Zero Waste ist mehr als nur ein Trend, es ist eine Bewegung, die immer dringlicher wird, wenn man bedenkt, dass jeder Mensch im Durchschnitt täglich 1,5 Kilogramm Abfall produziert. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Die Zero Waste Bewegung strebt danach, Abfall zu minimieren und den Kreislauf von Ressourcen zu schließen. Dies kann durch einfache Veränderungen im Alltag erreicht werden, wie zum Beispiel durch das Verwenden von wiederverwendbaren Gegenständen anstelle von Einwegprodukten oder durch das Reparieren beschädigter Gegenstände.
Laut der Europäischen Kommission beträgt der Anteil des Mülls, der in Europa recycelt wird, nur 30%, während der Rest entweder verbrannt oder in Deponien gelagert wird. Dies zeigt, dass es dringend erforderlich ist, Maßnahmen zur Abfallreduzierung zu ergreifen. Mit der Null-Abfall-Bewegung kann jeder Einzelne einen Beitrag zur Schonung unserer Umwelt und Ressourcen leisten.
Was ist Zero Waste?
Hierbei handelt es sich um eine Philosophie und eine Bewegung, die sich dem Ziel verschrieben hat, Abfall auf ein Minimum zu reduzieren und eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, in der Abfälle als Ressourcen betrachtet werden. Die Idee ist, dass jeder Abfall, der produziert wird, vermieden, wiederverwendet, repariert, recycelt oder kompostiert wird, anstatt dass er in Landfüllen endet oder verbrannt wird. Es geht darum, einen bewussten Umgang mit Ressourcen und Abfällen zu fördern und den Fokus auf die Vermeidung von Abfall zu legen, anstatt ihn zu verwalten.
Die Zero Waste Prinzipien beziehen sich auf eine Umweltbewegung, die eine möglichst umweltfreundliche Lebensweise anstrebt. Hierbei geht es darum, Abfall zu minimieren und einen Kreislauf von Ressourcen zu schaffen, indem man folgende Schritte beachtet:
- Refuse (vermeiden)
- Reduce (reduzieren)
- Reuse (wiederverwerten)
- Repair (reparieren)
- Recycle (recyceln)
Zero Waste Prinzipien
Die folgenden fünf Prinzipien sind eine Leitlinie, um den Abfallaufwand in unserer Gesellschaft zu minimieren. An diesen könnt ihr euch grob orientieren, wenn ihr selber bewusster konsumieren, weniger Müll produzieren und insgesamt nachhaltiger leben wollt.
- Vermeiden (Refuse): Dies bedeutet, dass ihr Dinge ablehnt, die ihr nicht wirklich benötigt, bevor ihr sie kauft. Versucht, die Anzahl der unnötigen Verpackungen und Produkte, die ihr kauft, zu reduzieren.
- Reduzieren (Reduce): Dies bedeutet, dass ihr eure Konsumgewohnheiten überdenkt und bewusst reduziert, um Abfall zu minimieren. Überlegt euch, welche Produkte ihr wirklich braucht und kauft sie in der erforderlichen Menge.
- Wiederverwenden (Reuse): Dies bedeutet, dass ihr Produkte so lange wie möglich verwendet, bevor ihr sie entsorgt. Investiert in langlebige und wiederverwendbare Produkte wie beispielsweise wiederverwendbare Wasserflaschen und Einkaufstaschen.
- Reparieren (Repair): Dies bedeutet, dass ihr beschädigte Produkte repariert anstatt sie wegzuwerfen und neue zu kaufen. Dies hilft nicht nur, Abfall zu minimieren, sondern auch, Geld zu sparen.
- Recyceln (Recycle) und Kompostieren (Rot): Dies bedeutet, dass ihr Abfall so gut wie möglich sortiert und fachgerecht entsorgt, um ihn zu recyceln oder zu kompostieren. Achtet darauf, dass ihr eure Abfälle ordnungsgemäß entsorgt und recycelt, um sicherzustellen, dass sie in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können.
Zero Waste Tipps
Im Folgenden findet ihr 15 Tipps, die ihr im Alltag umsetzen könnt:
- Vermeidet Einwegprodukte wie Plastikbecher, -geschirr und -taschen. Nutzt stattdessen wiederverwendbare Alternativen.
- Kauft Lebensmittel in Glas- oder Papierverpackungen statt Plastik.
- Vermeidet unnötige Verpackungen beim Einkauf, indem ihr auf lose Ware achtet oder eigene Behälter mitbringt.
- Verwendet Stoffbeutel oder -taschen anstelle von Plastiktüten beim Einkaufen.
- Verwendet wiederverwendbare Wasserflaschen anstelle von Einweg-Plastikflaschen.
- Vermeidet Wegwerf-Rasierer und nutzt stattdessen einen Rasierhobel.
- Vermeidet Kaffeepads und nutzt stattdessen eine französische Presse oder eine Kaffeemaschine mit Papierfilter.
- Verwendet wiederverwendbare Baumwolltücher anstelle von Papiertüchern.
- Vermeidet Aluminiumfolie und nutzt stattdessen wiederverwendbare Abdeckungen oder wiederverwendbare Behälter.
- Repariert Gegenstände anstelle von Neuanschaffungen.
- Nutzt Secondhand-Artikel anstelle von Neuware.
- Verwendet Kompostierung und Recycling, um Abfälle zu reduzieren.
- Vermeidet Produkte mit Mikroplastik, wie Peelings, Zahnpasta und Reinigungsmittel.
- Informiert euch in Büchern, online oder bei dieser Nachhaligkeits-Messe
- Teilt eure Zero Waste-Erfahrungen und inspiriert andere, ebenfalls Veränderungen vorzunehmen.
Wie geht Onlineshopping ohne Müll?
Wenn ihr in Geschäften einkauft, könnt ihr unnötige Verpackungen und Tüten weglassen oder direkt im Unverpackt-Laden einkaufen. Aber auch online gibt es einige Möglichkeiten, um nachhaltiger zu shoppen.
- Vermeidet unnötige Verpackungen: Wählt bevorzugt Online-Shops aus, die auf übermäßige Verpackungen verzichten.
- Nutzt Nachfüllsysteme: Es gibt viele Online-Shops, die Nachfüllpacks für Produkte wie Wasch- und Reinigungsmittel anbieten.
- Kauft in großen Mengen: Indem ihr größere Mengen eines Produkts auf einmal kauft, könnt ihr Verpackungsmüll vermeiden.
- Verwendet wiederverwendbare Verpackungen: Wählt bevorzugt Online-Shops aus, die mit wiederverwendbaren Verpackungen arbeiten.
- Wählt lokale Anbieter: Indem ihr bei lokalen Anbietern einkauft, könnt ihr den CO2-Footprint eures Einkaufs reduzieren.
- Verzichtet auf eine Zustellung: Wählt, wenn möglich, die Option „Abholung im Ladengeschäft“ aus, um den Verpackungsmüll und den CO2-Footprint zu reduzieren.
- Vermeidet Schnäppchenjagd: Überlegt euch gut, ob ihr wirklich etwas braucht, bevor ihr es online bestellt. So könnt ihr unnötigen Verpackungsmüll vermeiden.
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