisch gefertigt wird geschmacks– und durch den hohen Carotinoid–Gehalt vor allem farbintensiver. Dadurch kann der Körper mehr Vitamin A zu sich nehmen (siehe Beta–Carotin in der Tabelle unten). Sanddornkernöl hat weniger Anteil daran, jedoch umso mehr an Linolsäure, weshalb es sich vielleicht noch ein Stück besser zur Hautpflege anbietet. Zudem es nicht so farbintensiv ist.
Man kann jetzt die Vermutung anstellen, dass sich Sanddornfruchtfleischöl besser zur inneren Anwendung und Sanddornkernöl besser zur äußeren Anwendung eignet. Jedoch ist Sanddornöl in jedem Falle eine Wohltat für den Körper, weshalb man mit keiner Sorte etwas falsch machen kann!
Wirkstoffe | Sanddornfruchtfleischöl | Sanddornkernöl |
Palmitinsäure | ca. 35% * | ca. 10% * |
Palmitoleinsäure | ca. 30% * | ca. 1% * |
Ölsäure | ca. 25% * | ca. 22% * |
Linolsäure | ca. 3% * | ca. 35% * |
Linolensäure | ca. 1% * | ca. 30% * |
Tocopherol | ca. 185 mg / 100 g | ca. 140 mg / 100 g |
Beta–Carotin (Carotinoide) | ca. 20 mg / 100 g | Ca. 2 mg / 100 g |
*prozentualer Anteil an gesamten Fettsäuren
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