Viele verbinden eines der Hauptnahrungsmittel des Menschen mit dem größten Kontinent unserer Erde. Im ‚Reich der Mitte‘ und vor allem in Südostasien, werden 95% des weltweiten Reisbedarfs produziert. Doch Reis ist nicht nur sättigend, gesund und deshalb ein essentielles Lebensmittel, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe für den Körper von Mensch und Tier. Verarbeitet zu Reiskeimöl wird es auch zu kosmetischen Zwecken genutzt. Welche Bedeutung Reiskeimöl für Menschen hat, wieso Reiskeimöl für Pferde heilsam ist und wo ihr Naturkosmetik mit Reiskeimöl kaufen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Inhalt
- Herkunft und Bedeutung der Reispflanze
- Nass oder trocken? – Anbauarten der Reispflanze
- Herstellung von Reiskeimöl
- Reiskeimöl – Haut: Ungesättigte Fettsäuren spenden natürlichen Schutz und Feuchtigkeit
- Gesunder Stoffwechsel und erhöhte Konzentrationsfähigkeit dank Mineralstoffen
- Anwendung Reiskeimöl – Pferdenahrung für den Muskelaufbau?
- FAQ – das Wichtigste auf einen Blick
Herkunft und Bedeutung der Reispflanze
Deutschland ist ein Brotland. Was in Europa einen hohen Stellenwert hat, ist im asiatischen Raum nicht von Bedeutung. Dafür hat der Reisanbau umso mehr Relevanz. Allein die Hälfte der Weltbevölkerung zählt Reis zu ihren Grundnahrungsmitteln. Bereits um 7000 v. Chr. wurden am Jangtse-Fluss in China die ersten Reissorten kultiviert. Bis heute befinden sich die größten Anbaugebiete vor allem in China, aber auch im südostasiatischen Raum, Indien, Pakistan oder auch Myanmar. Die Verbreitung auf die anderen Kontinente fand über Ägypten um ca. 400 v. Chr. über die Verdichtung der globalen Handelsbeziehungen statt. Seit dem 10. Jahrhundert findet auch in Spanien der Anbau statt. Die italienische Ebene des Flusses Po gilt seit dem 15. Jahrhundert als einer der größten europäischen Reisproduzenten.
Neben Weizen, Roggen, Hirse, Hafer, Gerste und Mais, zählt Reis heute zu den sieben wichtigsten Getreidearten. Die heutige Reisproduktion findet zu 95% in Anbaugebieten Südostasiens in China, Thailand und Indien statt, wobei Thailand Exportweltmeister ist. Dort herrschen ideale feuchtwarme Klimabedingungen für die Kultivierung der Reispflanzen. Im europäischen Raum wird Reis überwiegend in Italien, Frankreich, Portugal und Spanien angebaut.
Die Gattung Oryza umfasst 24 verschiedene Reisarten. Sie zählt, wie auch andere Getreidearten zur Familie der Süßgräser und besteht aus Rispen, die fruchtbare Blüten tragen. Die Befruchtung der Blüten erfolgt mittels der Pollenübertragung durch den Wind. Der Kulturreis dessen Anbau heute einjährig stattfindet, nennt sich Oryza sativa. Diese Gattung ist ein echtes Wunder der Natur: Es existieren mittlerweile über 120.000 Sorten weltweit, die praktisch überall wachstums- und überlebensfähig sind. Sowohl in Höhen, die 2000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, als auch im Sumpf, Wasser oder sehr trockenen Gebieten kann die Reispflanze gedeihen.
In den tropischen und subtropischen feuchten Regionen, liegen die Wurzeln der Oryza sativa, die in zwei Wildformen unterschieden wird: Die einjährige Sorte Oryza rufipogon und die mehrjährige Sorte Oryza nivara. Neben dieser Wildform existiert heute eine ebenfalls erfolgreich kultivierte Art, die sich Oryza glaberrima nennt und hauptsächlich in Westafrika angebaut wird. Der Kulturreis, der heute am häufigsten verwendet und produziert wird, ist die Sorte Oryza sativa. Diese differenziert sich in vier Unterarten:
- Oryza sativa ssp. indica (Langkorn, Basmati-Reis)
- Oryza sativa ssp. japonica (Langkorn, Klebreis, Risotto)
- Oryza sativa ssp. javanica (Mittelkornreis)
- Oryza sativa ssp. glutinosa
Nass oder trocken? – Anbauarten der Reispflanze
Nassanbau
Diese Variante des Reisanbaus assoziieren viele wahrscheinlich mit einer Allegorie eines Reisbauern oder einer Reisbäuerin, die durch geflutete grüne Felder waten. Doch wie ist es möglich, das eine Pflanze nicht ertrinkt, obwohl sie ursprünglich auf trockenem Boden angepflanzt wurde? Durch Züchtungen entwickelte sich die Oryza sativa zur Sumpfpflanze, sodass heute zu 80% Nassreis angebaut wird. Bei idealen klimatischen Bedingungen, das heißt bei heißem, feucht-tropischem Klima, kann bis zu drei Mal im Jahr geerntet werden. Jede Pflanze beinhaltet zwischen 50 und 300 Reiskörner. Zum Nassreisanbau von einem Kilogramm Reis, werden zwischen 3000 und 5000 Liter fließendes Wasser benötigt. Die Felder werden zunächst gepflügt, sodass anschließend die Sämlinge eingepflanzt werden können, die zuvor in Saatbeeten gezogen wurden. Nach 30 bis 50 Tagen werden diese in die von Regen und Flusswasser überfluteten Felder gepflanzt. Aber welchen weiteren Sinn haben die unglaublichen Wassermengen eigentlich?
Durch das Wasser werden Unkraut und Schädlinge ferngehalten. Und dass die Pflanzen unter Wasser gesetzt werden hat keine negativen Auswirkungen? Damit kommt der Reis prima zurecht, denn über die Jahrtausende hat er ein Belüftungssystem für die Wurzeln entwickelt. Entstanden ist sozusagen eine Art Wasserpflanze, die sich sowohl an nassen, als auch trockenen Boden anpassen kann. Kurz vor der eigentlichen Ernte und dem anschließenden Dreschen, lässt man das Wasser wieder ablaufen. Im nächsten Schritt wird der braune Reis, den man im Handel als Vollkornreis oder Naturreis findet, getrocknet und gereinigt. Der Arbeitsaufwand dieser Anbauvariante ist sehr groß, dafür aber auch sehr ertragreich.
Trockenanbau
Gegenläufig zum Nassanbau ist der Trockenreisanbau. Nur ein Bruchteil der weltweiten Reisernte findet auf trockenem Boden statt. Beim Anbau wird eine Unterart der Gattung Oryza sativa verwendet, der nicht an Überflutung angepasst ist.
Der Vorteil daran: Der Anbau kann auch in Gebieten erfolgen, in denen kein Nassanbau möglich ist, zum Beispiel im Gebirge. Jedoch ist für den Wachstumsprozess dieser Reissorten eine hohe Luftfeuchtigkeit nötig.
Der Nachteil des Trockenreisanbaus: Ohne Wasser kann Unkraut ungehindert wachsen. Somit werden die Ernteerträge geschmälert.
In der Regel wird der Trockenreis ausgesät und mit Hilfe des sogenannten Streusaatverfahrens gewonnen. Dieses findet bis in Höhen von 2000 Meter Anwendung, produziert weniger Methan, aber liefert geringe Erträge. Das Verfahren ist ein deutliches Pro für den Umweltschutz, stellt jedoch auch ein großes Contra im Punkt ertragreiche und effiziente Ernte dar.
Aus diesen Gründen ist Trockenreis auch teurer als Nassreis, hat aber ein intensiveres Aroma und ist deshalb sehr beliebt.
Wenn die Ernte der Oryza sativa stattgefunden hat, wird der Rohreis getrocknet und anschließend die Spelzen, also die Hülsen der Getreidekörner in der Reismühle entfernt. Der Anteil der Spelzen beträgt ca. 20% des ursprünglichen Gewicht vom Reis. Was nach dem Entfernen übrig bleibt, ist die eigentliche Reisfrucht. Diese besteht aus dem Keimling, dem Silberhäutchen und dem Mehlkörper des Reiskorns.
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen
Im nächsten Schritt entsteht der Vollkornreis. Die am Reiskorn vorhandenen Spelzen machen den Reis ungenießbar, sodass er nicht direkt nach der Ernte gekocht und zubereitet werden kann. Nach dem Entfernen der Spelzen, ist noch ein weiterer Schritt nötig, damit der Rohreis zu Vollkornreis wird. Es muss aussortiert werden, welche Körner verzehrfähig sind und welche nicht. Die Größe der Körner spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Kleine Körner haben eine kürzere Garzeit, als lange Körner. Demzufolge müssen sie aussortiert werden. Das Gleiche gilt für gebrochene oder unreife Körner.
Für die Herstellung von Basmati oder Jasmin Reis müssen nicht nur die Spelzen, sondern auch die Silberhäutchen (proteinhaltige Schicht, die das Reiskorn umgibt) entfernt werden. Um dies zu erreichen, werden die Körner in der Reismühle geschliffen. Damit sie weiß werden, findet das Polieren der Körner mit Glucose und Talkum statt.
Beim Schleifen fallen Partikel ab. Diese werden Reiskleie genannt. Reiskleie gilt als „Abfallprodukt“, das beim Mahlen oder Polieren von Naturreis entsteht. Die aussortierten Körner und die entfernten Silberhäutchen werden dann wiederum als Tierfutter verwendet, womit sie nicht einfach entsorgt, sondern sinnvoll genutzt werden.
Beim sogenannten Parboiled Reis wird der Rohreis mit Dampf behandelt oder in heißes Wasser eingelegt. Die im Silberhäutchen und Keimling enthaltenen Inhaltsstoffe lösen sich heraus, sodass die gelösten Vitamine und Mineralstoffe im nächsten Schritt unter hohem Druck in das Reiskorn gepresst werden können. Anschließend findet dessen Versiegelung mit Hilfe von Dampf statt und wird nachfolgend getrocknet.
Herstellung von Reiskeimöl
Nach der Ernte des Trocken- oder Nassreises, kann die Reiskleie weiterverarbeitet werden. Sie ist reich an Vitaminen, wertvollen Fetten und Proteinen. Reiskeimöl oder auch Reiskleieöl genannt, wird durch Lösungsmittelextraktion und anschließende Raffination der Reiskleie gewonnen. Die fettreichen Keimlinge enthalten 16 bis 32% Öl und werden mit Lösungsmitteln, wie zum Beispiel Hexan, Alkohol oder CO2 behandelt, um Zugriff auf die darin löslichen ätherischen Öle zu bekommen. Das Lösungsmittel wird anschließend wieder abgetrennt. Übrig bleib Reiskleieöl, das aus den „Abfallprodukten“ (Reiskleie) der Keimlinge gewonnen wurde.
Das Öl muss schnell gewonnen werden, da Reiskleie Lipasen und andere Enzyme beinhaltet, die schnell Kohlenhydrate, Proteine und Lipide zersetzen. Um diese Enzyme zu inaktivieren, muss die Masse auf 130 bis 140° erhitzt werden. Häufig wird Reiskeimöl anschließend raffiniert und nicht einfach kaltgepresst. Durch die anschließende Heißpressung und Extraktion des Öls und die chemische Raffination, werden Emulgatoren und Trübstoffe entfernt. Anschließend findet eine Entäußerung der freien bzw. ungesättigten Fettsäuren statt. Durch die Zugabe von Natronlauge werden diese gebunden und im Anschluss ausgewaschen, sodass das Öl haltbarer wird. Ohne diesen Schritt ist es sehr wahrscheinlich, dass das Öl durch die ungesättigten Fettsäuren schnell ranzig wird. Darauffolgend findet der Prozess der Bleichung statt. In einem Vakuum wird das Öl auf 70 bis 90° erhitzt und gesundheitsschädliche Stoffe gebunden und somit aus dem Öl herausgelöst. In einem letzten Behandlungsdurchgang der Dämpfung bzw. Desodorierung wird das Öl mit heißem Wasserdampf in einem Vakuum auf 270° erhitzt, um unerwünschte Geschmacks- und Geruchsstoffe oder Pestizide bzw. Insektizide zu zerstören.
Durch diesen Vorgang ist das Öl nun zwar haltbarer, hitzebeständiger, geruchlos, geschmacksneutral und farblos, hat aber auch wertvolle Nährstoffe verloren, die durch die Hitzezufuhr und die verschiedenen Behandlungsschritte beseitigt wurden.
Inhaltsstoffe von Reiskeimöl – feuchtigkeitsspendend und gesundheitsfördernd
Reis sowie seine Abfallprodukte, die als Kleie weitere Verwendung finden und das gefertigte Reiskeimöl, haben neben einem langanhaltenden Sättigungsgefühl auch positive gesundheitliche Effekte auf den Körper. In Reiskeimöl befinden sich vor allem drei Fettsäuren, die von Bedeutung für die Hautpflege sind. Dazu zählen:
- Ölsäure (43,3%)
- Linolsäure (34,1%)
- Palmitinsäure (16,8%)
Reiskeimöl – Haut: Ungesättigte Fettsäuren spenden Schutz und Feuchtigkeit
Ölsäure spielt vor allem bei der Nahrungsaufnahme eine Rolle, da diese positive Auswirkungen auf den Blutcholesterinspiegel hat, da der Blutdruck reguliert und gesenkt werden kann. Sie ist eine einfach ungesättigte Fettsäure. Diese werden vor allem zur Aufrechterhaltung der Elastizität der Zellmembranen benötigt. Außerdem besitzt Ölsäure die Fähigkeit, die Lipidbarriere der Haut durchlässiger und somit aufnahmefähiger für lipophile, also fettlösliche Wirkstoffe zu machen. Grund dafür ist die chemische Struktur der Säure. Sie dringt, wie zum Beispiel Linolsäure nicht nur schnell, sondern auch tief in die Hautschichten ein und verstärkt den Effekt anderer Wirkstoffe.
Die positive Reiskeimöl-Wirkung erfolgt außerdem wegen der Linolsäure. Diese hat entzündungshemmende Effekte, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und erhält die Hautbarriere aufrecht. Sie ist essentiell wichtig für gesunde und widerstandsfähige Haut und bietet optimalen Schutz vor äußeren schädlichen Einflüssen. Linolsäure unterstützt das natürliche Feuchthaltesystem der Haut, das die oberste Hautschicht, also die Hornschicht als Schutzmantel der Haut bildet. So bleibt die Haut immer ausreichend mit Wasser versorgt und optimal geschützt.
Palmitinsäure ist in Kombination mit Öl- und Linolsäure die perfekte Ergänzung, um die Haut zu schützen und zu verhindern, dass Wasser aus der Haut verdunstet. Mit Reiskeimöl Haut zu pflegen, bietet sich daher vor allem bei trockener Haut an.
Gesunder Stoffwechsel und erhöhte Konzentrationsfähigkeit dank Mineralstoffen
Nicht nur die in Reiskleieöl enthaltenen Fettsäuren, sondern auch wertvolle Mineralstoffe bestätigen eine positive Reiskeimöl-Wirkung auf verschiedenste Prozesse im Körper.
Calcium ist vor allem als knochenstärkender Mineralstoff bekannt, der im menschlichen Organismus bei einem Erwachsenen durchschnittlich zwischen einem Wert von 1 und 1,5 Kilogramm vorliegt. Calcium befindet sich zu 99% in den Knochen und Zähnen, der Rest lässt sich gelöst in Gewebe und Blut vorfinden. In Stoffwechselvorgängen ist dem Mineralstoff eine wichtige Rolle zuzuschreiben. Doch auch bei der Arbeit der Muskeln, der Regelmäßigkeit des Herzrhythmus und der Blutgerinnung ist das Vorhandensein von Calcium von Bedeutung. Da der Körper nicht dazu fähig ist Mineralstoffe selbst herzustellen, müssen diese über die Nahrung zugefügt werden. Täglich werden über die Körperflüssigkeiten ca. 300 Milligramm Calcium ausgeschieden. Diese Verluste müssen über eine calciumreiche Ernährung ausgeglichen werden, damit einer Unterversorgung und Calciummangel vorgebeugt werden kann. Reis und vor allem Reiskleie zählt als guter Calciumlieferant. Das Vorhandensein des Mineralstoffs überträgt sich auch auf das Reiskeimöl. Die Reiskeimöl-Wirkung ist nicht nur spür- und sichtbar bei der Hautpflege, sondern auch für die Ernährung von Wert. Gerichte, die mit Reiskleieöl und anderen Calciumlieferanten, wie Brokkoli, Spinat oder Mangold zubereitet wurden, sind bestens geeignet, um den Calciumbedarf des Körpers zu decken. Dadurch wird das Wachstum und die Neubildung der Knochen und Zähne gefördert, die Zellwände werden gestärkt und die Reizübertragung in den Muskel- und Nervenzellen findet reibungslos und schneller statt. Calcium dient auch als ‚Nachrichtenübermittler‘, da es innerhalb der Zellen Enzyme aktiviert. Auch im Blutplasma ist das Vorhandensein des Mineralstoffs unabdingbar und trägt zu einem gesunden Energiestoffwechsel bei, der wiederum eine gute Verdauung zur Folge hat und bei der Reizübertragung der Nerven Grundvoraussetzung ist. Die Produktion einiger Hormone und der Herzschlag werden über die ausreichende Calciumzufuhr gesteuert.
Des Weiteren ist zu sehr großen Teilen Kalium enthalten. Auf 100 Gramm Reis kommen ca. 1500 Milligramm Kalium. Wie auch Calcium ist der Mineralstoff an der Steuerung der Muskeln, der Bekämpfung von Muskelkrämpfen und Herzrhythmusstörungen beteiligt. Durch einen Kaliummangel kann eine Übersäuerung des Körpers erfolgen. Bei ausreichender Kaliumzufuhr über die Nahrung wird der Körper entwässert und entschlackt, wodurch der Stoffwechsel angeregt und somit das Herz und der Kreislauf weniger belastet werden. Außerdem erfordern die Weiterleitung von Nervenreizen und die Muskelfunktion das Vorhandensein von Kalium.
Inhaltsstoffe wie Magnesium und Eisen haben außerdem positive Effekte auf die Gesundheit des Körpers. Magnesium wirkt entzündungshemmend und bietet Hilfeleistung bei Diabetes. Es regt die körpereigene Eiweißproduktion an und ist somit auch am Muskelaufbau beteiligt.
Eine geregelte Atmung wird durch den in Reis enthaltenen Mineralstoff Eisen gewährleistet. Dieser ist als Spurenelement am Sauerstofftransport innerhalb des Körpers beteiligt. Der Sauerstoff ist an das Eisen, das sich in den roten Blutkörperchen befindet gebunden und wird dadurch im Blutkreislauf des Körpers verteilt. Durch die ausreichende Eisenzufuhr wird der Körper leistungsstärker und konzentrationsfähiger. Die Abwehrkräfte und das Immunsystem können gestärkt, das gesunde Wachstum der Haare, Haut und Nägel gefördert werden. Da der Körper Mineralstoffe nicht selbst herstellen kann, müssen diese über die Nahrung zugeführt werden. Für die Funktionalität unseres Gehirns ist Eisen von größter Bedeutung, da es an der Verteilung des Sauerstoffs im Blutkreislauf beteiligt ist und somit auch an der Funktionsweise der Informationsweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit sowie die Entwicklung des Gehirns ist abhängig von einer ausreichenden Eisenversorgung des Körpers. Die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen erfolgt über verschiedene Botenstoffe, also Neurotransmitter und über die Synapsen. Eisen ist als Spurenelement in vielen Enzymen vorhanden, die zur Herstellung verschiedener Neurotransmitter, wie zum Beispiel Dopamin benötigt werden. Kommt es zu einem Eisenmangel ist die Funktionalität dieser Enzyme und somit auch die Herstellung der Botenstoffe eingeschränkt. Das Gehirn und die Informationsdistribution zwischen den Nerven kann folglich nicht unter besten Bedingungen stattfinden.
Durch den regelmäßige Verzehr von Mahlzeiten, die mit Reis oder Reiskeimöl zubereitet werden, kann Mangelerscheinungen von Calcium, Kalium sowie Eisen und Magnesium vorgebeugt werden. Außerdem kann mit Reiskeimöl Haut angemessen gepflegt und geschützt werden. Als Nahrungsergänzung können außerdem Reiskeimöl-Kapseln eingenommen werden. Diese sind teilweise in der Apotheke erhältlich.
Reiskleie ist also von größerer Bedeutung als man zunächst meinen möchte. Sie kann sowohl für die Herstellung von Reiskeimöl-Kosmetik genutzt werden sowie als Lebensmittel für Mensch und Tier.
Anwendung Reiskeimöl – Pferdenahrung für den Muskelaufbau?
Wenn es um die eigenen Tiere geht, legen wir Menschen viel wert darauf, dass die Lieblinge bestmöglich gehegt und gepflegt werden. Das passende Futter kann dazu einen erheblichen Beitrag leisten. Zur Fütterung von Pferden sind Öle oder Ölmischungen zusätzlich zu Gräsern und verschiedenem Gemüse bestens geeignet. Der Stoffwechsel der Pferde wird durch die Nahrungsaufnahme natürlicher Fettsäuren zusätzlich unterstützt. In der Leber der Tiere, nicht wie beim Menschen in der Gallenblase, wird Gallensäure produziert. Zusammen mit den in der Bauchspeicheldrüse synthetisierten Enzymen, sind Pferde somit in der Lage Fette und Öle vollständig zu verdauen. Pflanzliche Fett, wie zum Beispiel Reiskeimöl bilden also keine Gefahr für die Tiere, obwohl sie keine Gallenblase besitzen. Zudem wird das Öl aus Reiskleie hergestellt, welche zusätzlich als Pferdefutter dient. Seit Jahren wird das Öl auch als Nahrungsergänzung verwendet, da es die optimale Menge an Aminosäuren enthält, die dem Aufbau der Muskulatur zuträglich ist. Allgemein ist Reiskleie oder Reiskeimöl als Nahrungsergänzung bei Tieren geeignet. Zusätzliche Reiskeimöl-Hundenahrung zum üblichen Hundefutter ist dem Aufbau der Muskulatur zuträglich, vor allem, wenn die Tiere eine längere Ruhephase hatten und wieder trainiert werden müssen. Des Weiteren soll es die Fruchtbarkeit erhöhen. Reiskeimöl ist bestens als energielieferndes Nahrungsergänzungsmittel geeignet und leicht verdaulich. Zudem ist es im Vergleich zu Medikamenten, die beim Tierarzt erhältlich sind um einiges günstiger und natürlich rezeptfrei zu erwerben. Des Weiteren kann die Anwendung bei inneren und äußeren Entzündungen oder Wunden hilfreich sein, da die lindernde, entzündungshemmende Wirkung der Linolsäure, einen Großteil des Öls und somit auch der Reiskeimöl-Wirkung ausmacht.
FAQ – das Wichtigste auf einen Blick
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Weshalb wirkt sich Reiskeimöl bei Pferden und Hunden positiv aus?
Weil es muskelstärkende Eigenschaften hat, die vor allem für Trainingshunde oder -pferde von Bedeutung sind. In Phasen, in denen die Tiere gestärkt werden müssen oder eine erhöhte Muskelaktivität vorliegt, kann die Nahrungsergänzung mit Reiskleieöl sehr hilfreich sein. Weiterhin soll sich die Reiskeimöl-Wirkung positiv auf die Fruchtbarkeit von Hunden auswirken.
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Ist Reiskeimöl gesund für den Menschen?
Ja, denn es enthält viele Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Zudem ist es gefertigt aus den Abfallprodukten des Reiskorns. Somit kann es nicht viel ungesünder als Reis selbst sein und verwertet zudem die Abfallprodukte der Reiskleie sinnvoll. Doch nicht nur das: Reiskleie, die die Grundlage des Reiskeimöls ist, wird auch als Tiernahrung genutzt. Somit ist es nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere zuträglich.
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Reiskeimöl-Erfahrungen machen – wirklich sinnvoll für die Hautpflege?
Bei trockener oder zu Neurodermitis und Akne neigender Haut, sollte eine Behandlung mit Reiskleieöl unbedingt ausprobiert werden. Die enthaltenen Mineralstoffe und ungesättigten Fettsäuren eignen sich bestens als Basisöl in Körperlotion, Handcreme oder auch Sonnenschutz. Empfindliche, zu Entzündungen oder Flechten neigende Haut wird weich und sanft gepflegt, Juckreiz gelindert und mit Hilfe der Linolsäure mit Feuchtigkeit versorgt. Also, traut euch und macht eine Reiskeimöl-Erfahrung!
3 Kommentare
Man lernt echt nie aus! Toller Beitrag :) Nicht nur super informativ, sondern auch echt super geschrieben. Ich kannte bisher hauptsächlich die Wirkung von Aloe Vera, da bin ich recht tief im Thema drin und habe echt viele Parallelen entdeckt. Ich werde Reiskeimöl definitiv mal ausprobieren und bin jetzt schon gespannt darauf, was ich berichten darf.
Als Alternative kann ich wie gesagt die Kraft der Aloe Vera empfehlen.
Viele liebe Grüße
Hallo Elisabeth, vielen Dank für deinen interessanten Artikel zum Thema Reiskeimöl! Genau so etwas Informatives suchte ich eben. Ich will noch schnell zweimal Bodybutter zum Verschenken machen. Grundlage ist Sheabutter. Da ich noch einen ganzen Liter Reiskeimöl zu stehen habe, welchen ich mir zur Herstellung von Shampoo Bars bestellt habe, wollte ich gern wissen, ob ich das auch für die Bodycreme verwenden kann. Das werde ich jetzt einfach mal probieren. Vielleicht halb und halb mit Jojobaöl.
Liebe Grüße
Hallo Elisabeth,
danke für den ausfühlichen Artikel, in dem ich tatsächlich trotz bereits vorangegangener Recherche noch ein paar neue Erkenntnisse gewonnen habe. :)
Was ich jedoch noch nicht wirklich wissenschaftlich belegt gefunden habe: ist das für Pferde angebotene Reiskeimöl wirklich für uns Menschen ungeeignet? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, den auch, wenn unser Stoffwechsel etwas anders ist, als bei Pferden, würde es doch auch den Pferden schaden, sollte das Reiskeimöl von minderwertiger Qualität sein, oder? Vielleicht weißt Du inzwischen was dazu…
Liebe Grüße,
Masya