Tee erfreut sich nicht nur in England großer Beliebtheit. Auch hierzulande finden sich immer mehr Liebhaber des heißen Getränks. Im Gegensatz zu Kaffee kann er ohne Probleme auch in größeren Menge getrunken werden. Je nach Sorte kann Tee sogar genauso anregend sein – ist aber viel gesünder. Besonders grünem Tee sagt man viele positive Eigenschaften nach. Er sorgt nicht nur für mehr Energie, sondern hilft auch bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden. Matcha Tee ist eine besonders edle Grüntee-Sorte, die bis vor wenigen Jahren noch nur echten Japan-Fans bekannt war. Das hat sich mittlerweile geändert und es finden sich immer mehr Anhänger des feinen Pulvers.
Inhalt
- Die Geschichte des Tees
- Matcha – von China nach Japan
- Anbau und Verarbeitung des Grüntees
- Die geniale Matcha Tee Wirkung
- Verwendung von Matcha
- Zubereitung als Tee & Latte
- Matcha Tee kaufen
Die Geschichte des Tees
Auch wenn Japan bekannt ist für seine berühmten Teezeremonien – als Mutterland für alle Tee-Arten gilt China. Es gibt sechs verschiedene Arten: Schwarzer Tee, Oolong, Gelber Tee, Pu-Erh, Weißer Tee und natürlich grünen Tee, zu dem auch der Matcha Tee gehört. Alle diese Sorten gehen auf ein und dieselbe Pflanze zurück: die „Camellia sinensis“. Von dieser Pflanze gibt es vier verschiedene Varietäten, die sich etwas im Aussehen und Anbauort unterscheiden. Ihre Pflanzenteile werden für die Tee-Gewinnung verwendet. Welche Sorte daraus entsteht, hängt davon ab, wie sie verarbeitet werden.
Matcha – von China nach Japan
Die Grünteekultur entwickelte sich vor ungefähr 5.000 Jahren eher zufällig in China. Der damalige Kaiser Shennong entdeckte die anregende Wirkung, als ihm ein Blatt vom Teebaum in kochendes Wasser fiel. Da er in Sachen Heilpflanzen kundig war, erkannte er das Potential, das in der Pflanze steckt.
Ob es sich bei dieser Anekdote um eine wahre Begebenheit oder doch eher um einen Mythos handelt, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Fakt ist aber, dass die Camellia sinensis lange Zeit als Heilpflanze eingesetzt wurde. Die Blätter wurden getrocknet und anschließend zu feinem Pulver zermahlen. Die Zubereitungsart von Matcha war geboren. Traditionell wurde der Heiltrank in den buddhistischen Klöstern gebraut. Daraus entwickelten sich dann die Tee-Zeremonien, als man feststellte, dass das Gebräu nicht nur eine anregende Wirkung besaß, sondern auch noch sehr gut schmeckte.
Dabei veränderte sich die Zubereitung des Grüntees im Laufe der Zeit. Anfangs (600 bis 900 nach Christus) kam in China ausschließlich Matcha Pulver zum Einsatz, der aufgekocht wurde. Oft wurden noch andere Heilpflanzen hinzugefügt. Am Ende wurde noch eine Prise Salz hinzugegeben. In der anschließenden Dynastie von ungefähr 950 bis 1.300 nach Christus wurde das Teepulver mit heißem Wasser aufgegossen und anschließend schaumig gerührt. Die heute in Japan zelebrierte Matcha Tee Zubereitung erinnert noch stark an die Gebräuche dieser Zeit.
Im Laufe der darauffolgenden Jahre geriet das grüne Pulver langsam in Vergessenheit. Bis zum heutigen Tage werden in China, wie auch im Rest der Welt, überwiegend ganze oder nur grob zerkleinerte Teeblätter für die Zubereitung von Tee verwendet. Von China aus gelangte die Teekultur schließlich nach Japan. In Japan gibt es keine wilden Teepflanzen, alle Pflanzen gehen auf den gezielten Anbau durch Menschenhand zurück. Trotzdem entwickelte sich auch in Japan eine Grünteekultur, die Wesentliches zur Geschichte des Tees beigetragen hat. Dazu zählt die Matcha Zubereitung, also die Zubereitung von Teepulver, wie auch die Beschattung von Teepflanzen. Dabei werden die Teeblätter mit lichtundurchlässigen Netzen bedeckt, bevor sie geerntet werden. Das soll die Reifezeit verlängern und so die Qualität des Tees steigern.
Anbau und Verarbeitung des Grüntees
Den ersten Teesamen brachte ein buddhistischer Mönch aus Japan von einem Aufenthalt in China mit. Daraus legte er in Uji in der Präfektur Kyoto den ersten Teegarten an. Somit zählt Uji als Wiege für den Teeanbau in Japan. Auch Matcha kommt neben anderen hochwertigen Teesorten aus Uji. Ihr könnt also davon ausgehen, wenn ihr Matcha aus Uji kauft, bekommt ihr beste Qualität.
Auch in China wird Matcha wieder angebaut. Bei der Ernte gibt es allerdings gravierende Unterschiede: Während in China noch überwiegend von Hand geerntet wird, erfolgt die Ernte im hochtechnisierten Japan meist maschinell. Matcha wird vor der Ernte vier Wochen lang beschattet. Das Ergebnis ist ein dunkelgrünes, sehr aromatisches Blatt.
Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft. Dadurch soll verhindert werden, dass der Matcha Grüntee nicht oxidiert beziehungsweise fermentiert, wie das beispielsweise beim schwarzen Tee der Fall ist. Anschließend müssen die Blätter wieder angetrocknet werden, da sie zu viel Feuchtigkeit enthalten. Diesen Vorgang nennt man „kill green“ oder auch „killing the green“. Dabei werden Enzyme deaktiviert, die im Teeblatt enthalten sind. Bleiben die Enzyme aktiv, oxidieren die Blätter. Es entsteht Schwarztee oder Oolong. Ein weiterer Vorteil: Dadurch bleiben außerdem Polyphenole enthalten, die sehr wertvoll für die Gesundheit sind. Ein Argument für den gesundheitsbewussten Matcha Liebhaber.
Der so gedämpfte und getrocknete Tee wird nun gebrochen, damit sich die Stängel und Blattadern aus dem Blattgewebe lösen. Mit einem speziellen Verfahren werden diese Bestandteile dann voneinander getrennt. Zum Einsatz kommt nur das feine Blattgewebe. Dieses nennt man Tencha, das mit traditionellen Granitmühlen so fein wie möglich vermahlen wird. Die Herstellung von Matcha ist also sehr aufwändig. Allein für das Mahlen von 30 Gramm Pulver brauchen die Granitmühlen rund eine Stunde!
Die geniale Matcha Tee Wirkung
Man sagt dem edlen Getränk eine besondere Wirkung auf den menschlichen Organismus nach. Demzufolge wirkt er nicht nur anregend, er ist auch ein regelrechter Jungbrunnen und ein modernes Anti-Aging-Getränk. Matcha ist ein wahrer Vitamin-Booster: Reich an den Vitaminen A, B und E enthält es außerdem die dreifache Menge an Vitamin C, verglichen mit einer Orange. Außerdem enthält der hochwertige Grüntee eine Menge Aminosäuren, beispielsweise L-Theanin. All das trägt dazu bei, dass das Immunsystem gestärkt wird. Ein echter Gesundmacher unter den Getränken und ein wahres Superfood!
Außerdem ist Matcha eine hervorragende Alternative zur Kaffeebohne. Nicht umsonst bezeichnet man den Tee als den „Espresso des grünen Tees“. Denn das Matcha Koffein wird erst im Darm freigesetzt. Der belebende Effekt setzt dadurch zwar später ein, als das bei Kaffee der Fall ist, hält dafür aber länger an. Bei Kaffee wird das Koffein bereits von der Magensäure freigesetzt und wirkt deutlich aggressiver, die Wirkung verpufft dafür aber auch schneller.
Das Koffein von Matcha sorgt für verbesserte Konzentrationsfähigkeit, hilft dabei, Stress abzubauen und regt den Stoffwechsel an. Ihr könnt eure Ausdauer verbessern, den Fettabbau unterstützen – und darüber hinaus eure Reaktionsfähigkeit erhöhen. Seine unglaubliche Wirkung hilft euch sogar, den Alterungsprozess zu verzögern. Außerdem konnte festgestellt werden, dass Matcha das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. So ist Matcha Tee gesund – und schmeckt dabei auch noch sehr gut!
Verwendung von Matcha
Bekannt ist die Verwendung als traditionell zubereiteter Grüntee. Aber ein weiteres Heißgetränk ist auf dem Vormarsch und löst den herkömmlichen Kaffee ab: der Matcha Latte. Dieses Trendgetränk eignet sich nicht nur für Latte-Liebhaber mit Laktoseintoleranz oder anderen Unverträglichkeiten. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird die Kaffeebohne nicht mehr vermissen.
Das grüne Pulver kann aber noch mehr als Tee oder Latte: Verschiedene Speisen der japanischen Küche werden damit verfeinert. Dazu zählen Fruchtsäfte, Eiscreme, Joghurt oder sogar Schokolade. Auch Keksen, Brownies oder Sorbets verleiht der Tee eine besondere Note.
Wem der reine Matcha zu teuer ist, aber trotzdem nicht auf den Geschmack und die positive Wirkung verzichten möchte, kann auf veredelte Blatt-Tees zurückgreifen. Traditionell gibt es drei Teesorten, die mit Matcha verfeinert werden: Kukicha, Genmaicha und Sencha. Wird dem Sencha Matcha hinzugefügt, erhalten die Teeblätter ein flauschiges Aussehen. Der Tee ist intensiv grün gefärbt. Kukicha selbst ist ein Stängeltee, der zusammen mit dem Matcha einen dunkelgrünen, süßlich schmeckenden Tee mit besonders frischem Aroma ergibt. Genmaicha ist eine Mischung aus geröstetem Reis, Matcha und Sencha Tee.
Zubereitung als Tee & Latte
Wenn ihr den Tee original nach japanischer traditioneller Teekultur zubereiten wollt, benötigt ihr eine Matchaschale (Chawan), einen Matchalöffen (Chachaku) und einen Matchabesen (Chasen). Natürlich könnt ihr auch eine gewöhnliche Tasse und einen normalen Teelöffel verwenden.
Für eine Schale (oder eine Tasse) Tee benötigt ihr, je nach Stärke, ein bis zwei Gramm Pulver. Übergießt das Pulver mit 60 bis 100 ml heißem Wasser. Die optimale Temperatur beträgt 80 Grad – es sollte keinesfalls kochen. Am besten gelingt der traditionelle Matcha Tee, wenn ihr einen original Chasen benutzt. Das ist Bambusbesen, den ihr am besten vor Gebrauch einige Minuten in warmes Wasser stellt. Sonst könnten die zarten Lamellen brechen. Haben sich die Lamellen etwas aufgestellt, ist der Chasen einsatzbereit. Jetzt könnt ihr den Tee damit schaumig schlagen. Achtet darauf, dass die Bewegung locker aus dem Handgelenk kommt, von vorne nach hinten. Der fertig geschlagene Tee sollte keine Klümpchen aufweisen, keine Bläschen zeigen und unter dem dicken Schaum nicht mehr sichtbar sein.
Die Matcha Latte Zubereitung
Um den neuesten Trend der Stars und Sternchen aus Hollywood auszuprobieren, müsst ihr nicht nach Amerika fliegen. Einen Matcha Latte könnt ihr euch selbst zubereiten – und direkt von der Wirkung profitieren. Er liefert Energie, wirkt verjüngend und hat noch eine Menge anderer positiver Auswirkungen auf eure Gesundheit. Für alle, die Wert auf gesunde Ernährung legen, ist dieses Trend-Getränk ein Muss.
Anleitung: Beim Matcha Latte ersetzt der Grüntee den Espresso – und zwar vollwertig! Die Wirkung des Matcha Pulvers steht der von Espresso in nichts nach – im Gegenteil, er kann sogar noch punkten. Wenn ihr statt Kuhmilch Mandelmilch verwendet, ist der Drink sogar vegan und laktosefrei. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Den Matcha Tee ganz normal kochen. Dann schäumt ihr die Milch (von der Sorte, die ihr bevorzugt) auf und gießt sie in den Tee. Fertig! Schon habt ihr einen wohlschmeckenden, anregenden Drink, der auch noch sehr gesund ist. Mit Mandelmilch zubereitet, kann er auch bei Gluten-Unverträglichkeit, Laktose-Intoleranz, Histamin-Intoleranz, Fructose-Intoleranz, Sorbit-Intoleranz oder Zöliakie genossen werden. Die grüne Farbe verleiht ihm darüber hinaus eine interessante Optik.
Matcha Tee kaufen
Zugegeben, der Luxus-Tee ist nicht ganz billig. Trotzdem darf er in der gesundheitsbewussten, modernen Ernährung nicht fehlen. Wenn ihr Matcha Tee kaufen möchtet, solltet ihr aber einige Dinge beachten. Denn damit der Tee sein Geld auch wert ist, muss er den Qualitätsansprüchen genügen.
Ein großer Unsicherheitsfaktor selbst bei der japanischen Bevölkerung war das Erdbeben 2011, das einen Tsunami auslöste, das eine erhöhte radioaktive Belastung rund um Fukushima auslöste. In der Regel unterliegt der Grüntee, wie andere Lebensmittel auch, strengen Untersuchungen. Kontaminierte Lebensmittel sind nicht für den japanischen Markt zugelassen, erst recht nicht für den internationalen Markt. Matcha Tee, der im deutschen Handel erhältlich ist, ist streng geprüft und nach verschiedenen Verfahren zertifiziert.
Nicht nur die radioaktive Belastung ist von Bedeutung. Damit der Tee seine gesunde Wirkung auch wirklich entfalten kann, muss eine Verschmutzung mit Pestiziden oder Schwermetallen ausgeschlossen werden. Dafür ist ein zweiter Test nötig, der in der Regel nicht im Herkunftsland durchgeführt wird. Achtet beim Kauf auf Bio-Matcha, der garantiert, dass der Tee nach strengen ökologischen Standards angebaut und weiterverarbeitet wurde. Generell empfehle ich euch ja, Bio-Tee und andere Bio-Lebensmittel zu kaufen. Die Bio-Qualität wird durch unabhängige Institute bestätigt. Das muss, besonders wenn ihr den Matcha online kaufen möchtet, in der Artikelbeschreibung angegeben sein. Von besonders günstigen Angeboten solltet ihr lieber Abstand nehmen, da dann oft die Herkunft nicht garantiert werden kann.
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