In den Wintermonaten benötigt die Haut eine speziellere Pflege als sonst. Passenderweise gibt’s nicht nur Produkte, die genau für diese Zwecke konzipiert sind – der Name fügt sich ebenfalls gut ins Bild ein. Die Rede ist von Coldcream.
Inhalt
- Was ist Coldcream?
- Die Coldcream Inhaltsstoffe
- Coldcreme-Test: Welche Pflege bei welcher Haut?
- Gibt es vegane Coldcream
Was ist Coldcream?
Sie trägt ihren Namen, da sie speziell bei kalten Temperaturen angewendet werden sollte und beim Auftragen auf die Haut ein Kältegefühl verursacht. Die reichhaltige Creme enthält einen hohen Anteil an Öl und Wachs, weshalb sie den Feuchtigkeitsverlust der Haut verhindern kann. Somit kann die Haut garnicht erst austrocknen und ist somit weniger angreifbar für die kalte Luft. Allgemein schließt die Bezeichnung Schutz- und Aufbau-Salben ein, die zur schnellen Regeneration trockener Haut, gegen das Spannungsempfinden auf der Haut und bei Rötungen oder entzündeten Stellen angewendet werden können.
Cold cream ist trotz des Namens nicht als Kälteschutz gedacht und kann daher nicht präventiv angewendet werden. Jedoch kann die Formulierung bei besonders niedrigen Temperaturen zur intensiven Pflege trockener Haut verwendet werden, um die Haut weich und geschmeidig zu halten. Um die Haut generell vor Kälte zu schützen eignen sich wasserfreie Produkte.
Die Coldcream Inhaltsstoffe
Als Coldcream werden Creme-Rezepturen bezeichnet, die mit Bienenwachs versetzt wurden und aufgrund dessen einen besonders hohen Fettanteil haben. Bienenwachs ist meist als Cera Alba oder Beeswax aufgelistet. Üblicherweise sind in Cold Cream weiterhin Wasser und verschiedene pflanzliche Öle, häufig Olivenöl enthalten. Heute werden die pflanzlichen Öle jedoch auch durch Mineralöle oder andere günstigere Öle ersetzt, die Emulsionen zusätzlich um Alkohol und Glycerin ergänzt. Deshalb solltet ihr beim Kauf darauf achten, dass möglichst nur natürliche pflanzliche Öle und Inhaltsstoffe in der Creme enthalten sind, das Produkt im besten Falle als Naturkosmetik zertifiziert ist. Enthalten sind in der Regel schützende und vor Feuchtigkeitsverlust bewahrende, also okklusiv wirkende Inhaltsstoffe wie:
Coldcream Test: Welche Pflege bei welcher Haut?
Hautcremes haben im Allgemeinen eine wässrige (hydrophile) und eine ölige (lipophile) Komponente. Coldcreme-Emulsionen können in zwei Typen unterteilt werden, O/W und W/O:
Lipophile Cremes sind dem W/O-Typ zuzuordnen, dem es eigen ist, schnell durch die hydrophoben Hautschichten in die Haut einzuziehen. Sie hinterlassen aber einen leichten Fettfilm auf der Haut. Cold creams dieses Typs verhindern die Wasserverdunstung über die Haut und somit das Austrocknen, weshalb sie bevorzugt für die Pflege trockener Haut genutzt werden.
Hydrophile Cremes gehören dem O/W-Typ an, da sie eine geringe Hautfettung bewirken, weshalb sie auch eher bei fettiger Haut eingesetzt werden können. Sie unterstützen das Wasserbindevermögen der Haut, da zusätzlich feuchtigkeitsbindende Substanzen wie beispielsweise Glycerin oder Harnstoff (Urea) hinzugefügt werden.
Die meisten Coldcremes können dem W/O-Typ zugeordnet werden und sind somit lipophil. Die Anwendung empfiehlt sich vor allem bei trockener bis sehr trockener Haut. Solltet ihr normale oder fettige Haut haben, ist eine Anwendung eher nicht empfehlenswert, da sich die Wirkungsweise ins Gegenteil umkehren und komedogen wirken kann. Jedoch könnt ihr hydrophile Produkte des O/W-Typs anwenden. Ich habe zwei Produktvorschläge für die jeweiligen Hauttypen:
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Lipophile Coldcrea – dm bietet Creme von Weleda für trockene Haut
Auch im Drogeriemarkt dm könnt ihr Gesichtscreme mit diesen Eigenschaften kaufen – oder ganz bequem online. Bei dm gibt es beispielsweise die Coldcream Weleda. Durch die Anwendung der Weleda Creme kann der hauteigene Lipidmantel gestärkt und somit trockene bis sehr trockene Haut intensiv gepflegt werden. Diese Wirkung ist vor allem auf die enthaltenen Pflanzenöle und das Bienenwachs zurückzuführen. Zusätzlich geben ätherische Öle dem Produkt einen angenehmen Duft.
Hauptsächlich basiert die Salbe auf Wasser, Mandel- und Erdnussöl sowie Bienenwachs, ätherischen Ölen und weiteren pflanzlichen Fettsäuren. Das Mandelöl stammt aus Bio-Anbau in Spanien. Es handelt sich sowohl zur Anwendung bei Erwachsenen, als auch Säuglingen und Kindern und hat einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren wie beispielsweise Öl- und Linolsäure.
Das Produkt ist als Naturkosmetik mit dem NaTrue-Siegel zertifiziert, enthält keine Farbstoffe, Parabene, Paraffine oder Mineralöle und gehört dem Emulsionstyp W/O an. Der Fettgehalt liegt bei 60 Prozent. Die Anwendung sollte mindestens einmal täglich nach der Reinigung und Tonisierung der Gesichtshaut erfolgen.
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Hydrophile Avène Cold cream: Anwendung bei allen Hauttypen
Das Avène Produkt ist als Schutz- und Aufbaucreme für trockene bis sehr trockene, aber auch normale bis fettige Haut geeignet. Das Besondere daran: die Rezeptur beruht nicht nur auf dem üblich verwendeten Bienenwachs, sondern wird um die reizlindernden, entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften von Thermalwasser ergänzt. So kann gespannter Haut Elastizität verliehen und Juckreiz oder Rötungen vorgebeugt werden.
Das Avène Thermalwasser ist zudem die Basis der Pflegelinie für empfindliche Haut. Die Zusammensetzung von Spurenelementen, Mineralstoffen und Kieselerde begünstigt die beruhigende Wirkung. Da sich die Anwendung besonders bei leicht zu reizender Haut eignet, kann diese Cold cream auch optimal als therapiebegleitende Pflege beispielsweise bei Neurodermitis oder Ekzemen benutzt werden. Weiterhin eignet sich die Rezeptur sowohl für Erwachsene, als auch Säuglinge und Kinder. Da beim Auftragen der Hydrolipidfilm der Haut erneuert wird kann sich trockene Haut besonders schnell regenerieren. Der pH-Wert der Creme liegt bei 7,6 und ist somit im normalen bis leicht sauren Bereich. Der Lipidgehalt beträgt 65 Prozent. Sie ist laut Avène jedoch dem O/W-Typ zuzuordnen, da durch das Thermalwasser das Wasserbindevermögen der Haut unterstützt wird.
Die Anwendung erfolgt optimalerweise 2 mal täglich auf der gereinigten Haut durch sanftes Einmassieren. Die Coldcreme von Avène zählt nicht als Naturkosmetik, da Paraffine und andere chemisch-synthetische Inhaltsstoffe enthalten sind. Deshalb wäre mein persönlicher Testsieger die Weleda Coldcream.
Gibt es vegane Coldcreme?
Ursprünglich wurden Coldcremes mit tierischen Wachsen hergestellt. So zählt zu den Coldcream Inhaltsstoffen heute immer noch Bienenwachs. Die Creme ist also im allgemeinen nicht vegan. Jedoch gibt es mittlerweile auch Produkte, die allein auf pflanzlichem Wachs und öligen Emulsionen beruhen und demzufolge verschiedene pflanzliche Öle, die den natürlichen Kälteschutz der Hautbarriere unterstützen und stärken, miteinander kombinieren. Die Rezepturen werden weiterhin beispielsweise um Antioxidantien wie Tocopherol (Vitamin E) ergänzt. Die Hautnah Coldcreme von HeyMountain verwendet beispielsweise Candelillawachs vom Candelilla-Busch.