Wer mein Beauty Profil angesehen hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass ich nicht allzu viele Produkte verwende. Dem ist auch wirklich so, denn ich besitze auch nicht Unmengen an Produkten, die dann nur im Regal stehen.
Diesen Minimalismus wollte ich nun eigentlich auch auf einzelne Produkte übertragen, was konkreter bedeutet, dass ich verstärkt auf Produkte mit sehr reduzierten aber hochwertigen Inhaltsstoffen setzen wollte. Ja genau, wollte. Denn wieso ich das nun nicht mehr will, schildere ich euch hier.
Naturkosmetik mit wenigen, guten Inhaltsstoffen
Dass ich bei meiner Kosmetik auf wirklich schlechte Inhaltsstoffe wie Sodium Lauryl Sulfate, Parabene, Mineralöl und Formaldehyd verzichte, steht für mich außer Frage. Solche Produkte kommen mir nicht mehr in die Tüte. Aber es gibt ja auch Inhaltsstoffe, deren Wirkung bzw. Nutzen umstritten ist und auf die man theoretisch auch verzichten kann. Für mich zählen hierzu beispielsweise Alkohol und Glycerin. Also nahm ich mir vor, auf diese Stoffe in Kosmetik zu verzichten und generell auf sehr kurze Inhaltsstoff-Listen zu setzen. Gesagt getan. Zuerst habe ich es radikal versucht und ein paar Tage lang die Oil Cleansing Methode angewendet, also nur mit Öl mein Gesicht gereinigt. Ich weiß, man muss das über einen längeren Zeitraum praktizieren, damit sich die Haut daran gewöhnt, aber ich habe schnell gemerkt, dass das einfach nichts für mich ist, ich mich dabei unwohl fühle und es mir auch zu aufwendig ist. Habt ihr das schon einmal probiert?
Zu meinen neuen Produkten, die ich mir daraufhin gekauft habe gehörten unter anderem der Cleanser von Pai, die Salzseife von Waldfussel und das Rosenwasser von Khadi. Der Cleanser beinhaltet sehr überschaubare Inhaltsstoffe, die Seife circa eine Hand voll und das Rosenwasser, das ich als Gesichtswasser verwendet habe, besteht ausschließlich aus gereinigtem Wasser und Rosenblüten. Also eigentlich alles bestens, oder?!
Unterlagerungen und juckende Haut
Alle Produkte haben sich zunächst gut angefühlt, aber leider hat meine Haut nach kürzester Zeit entweder angefangen zu jucken oder es haben sich rote Flecken oder sogar einzelne Unterlagerungen gebildet. Diesmal habe ich allerdings etwas länger durchgehalten und die Produkte etwa zwei bis drei Monate lang verwendet. Da meine Haut nicht besser wurde und sie sich einfach nicht richtig gereinigt angefühlt hat, habe ich schließlich beschlossen, meine Produkte doch wieder umzustellen. Ich habe insbesondere an die Wirkung von Alkohol in Kosmetika gedacht, der antibakteriell wirkt und die Haut somit vor zu vielen bzw. schädlichen Bakterien befreit. Also habe ich wieder zu meinen ursprünglichen Reinigungsprodukten von Lavera gegriffen. Deren Inhaltsstoffe sind auch sehr gut, aber eben nicht so minimalistisch. Ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe, da meine Haut bereits nach wenigen Tagen wieder ein ebenmäßiges Bild zeigte. Endlich habe ich wieder das Gefühl, dass meine Haut sauber ist. Ein Versuch war es Wert, die neuen Produkte auszuprobieren, aber im Moment werde ich erst einmal bei Lavera bleiben.
Habt ihr auch schon einmal versucht, eure Kosmetik umzustellen oder sogar auf minimalistische Inhaltsstoffe zu setzen? Was haltet ihr von Alkohol in Kosmetik?
6 Kommentare
oh ja, ich habe es auch mal so versucht. mal nur öl, hydrolat und seife. oder dann nur noch die produkte von martina gebhardt…über einen längeren zeitraum hat das alles nicht funktioniert.
alkohol in kosmetik stört mich nicht, so lange er jetzt nicht unbedingt an zweiter oder dritter stelle steht. und das produkt sollte nicht direkt alkoholisch riechen. ansonsten stört mich alkohol nicht, so lange meine haut nicht rum zickt :)
Sehe ich genauso :)
In der NK ist Alkohol eben ein wichtiger Bestandteil für die Konservierung und das Rauslösen von Wirkstoffen aus Pflanzen. Aber ich finde, dass viele Firmen einfach übertreiben, an zweiter oder dritter Stelle zum Beispiel hat er nichts zu suchen, dann ist die Konzentration so hoch, dass die Zellen geschädigt werden können. Bei Olionatura werden Studien zitiert, die wohl gezeigt haben, dass höchstens bis zu 20% im Produkt sein sollen, bevor es nicht mehr gut ist.
Für mich ist es dann kein großes Problem, wenn Alkohol nach der Hälfte der Liste kommt zum Beispiel.
Es ist irgendwo auch eine Frage der Hochwertigkeit, finde ich. Ein Produkt, das auf Wasser, Alkohol und Glycerin basiert, kann für mich nicht so pflegend und hochwertig sein wie eins mit reinen Ölen oder anderen Bestandteilen vorne – und dann verlangen manche Hersteller 17€ für so eine Creme…
Am Körper habe ich auch deutlich schnell gemerkt, eine Bodylotion mit viel Alkohol trocknet ruckzuck meine Haut aus und meine Schienbeine schuppen. Wem das nicht passiert mit einem Produkt, das hauptsächlich aus Alkohol besteht – Glück gehabt :-)
LG, Viktoria
Das Thema Hochwertigkeit spielt hierbei wirklich eine Rolle. Beispielsweise bei Alverde-Produkten befinden sich meistens Wasser, Glycerin und Alkohol auf den vorderen Plätzen. Klar, bei den niedrigen Preisen. Aber auch bei teureren Produkten bin ich Alkohol gegenüber nicht abgeneigt, dann aber gerne weiter hinten in der Inhaltsstoffe-Liste! LG
Könnte das vielleicht die Seife gewesen sein? Solche Stückseifen sind oft alkalisch. Hast Du vielleicht einen pH-Teststreifen? Ich hatte vor Kurzem eine Seife, die lag sogar bei 10, das ist also im alkalischen Bereich. Das Problem dabei kann sein, dass Du den so genannten Säureschutzmantel der Haut störst. Das öffnet dann Türen für die Bakterien.
Dazu kommt dann noch die mechanische Belastung durch die Salzkristalle. Das war vielleicht einfach zuviel Reizung auf einmal.
Nur so eine Idee.
Einen pH-Teststreifen habe ich nicht, aber danke für den Tipp. Mit Salzkristallen habe ich sonst eher weniger Probleme. Wenn ich mir beispielsweise ein Peeling mit Meersalz anrühre, vertrage ich das. Aber es kann natürlich auch an der Regelmäßigkeit der Anwendung liegen.