Startseite Naturkosmetik Good Beauty Week – Auf der Suche nach echter Nachhaltigkeit in der Kosmetikbranche

Good Beauty Week – Auf der Suche nach echter Nachhaltigkeit in der Kosmetikbranche

von Elisabeth

Anfang der Woche war ich auf der Good Beauty Week – einem besonderen Beauty-Event, das im grünen Umfeld des St. Oberholz Retreats in Mecklenburg Vorpommern stattfand. Das Konzept: bewusste Kosmetik, Verantwortung und ein neuer Blick auf die Beauty-Branche. Früher unter dem Namen Green Beauty Week bekannt, wurde das Event umbenannt – um sich vom mittlerweile etwas überstrapazierten „Green“-Begriff abzugrenzen. Auch wenn ich persönlich „green“ nach wie vor als wertvoll und aussagekräftig empfinde – nicht zuletzt, weil ich ihn im Namen meines Blogs trage –, verstehe ich die Entscheidung. Nachhaltigkeit entwickelt sich weiter – genau wie Sprache, Haltung und die Erwartungen von Verbrauchern.

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Was steckt hinter dem Konzept der Good Beauty Week?

Die Good Beauty Week ist mehr als eine Produktshow – sie ist ein kuratiertes Event für Marken, die sich ernsthaft mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Jedes Produkt, das dort präsentiert wird, muss mindestens drei von vier Nachhaltigkeitskriterien erfüllen:

  • Inhaltsstoffe: klimafreundliche Formulierungen, Clean Beauty, vegane Rezepturen oder ein hoher Anteil natürlicher Inhaltsstoffe
  • Verpackung: Refill-Systeme, recycelte Materialien, plastikfreie oder wiederverwendbare Lösungen
  • Produktion: klimaneutrale oder klimapositiv arbeitende Produktionsstätten, kurze Lieferketten, sparsamer Ressourceneinsatz
  • Verantwortung: faire Arbeitsbedingungen, soziale Projekte, transparente Lieferketten, Engagement für Vielfalt und ethische Beschaffung

Marken, die hier vertreten sind, gehören zum „Sustainability Beauty Pact“ und übernehmen Verantwortung – für die Umwelt, für die Branche und letztlich auch für uns Verbraucher.

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Gute Konzepte auf dem Vormarsch

Was mir direkt positiv auffiel: Der Kosmetikverband, der das Event veranstaltet, achtet sorgfältig auf die Auswahl seiner Partner. Große Player wie Unilever oder Procter & Gamble sind bewusst nicht vertreten – ein klares Zeichen. Stattdessen traf ich auf Marken, die sich nachweislich mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Unter anderem dabei: Shiseido mit nachfüllbaren Verpackungslösungen, Aveda mit bis zu 99% natürlichen Inhaltsstoffen, Annemarie Börlind, die alle vier Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, Artdeco mit einem durchdachten Refill-System sowie Kiehl’s, die besonders ressourcenschonend produzieren.

Wie ihr wisst, verwende ich selbst meist kleinere Naturkosmetik-Labels mit Bio-Inhaltsstoffen und transparentem Anspruch – aber ich weiß auch: Nachhaltigkeit ist komplex. Auch Refill-Konzepte, faire Arbeitsbedingungen oder eine ressourcenschonende Produktion sind wertvolle Schritte in die richtige Richtung – auch wenn nicht alles organic ist. Umso spannender war es für mich, den Blick über den eigenen Naturkosmetik-Tellerrand hinaus zu richten. 

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Austausch mit der klassischen Beauty-Szene

Bemerkenswert fand ich auch die Zusammensetzung der Besucher – ich war die einzige Naturkosmetik-Bloggerin vor Ort, der Großteil kam aus der konventionellen Beauty-Szene. Und genau dieser Austausch war besonders bereichernd. Es wurde deutlich: Begriffe wie „clean“ oder „vegan“ sind für viele längst selbstverständlich – sie reichen allein nicht mehr aus, um zu überzeugen. Marken müssen heute mehr bieten: echte Innovation, transparente Kommunikation, diverse Angebote für verschiedene Hauttöne, neue Verpackungslösungen oder soziale Verantwortung über das Produkt hinaus. Gerade bei der Farbauswahl – zum Beispiel von Foundations – zeigt sich, dass die Naturkosmetik-Branche noch hinterherhinkt – hier ist mehr Vielfalt gefragt, wenn sie für alle da sein will.

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Foto: Claire Allzeit

Mein Fazit zur Good Beauty Week

Die Good Beauty Week ist für mich ein Event, das bewusst einen anderen Weg geht – raus aus dem Hochglanz, rein ins echte Gespräch. Es wurde nicht nur präsentiert, sondern auch diskutiert, hinterfragt und voneinander gelernt. Ich nehme viele neue Impulse mit – und auch die Bestärkung, dass wir Nachhaltigkeit im Kosmetikbereich ganzheitlich denken müssen: ökologisch, sozial und kulturell. Gespannt bin ich, wie sich das Format in den kommenden Jahren weiterentwickelt. Ich wünsche mir, dass es weiterhin offen bleibt für neue Stimmen – und dabei klar in seiner Haltung: fair, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert.

Ich freue mich, auch mit euch in den Austausch zu gehen. Wie “green” ist euer Badezimmer? Schaut ihr bei der Auswahl eurer Kosmetik nur auf Inhaltsstoffe oder welche (nachhaltigen) Aspekte beeinflussen noch eure Kaufentscheidung? 

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