Bei raw, zu deutsch ‚rohen‘ Weinen, geht es darum unbehandelte, naturreine und umweltfreundliche Genussmittel herzustellen. Raw Wine muss gewisse Kriterien erfüllen: Grundvoraussetzungen sind der biologische oder biodynamische Anbau und gleichsam auch die Herstellungsweise. Außerdem wird der Einsatz von Maschinen bei der Lese untersagt. Beim Gärungsprozess dürfen ausschließlich natürliche Hefen zum Einsatz kommen und der Maximalgehalt von Schwefeldioxid darf nur 70 mg / Liter enthalten. Normal sind Werte zwischen 150 und 400 mg bei konventionellen und 100 bis 220 mg / Liter bei Bioweinen.
Inhalt
- Was ist Naturwein?
- Weniger Zusatzstoffe und umweltschonend: Biowein
- Biowein – Naturwein: Unterschiede erkennbar?
- Demeter-Wein: Biodynamischer Wein durch natürliche Behandlung
- Konventioneller Wein – umweltbelastend und wirtschaftsorientiert
- Schwefelung: Kein Wein ohne Sulfite?
- Zusatzstoffe im Wein – Zugelassene Pflanzenschutz- und Düngemittel
- FAQ – Das Wichtigste auf einen Blick
Was ist Naturwein?
Vor über 7.000 Jahren wurde der aus Weintrauben gewonnene Most in Amphoren gegärt. Da das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung und ein nachhaltiges umweltschonendes Leben wächst, besinnen sich viele WinzerInnen wieder zurück auf die ursprüngliche Produktionsweise von Wein. Denn die meisten konventionellen Weinsorten werden heute mit dem Einsatz von Technik und Chemie hergestellt. In diesem Zusammenhang werden Hefekulturen verwendet, die den Prozess der Gärung in Gang setzen sollen. Holzchips, die das intensive Aroma echter Lagerungsfässer nachahmen. Zentrifugen, die dem Wein das Wasser entziehen, damit er noch geschmacksintensiver wird. Bei ‚natural wine‘ geht es um das ‚back to the roots‘, quasi Wein ernten, pressen, gären lassen. Die Natur im Wein. Eigentlich ist naturreiner Wein nicht Neues. Dennoch ist er mittlerweile eine Rarität. Es ist ungewöhnlich ‚naked wine‘ zu produzieren und konsumieren, der einfach ist, wie er ist – nackt.
Der Begriff Naturwein, ist nicht zertifiziert und ist daher eher Teil einer Bewegung, einer Einstellung von WinzerInnen und VerbraucherInnen, die sich auf das Wesentliche am Genussmittel Wein zurückbesinnen wollen. Die Herstellung erfolgt aus biologischem oder biodynamischem Anbau ohne die Zugabe von Zusätzen, wie Vitaminen, Stabilisatoren oder Hefe, die die Gärung fördern soll. Häufig erfolgt die Schwefelung kurz vor der Abfüllung des meist unfiltrierten Endprodukts. Dies hat auch zur Folge, dass der Wein naturtrüb ist. Artisan Wine und die traditionell-handwerkliche Arbeit in den Weingärten können als Äquivalent verstanden werden. Im Wein wird die handwerkliche Arbeit von der Ernte über die Lese bis hin zur Produktion und die Hingabe der Boden- und Pflanzenpflege, die charaktergebenden Faktoren des Weins, sein ‚Terroir’ zum Ausdruck gebracht.
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Weniger Zusatzstoffe und umweltschonend: Biowein
Die Grundvoraussetzung des ökologischen Weinanbaus, ist ein biologisch-aktiver Boden. Nur so können gesunde und stabile Reben geschaffen werden. Dabei kommen organische, schwer lösliche Dünger zum Einsatz, um die Devise: Prävention statt Pestizide erfüllen zu können. Verwendet werden dabei naturschonende Dünger und Pflanzenschutzmittel. Ab der Ernte 2012 dürfen Bio- oder Öko-Weine nur ihre Bezeichnung erhalten, wenn sie mit dem EU-Bio-Siegel gekennzeichnet sind. Ziel des ökologischen Weinanbaus muss es sein, trotz der Monokultur der Rebe, die Biodiversität, die Artenvielfalt des Biotops aufrechtzuerhalten und dadurch die negativen Auswirkungen abzuschwächen. Somit werden Nützlinge begünstigt und ihr Lebensraum erhalten.
Der Anbau erfolgt ohne synthetischen Dünger – es kommen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Das bedeutet weiterhin: keine Pestizide als Insektenschutz, keine Herbizide zur Bodenpflege und keine Fungizide zur Pilzbekämpfung. Pflanzliche Dünger wie Kupfer, Schwefel, Backpulver oder Molke sind wiederum erlaubt. Dabei gerät vor allem Kupfer in die Kritik, da es sich im Boden anreichert, somit ins Grundwasser gelingt und giftig wirkt. Die verwendete Menge ist gering. Um die Widerstandsfähigkeit der Reben zu stärken, wird nach Alternativen geforscht.
Bei der Herstellung von Biowein, findet nur eine geringe Schwefelung statt, um den Wein haltbar zu machen. Der Anteil der Sulfide ist mindestens 1/3 geringer, als bei der konventionellen Weinherstellung. Dabei gibt es jedoch keinen festen Maximalwert. Es gilt je nach Weinkategorie und Restzuckergehalt: trockener Wein enthält weniger Sulfide als süßer/lieblicher Wein.
Wer sich vegan ernährt kann selbst bei Biowein nicht automatisch davon ausgehen, dass das Endprodukt veganer Wein ist. Hier sollte auf Zertifikate geachtet werden, denn die Zugabe von Gelatine, Hühnereiweiß, Kasein oder Hausenblase ist gestattet. Sollten diese Inhaltsstoffe nicht verwendet worden sein, würde dies mit dem Siegel für vegane Lebensmittel gekennzeichnet werden.
Biowein – Naturwein: Unterschiede erkennbar?
Veganer Wein, Demeter-Wein und Biowein sind die mittlerweile beliebte nachhaltige Alternative zum konventionellen Genussmittel. Der Unterschied: die Weintrauben stammen aus biologisch wertvollem, nachhaltigem Anbau. Die Herstellung erfolgt mit weniger bzw. organischen Zusatzstoffen, die biologisch abbaubar sind und somit schonender für Pflanze und Boden. Die Steigerung dazu ist Naturwein – Wein ohne Zusätze. Die Herstellung und Filtration der Früchte erfolgt ohne die Verwendung von Hefe, Enzymen, Milcheiweiß oder Gelatine. Der Wein selbst schmeckt wie die Ernte und wird nicht mit künstlichen Aromen oder Zusatzstoffen versetzt.
Es sind also Unterschiede erkennbar. Biowein erfüllt die Ansprüche einer biologischen oder biodynamischen Landwirtschaft, darf jedoch mit bestimmten Pflanzenpflegemitteln behandelt werden. Naturwein hingegen nicht. Es ist einfach naturreiner Wein.
Demeter-Wein: Biodynamischer Wein durch natürliche Behandlung
Um zertifizierten Demeter Wein herstellen zu können, müssen diverse Anforderungen erfüllt werden. Die Pflege der Weinberge nach Demeter Maßstäben, könnt ihr euch ähnlich wie eine homöopathische ärztliche Behandlung vorstellen. Ziel ist es, die Ernte per Hand zu lesen. Maschinenernte ist jedoch erlaubt. Die Devise der Demeter-Bewegung lautet, biodynamische Maßnahmen zur Pflege von Pflanzen und ihren Biotopen anzuwenden. Dazu zählt, die Böden ausschließlich mit natürlichen Komposten zu düngen. Dadurch wird der Boden optimal gepflegt, ohne ihn zu überbeanspruchen und im Boden lebende Insekten, Tiere und Bakterien, können dadurch Humusverbindungen aufbauen. Die Humusschicht des Bodens ist von grundlegender Bedeutung für das Pflanzenwachstum, denn in ihr befinden sich lebensnotwendige Mineral- und Nährstoffe. Außerdem bietet sie Lebensraum für Tiere, Insekten, Bakterien und Mikroben. Der humose Oberboden ermöglicht außerdem ein ausgewogenes Wasserversorgungssystem. Im Einklang mit der Biodiversität durch Kultur- und Wildpflanzen und im Boden lebende Nützlinge, trägt das Biotop an sich ebenfalls zur Qualität der Pflanzen und somit auch der Lese bei.
Zum Einsatz kommen ebenfalls biodynamische Präparate, wie zum Beispiel das Hornkiesel-Präparat. Darin ist pulverisiertes Quarz enthalten, das in ein Kuhhorn gefüllt und von Frühjahr bis Herbst im Boden eingegraben wird. Darin sollen kosmische Kräfte gespeichert werden, die sich positiv auf die Lese auswirken. Ein weiteres Präparat ist Hornmist. Das ist Kuhmist, der in einem Kuhhorn im Herbst im Boden eingegraben und im Frühjahr auf den Weinberg gesprüht wird. Weitere Maßnahmen sind zum Beispiel Kräuter-Präparate, die Schafgarbe enthalten.
Den Impuls zur Demeter-Bewegung lieferte Rudolf Steiner bereits in den 1920er Jahren. Seither wurden Methoden entwickelt, die eine biodynamische Landwirtschaft und eine nachhaltige Anbau- und Ernährungsweise fördern.
Konventioneller Wein – umweltbelastend und wirtschaftsorientiert
Der Anbau herkömmlichen, also nicht-zertifizierten Weins, erfolgt mit Hilfe synthetischer Düngemittel. Diese belasten den Boden, die Reben und die Umwelt, da der Boden immer wieder aufbereitet werden muss. Hierbei wird die Biodiversität vernachlässigt, wodurch Nützlinge und die natürlichen Pflegesysteme des Bodens nach und nach abgeschafft oder abgetötet werden. Die Monokultur der Weinreben, das genormte Wachstum und eine ertragreiche Ernte hat Priorität gegenüber der Artenvielfalt des Biotops und der natürlichen Umwelt der Weinberge.
Jahr für Jahr kommen mehr Zusatzstoffe in den Wein bzw. alle anderen landwirtschaftlich erzeugten Lebensmittel, da immer häufiger chemisch-synthetische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um weiterhin eine ertragreiche Ernte gewährleisten zu können. Die globale Erwärmung, der Klimawandel und das stetige Wirtschaftswachstum, führen weltweit zu einer Überbeanspruchung der Natur und natürlicher Ressourcen. Das kann man den Bäuerinnen, Bauern und WinzerInnen nicht verübeln, schließlich ist der Anbau ihre ökonomische Lebensgrundlage. Kunstdünger, Spritzmittel, Wachstumshormone, Herbizide gegen Unkraut, Fungizide gegen Pilze, Insektizide gegen Schädlinge – kurz: das, was bei Bio-, Demeter- und Naturwein tabu ist, darf hier zum Einsatz kommen. Der konventionelle Weinanbau schadet also nicht nur der Umwelt, sondern auch uns, da wir den künstlich stark gemachten Wein konsumieren. Andererseits wird es durch die stetigen Klimaveränderungen bald viel schwieriger werden, eine ertragreiche Landwirtschaft ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Mittel zu gewährleisten. Deshalb sind wir gefragt. Folgendes Szenario: Wenn wir bewusster und nachhaltiger leben und konsumieren, alle WinzerInnen sowie Bäuerinnen und Bauern auf Öko-Anbau umsteigen würden, könnte diese Entwicklung sich zum Guten kehren – sowohl auf ökonomischer Ebene, als auch umwelt- und erntetechnisch.
Schwefelung: Kein Wein ohne Sulfite?
Schwefelfrei wird kein Wein jemals sein, da Schwefeldioxid, selbst bei umgeschwefeltem Wein, als Nebenprodukt des Gärungsprozesses vorkommt. Bei der Vergärung des Traubenmostes, wird das Dioxid durch die enthaltenen Hefen erzeugt. Die Mengen sind sehr gering und nicht künstlich zugesetzt. Da Weine jedoch schnell oxidieren und sich somit in Essig verwandeln können, werden sie zur Gewährleistung längerer Haltbarkeit mit Schwefel versetzt. Schwefel dient schon seit Jahrhunderten als Konservierungsmittel, um zu verhindern, dass der Wein, sobald er mit Sauerstoff in Berührung kommt, sauer wird. Bis heute gibt es noch keinen wirksamen Ersatz für Schwefel, der die Haltbarkeit und Qualität des Weins gewährleisten kann. In manchen Fällen kommt beispielsweise Ascorbinsäure zum Einsatz. Das Vitamin C hat ebenfalls eine oxidationshemmende Wirkung, kann jedoch nicht die Enzyme hemmen. Wein ohne Sulfite würde oxidieren und die Entstehung von Bakterien fördern. Schwefel kann außerdem unerwünschte Gärungsnebenprodukte binden. Deshalb wird bei Großproduzenten häufig kurz nach der Ernte Schwefel eingesetzt, um eine unkontrollierte Gärung zu verhindern. Abschließend vor der Abfüllung, um die Nachgärung zu verhindern und eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten. Viele Naturweine sind nicht schwefelfrei, werden jedoch nur in geringen Maßen, kurz vor der Abfüllung mit Sulfiden versetzt. Das soll die Nachgärung verhindern, die Aromen aufrechterhalten und haltbar machen.
Schwefelfreier Wein: Kein künstlicher Schwefelzusatz
Wein ohne Sulfite, die nicht natürlich gebildet, sondern künstlich hinzugefügt wurden, sind im Allgemeinen Weißweine und können nach dem Geisenheimer Verfahren hergestellt werden. Das Verfahren wurde an der Geisenheimer Weinbauschule entwickelt und fordert eine Kombination besonderer physikalischer Maßnahmen. Nach der Verarbeitung der Weinlese, muss vor der Gärung eine Kurzzeiterhitzung des Mostes, also des durch das Keltern (Pressen) der Weintrauben gewonnenen Fruchtsafts stattfinden. Damit werden Oxidasen, also Enzyme ausgeschaltet, die unerwünschte Oxidationen hervorrufen und somit Veränderungen im Geschmack und Aussehen des Weins bewirken. Anschließend findet die Vergärung im Drucktank statt, damit das schützende Kohlendioxid nicht entweichen kann. Bei kühler Lagerung von 5°C und der Erwärmung auf 60°C vor der Abfüllung des Endprodukts, werden unerwünschte Enzyme, Hefen und Bakterien inaktiviert. Im letzten Schritt erfolgt der luftdichte Verschluss der Flasche mit einem Schraubdeckel oder Korken. Wer auf Sulfide im Wein verzichten möchte, findet viele Alternativen, die jedoch qualitativ nicht unbedingt besser, als mit Schwefel versetzter veganer Wein, Bio-, Demeter- oder Naturwein. Schwefelfreier Wein bringt eine kürzere Haltbarkeit mit sich.
Beispiele für Wein ohne Sulfite (nicht natürlich gebildet) findet ihr zum Beispiel im Onlineshop Purer Wein.
Amphoren-Wein
Amphoren-Wein ist ein in der Amphore gereifter Wein. Eine Amphore ist ein Tongefäß, dass ursprünglich aus Georgien stammt und seither zur unterirdischen Weinherstellung genutzt wurde. Die Gärung der Weintrauben findet innerhalb der vergrabenen Amphore statt. Das Gefäß hat den Vorteil, dass es im Vergleich zu Holzfässern oder Edelstahlbehältern, eine Geschmacksneutralität aufweist und atmungsaktiv ist. Somit wird kein Eigengeschmack an das Endprodukt abgeben. Durch die Sauerstoffzufuhr werden Aromen freigesetzt, die in konventionellen Behältnissen so nicht zu gewinnen sind.
Zusatzstoffe im Wein – Zugelassene Pflanzenschutz- und Düngemittel
Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind zahlreiche chemisch-synthetische Mittel im Kampf gegen Schädlinge zulässig. Anders ist es bei Bio-, Demeter- und Naturwein. Ein Vergleich, der sich an den Listen des BVL und des Demeterverbandes orientiert.
Erlaubte Zusatzstoffe im Wein
Zusatzstoffe | Konventioneller Wein | Biowein | Demeter-Wein | Naturwein |
---|---|---|---|---|
Kohlensäure | x | x | ||
Stickstoff | x | x | x | |
traubeneigene Hefe | x | x | x | |
Saccharose | x | x | x | |
Traubenmostkonzentrat | x | x | x | |
Milchsäurebakterien | x | x | x | |
Speisegelatine | x | x | ||
Hausenblase | x | |||
Kasein | x | x | x | |
Hühnereiweiß / Eiklar | x | x | ||
Tannin | x | x | ||
Aktivkohle | x | x | ||
Kupfersulfat | x | x | ||
Akarizide gegen Milben | x | x | ||
Fungizide gegen pilzliche Krankheitserreger | x | x | ||
Insektizide gegen Insekten | x | x | ||
Molluskizide gegen Nacktschnecken | x | x | ||
Pheromone zur Verhütung von Wildschäden | x | x | ||
Hornmist | x | |||
Hornkiesel-Präparat | x | |||
Kräuter-Präparate | x | |||
Schwefeldioxid | x | x | x | x |
Kaliumbitartrat | x | x | x | |
Bentonite | x | x | x | |
Herbizide gegen Unkraut | x | |||
Rodentizide gegen Nagetiere | x | |||
Wachstumsregler | x |
Zusatzstoffe Konventioneller Wein
Um einen kleinen Überblick zu bekommen, wie viele Zusatzstoffe beim Anbau und der Produktion von herkömmlichem nicht-zertifiziertem Wein zum Einsatz kommen dürfen, habe ich mich im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des BVL schlau gemacht:
- Fungizide: Mittel gegen pilzliche Krankheitserreger
- Insektizide: Mittel gegen Insekten
- Akarizide: Mittel gegen Milben
- Herbizide: Mittel gegen Unkraut
- Pheromone: Mittel zur Verhütung von Wildschäden
- Molluskizide: Mittel gegen Nacktschnecken
- Rodentizide: Mittel gegen Nagetiere
- Wachstumsregler
Pro Kategorie finden sich ± 20 verschiedene Mittel zur Bekämpfung. Ziemlich erschreckend, wie viel gemacht werden darf, um der Umwelt zu schaden nur um daraus einen wirtschaftlichen Vorteil zu ziehen. Denn letzten Endes ist Wein doch nur ein Genussmittel, was an den Verbraucher verkauft werden soll. Die Umwelt spielt dabei nur eine geringe Rolle.
Zusatzstoffe Naturwein
Da Naturwein nicht gesetzlich anerkannt ist und auch keine Zertifizierung besitzt, gibt es keine Auskünfte über zulässige Zusatzstoffe oder Düngemittel. Jedoch gilt mit höchster Wahrscheinlichkeit, dass Naturwein keine Zusatzstoffe enthalten sollte, außer das natürlich produzierte und beim Gärungsprozess entstehende Nebenprodukt Schwefeldioxid.
Düngemittel biologisch-biodynamischer und konventioneller Weinbau
Als Düngemittel sind für biologischen bzw. biodynamischen Wein unzählige Komposte, Erden und organische Dünger zugelassen.
Im konventionellen Weinbau kommen vor allem kalk-, chlorid, magnesium-, schwefel- und phosphorhaltige Dünger zum Einsatz, um das Wachstum zu beschleunigen und den Ertrag und eine genormte Qualität zu sichern.
FAQ – Das Wichtigste auf einen Blick
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Was ist Naturwein?
Naturwein ist naturbelassener Wein, der auf unbehandeltem oder nur mit anorganischen Mitteln behandeltem Boden gewachsen ist und nicht durch Zusatzstoffe zum Wachstum oder einem bestimmten Aroma gezwungen wurde. Wein, der im Einklang mit der Natur gewachsen ist, ohne die Bekämpfung seiner Umwelt. Er ist auch als raw wine oder orange wine bekannt.
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Wie schmeckt Naturwein?
Naturwein ist wie jeder andere Wein sehr vielfältig und kann deshalb nicht mit einem Wort charakterisiert werden. Fest steht jedoch, dass die Geschmäcker von Naturwein purer als die von konventionellen Weinen sind, da eben keine Aromen und Stabilisitatoren hinzugefügt werden. Vielfältig und spannend und überraschend anders trifft es ebenfalls sehr gut.
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Ist Bio-Wein automatisch veganer Wein?
Nein, denn beim Anbau und der Herstellung von Biowein dürfen tierische Eiweiße bzw. Produkte oder Düngemittel zum Einsatz kommen. Da Wein als Genussmittel gilt, müssen die Inhaltsstoffe nicht angegeben werden. Somit muss vorm Verzehr des Weins auf das Siegel für vegane Lebensmittel geachtet werden. Ein vegetarisches Siegel reicht dabei nicht aus. Zusatzstoffe wie Hühnereiweiß, Speisegelatine oder Milchsäurebakterien sind Ausschlusskriterien.
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Warum sollte Wein keine Zusatzstoffe enthalten?
Weil es der Umwelt und uns KonsumentInnen schadet. Wenn bereits in der Phase des Wachstums, bei der Boden- und Pflanzenpflege, möglichst wenig Zusatzstoffe bzw. nur organische Mittel zum Einsatz kommen, kann die Biodiversität und ein gesunder Boden aufrechterhalten und gewährleistet werden. Das gelingt durch organische Düngung und den Verzicht auf chemisch-synthetische Zusatzstoffe zur Bekämpfung von Schädlingen oder Unkraut. Dadurch nehmen wir auch keine zu uns. Die Umwelt sollte nicht auf Kosten der Wirtschaft und unserer gewünschten genormten Qualität leiden müssen.
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