Immer mehr Menschen suchen heute nach gesünderen Alternativen zu Industriezucker. Reissirup stellt hierbei ein beliebtes Süßungsmittel dar. Das beste daran: Der Verzehr ist für Menschen mit jeglichen Lebensmittelunverträglichkeiten geeignet. Doch ob Reissirup gesund ist, wo ihr diesen kaufen könnt und viele weitere Informationen, findet ihr im folgenden Artikel.
Inhalt
- Was ist Reissirup?
- Die Reissirup Herstellung
- Ist Reissirup gesund oder ist Reissirup ungesund?
- Fructose-Anteil und Glykämischer Index
- Fazit & Zusammenfassung
Was ist Reissirup?
Reissirup ist eines der ältesten Süßungsmittel der Welt. In Japan gilt es traditionell als Zuckerersatz. Dem Honig in Konsistenz und Farbe ähnlich, unterscheidet sich der Sirup geschmacklich durch eine mildere Süße und einen karamellartigen Geschmack. Somit bietet sich der auch als „veganer Honig“ bekannte Sirup für viele verschiedene Rezepte an. Die subtile Süße passt zu zahlreichen Lebensmitteln und der Verzehr ist für Menschen mit jederlei Lebensmittelunverträglichkeit geeignet. Als Aufstrich, Topping, zum Karamellisieren und zum Backen ist das Produkt gleichermaßen geeignet. Für beste Qualität solltet ihr auf Bio-Reissirup setzen.
Die Reissirup Herstellung
Um den Sirup herstellen zu können, wird Reismehl mit Wasser zu Sirup aufgekocht. Zunächst wird also Vollkornreis zu Mehl verarbeitet und anschließend zusammen mit Wasser erwärmt. Dabei werden natürliche Enzyme freigesetzt und die Reisstärke in Zuckerstoffe aufgespalten. Bevor der Sirup verzehrt werden kann, werden feste Bestandteil und Klümpchen herausgefiltert, sodass am Ende nur noch der klebrige Sirup übrig bleibt.
Ist Reissirup gesund oder ist Reissirup ungesund?
Im Allgemeinen gilt Zucker als schlecht und in großen Mengen als besonders ungesund. Jedoch ist in beinahe jedem Lebensmittel Zucker enthalten. Welche Zucker sind also wirklich schlecht und ungesund und welche Zucker werden von unserem Körper benötigt? Wir haben konventionellen weißen Zucker mit Roh-Rohrzucker und Reiszucker verglichen.
Neben den üblichen Nährwerten spielt dabei ebenfalls der Glykämische Index (GI) und die Frage, ob Reissirup Fructose enthält eine Rolle.
Wenn wir in die folgende Tabelle schauen, fällt auf, dass konventionelle Zuckersorten zu fast 100 % auf Zucker-Kohlehydraten basieren, der GI jedoch verglichen mit Reissirup relativ gering ist. Möglich sind diese Zahlen aufgrund des Fructose-Anteils im Zucker. Da der Fruchtzucker positive Auswirkungen auf den Blutzucker hat, gelten besonders Rohr- oder Kokosblütenzucker als gesund, da hier der Fructose-Anteil gegenüber Glucose wesentlich überwiegt. Als Süßungsmittel bietet sich Reissirup auf jeden Fall an und ist vergleichsweise auch gesünder.
Zucker-Vergleich
Roh-Rohrzucker | Weißer Zucker | Reissirup | |
---|---|---|---|
Glykämischer Index (GI) | 35 | 68 | 100 |
Energie | 1.683 kJ/ 396 kcal | 1.700 kJ/ 400 kcal | 1.323 kJ/ 316 kcal |
Fett | 0,5 g | 0 g | 0,1 g |
Kohlenhydrate | 97,4 g | 100 g | 77,8 g |
davon Zucker | 96,7 g | 100 g | 59,2 g |
Eiweiß | 0,5 g | 0 g | 0,5 g |
Fructose-Anteil und Glykämischer Index
Wie können wir bestimmen, ob Reissirup gesund ist? Eine Möglichkeit dazu bietet der Glykämische Index. Wissenschaftlich ist das Konzept des GI umstritten. Es besagt, dass die „richtigen“ Kohlenhydrate mit niedrigem Index effektiv zur körperlichen Gesundheit, zum Erreichen des Idealgewichts beitragen und Herzerkrankungen oder Diabetes vorbeugen können. Lebensmittel mit einem GI bis 55 seien daher besonders gesund und verbesserten die Blutzucker- und Blutfettwerte, da sie ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenhydraten enthielten. Lebensmittel mit einem GI von 55-70 seien okay und Lebensmittel mit einem GI über 70 schlecht, da sie viele bzw. schlechte Kohlenhydrate enthielten.
Verschiedene Reissorten haben unterschiedliche GIs. Demnach hat brauner Reis einen GI von 55 und Basmatireis einen GI von 58. Parboiled Rice, der schon teilweise gekocht wurde hat mit 47 den niedrigsten GI, was aber nur daran liegt, dass durch das Erhitzen schon ein Anteil der Stärke ausgekocht wurde und somit weniger Kohlenhydrate enthalten sind. Wie bedenklich ist der Glykämische Index von 100 bei Reissirup?
Im Vergleich zu vielen anderen Lebensmitteln kommt der hohe Index nicht durch die Fructose, sondern den Stärkeanteil im Reis zustande. Stärke besteht zu großen Anteilen aus Glucose, die prinzipiell als schlechtes Kohlenhydrat gilt. Fructose wirkt eher Blutdrucksenkend bzw. -stabilisierend, wohingegen Glucose den Blutzucker eher in die Höhe treibt. Lebensmittel mit viel Glucose, aber wenig Fructose haben meist einen höheren GI. Da während des Herstellungsprozesses die Stärke ausgekocht wird, ist Reissirup quasi Stärke, somit Glucose und hat somit einen hohen GI.
Der Blutzucker beschreibt die Glucosekonzentration im Blut. Je mehr Glucose dem Körper zugeführt wird, desto höher steigt der Blutzucker. Aus diesem Grund ist der GI des Traubenzuckers auch wesentlich höher als der des Fruchtzuckers (Fructose). Als Einfachzucker muss Glucose nicht von Verdauungsenzymen aufgespalten werden um ins Blut zu gelangen. Daher ist es quasi sofort im Blut vorhanden und lässt den Blutzucker steigen.
Glucose ist dennoch überaus bedeutsam für den Körper, da es ein wichtiger Energielieferant ist und benötigt wird, um verschiedenste Stoffwechselprozesse abwickeln zu können. Die Körper-, Gehirn- und Nervenzellen benötigen den Einfachzucker für einen problemlosen Arbeitsablauf.
Die Frage, ob Reissirup Fructose enthält, kann mit nein beantwortet werden. Somit müssen in Reiszucker andere Zucker enthalten sein. Zu großen Anteilen basieren diese Zucker auf Glucose, dessen Glykämischer Index bei 100 liegt. Bei Lebensmitteln, die überhaupt keinen Fruchtzucker enthalten, kann daher die Vermutung angestellt werden, dass sie negative Auswirkungen auf den Blutzucker haben. Wenn der Glucose-Anteil nicht ausgeglichen werden kann, ist der Blutzuckerspiegel schwer kontrollierbar. Gerade bei einer Fructoseunverträglichkeit muss daher darauf geachtet werden, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Trauben- und Fruchtzucker vorliegt oder Früchte nicht pur, sondern in Verbindung mit anderen Lebensmitteln verzehrt werden.
Der GI von 100 des Reiszucker kommt also durch den hohen Glucose-Anteil zustande. Das ist erstmal nicht schlimm, gibt jedoch ernährungstechnisch Anlass dazu den Reiszucker als längerfristiges Süßungsmittel nicht zu empfehlen, wenn es aufgrund einer Unverträglichkeit nicht nötig ist. Der Sirup basiert auf eingekochtem Reis. Somit enthält er hauptsächlich Stärkemoleküle bzw. Kohlenhydrate in Form von Zuckern, die in Form von Reis als Beilage absolut empfehlenswert sind, da sie sättigen und über lange Zeit Energie liefern.
Die Reissirup Inhaltsstoffe im Detail
Die Reissüße besteht größtenteils aus Maltose (Malzzucker) und Mehrfachzuckern wie Oligosacchariden.
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Maltose
Reis enthält viel Stärke, ein Vielfachzucker. Malzzucker bzw. Maltose gilt als natürliches Abbauprodukt von Stärke. Teile des Zuckers bestehen aus Traubenzucker, also Glucose. Der blutzuckererhöhende Effekt ist ca. 10 % höher als bei normaler Glucose. Maltose kann nur sehr schwer durch die Darmbakterien abgebaut werden, was auch ein Grund dafür ist, dass zum Beispiel Reis über lange Zeit sättigt.
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Oligosaccharide
Jene Kohlenhydrate, also Zucker, sind aus mehreren Monosacchariden, also Einfachzuckern aufgebaut und werden somit als Mehrfachzucker bezeichnet. Auch jene sind über glykosidische Bindungen miteinander verbunden, enthalten somit Glucose.
Reissirup setzt sich also zu großen Teilen aus Glucose zusammen. Lebensmittel, die zu großen Teilen Glucose enthalten, sollten nicht übermäßig konsumiert werden. Achtet darauf, dass eure Ernährung möglichst ausgewogen ist – auch, was den Fructose- und Glucose-Anteil anbelangt.
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Alle Nährwerte von Reissirup:
- Kohlehydrate: 77 g
- davon Zucker: 75,4g
- davon Maltose: 33,9g
- davon Oligosaccharide: 16,6g
- davon Fructose: 0,0g
Fazit & Zusammenfassung
Reissirup ist eigentlich nur in Wasser gelöste Stärke. Da schwer abbaubare Mehrfachzucker enthalten sind ist das Sättigungsgefühl nachhaltiger, weshalb der Verzehr beim Abnehmen empfohlen wird. Für Diabetiker ist der hohe Glucose-Anteil des Sirups nicht empfehlenswert. Dennoch ist er zu anderen Zuckersorten vergleichsweise niedrig, was ebenfalls Auswirkungen auf die Süße hat. Für Menschen mit Fructoseunverträglichkeit bietet sich der Verzehr an.