Nachdem ich euch vor ein paar Tagen die Trends im Food-Bereich vorgestellt habe, möchte ich mich im heutigen Beitrag den Beauty-Trends widmen. Los geht’s!
Naturkosmetik so schnell und gut wie nie zuvor
Bevor es mit den einzelnen Trends losgeht, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Naturkosmetik-Markt sich rasant entwickelt und innovative Produkte keine Seltenheit mehr sind. So brauchen Hersteller nicht mehr Monate oder gar Jahre, um konventionelle Beauty-Trends zu adaptieren. Im Gegenteil. Naturkosmetik agiert am Puls der Zeit oder ist gar selbst Trendsetter. Nicht zuletzt erkennbar ist das an den Trends Aktivkohle und K-Beauty oder auch am Farbtrend Ultra Violet.
Natürliche Kosmetik ist aber nicht nur Trendsetter, sondern mittlerweile (für mich schon viel länger) eine echte Alternative zu konventionellen Produkten – und das auf ganzer Linie. Das zeigt sich unter anderem an Gerüchen, Texturen und Verpackungen. Die Marken werden immer innovativer und Kunden immer anspruchsvoller, sodass man als Hersteller einfach überzeugen muss. Mit pastösen Cremes und stinkenden Seifen hat Naturkosmetik schon lange nichts mehr zu tun, weshalb es keine Ausrede gibt, nicht mal ein natürliches Kosmetikprodukt auszuprobieren.
Hallo Mainstream
Naturkosmetik ist zwar noch eine Nische, aber bereits in der breiten Masse angekommen. Dies ist vor allem Drogeriemärkten wie dm zu verdanken, die Marken wie i+m Naturkosmetik, Sante, Lavera, Alverde und hej organic dem Mainstream anbieten. Dies hat sich bereits in 2016 und 2017 sehr erfolgreich etabliert, weshalb das Wachstum der Branche nicht mehr ganz so rapide von Statten geht. Über die Ländergrenzen hinaus betrachtet, ist Deutschland nach wie vor größter europäischer Markt für Naturkosmetik und insbesondere das Online-Geschäft ist am boomen.
7 Naturkosmetik-Trends, die euch 2018 begegnen werden
Trend 1: Aktivkohle
Bereits im letzten Jahr ging der Trend rund um die schwarze Kohle los, die überschüssigen Talg und Schmutzpartikel binden und insbesondere für reine Haut sorgen soll. 2018 ist dieser Trend allgegenwärtig und nicht mehr nur in Haut- sondern auch in Zahnpflegeprodukten anzutreffen. Auf letzteres spezialisiert hat sich das kleine Label My Magic Mud aus den USA, deren Sortiment bereits hierzulande erhältlich ist. Außerdem spannend: Von Natura Siberica wird es ein Mizellenwasser mit Aktivkohle geben.
Trend 2: Zero Waste
Der ganze Verpackungsmüll stellt ein riesiges Problem für die Umwelt dar. Schön zu sehen, dass ein paar Hersteller reagieren und Verpackungen und Ressourcen einsparen wollen. Allen voran liegen Seifenstücke wieder voll im Trend, dem sich auch Speick mit seiner neuen Haarseife annimmt. Aber auch das innovative Pulverwunder von Plaine spielt auf diese Thematik an. Hier findet ihr meine ausführliche Review zu dem Allround-Produkt.
Trend 3: Fermentierte Inhaltsstoffe
Mit fermentierten Inhaltsstoffen hat bereits vor einigen Jahren Regulat Beauty für Aufsehen gesorgt und hatte hierzulande damit lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal. Nachgezogen ist die koreanische Marke Whamisa, die mit fermentierten Inhaltsstoffen und K-Beauty gleich zwei Trends vereint. Ganz neu seit ein paar Wochen bietet auch Hands on Veggies Körper- und Haarpflegeprodukte mit fermentierten Rohstoffen aus Gemüse an, die durch den aufspaltenden Herstellungsprozess besonders effektiv sein sollen. Über dieses Thema werde ich zeitnah noch einmal genauer berichten.
Trend 4: Anti-Pollution
Dass wir – insbesondere in Großstädten – durch Smog und Co. nicht nur unsere Atemwege belasten, sondern auch den Zustand unserer Haut negativ beeinflussen, ist kein Geheimnis mehr. Die Kosmetikindustrie setzt immer mehr darauf, dass wir unsere Haut mit entsprechenden Produkten vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen. Zusammengefasst werden diese unter dem Begriff Anti-Pollution. So wird beispielsweise bei Lavera die Hydro-Effekt-Serie erweitert, die sich exakt dieser Thematik annimmt. Mit Hilfe von Tagespflege und Co. soll die Haut von Schmutzpartikeln befreit und vor freien Radikalen bewahrt werden.
Trend 5: Regionalität
Braucht man immer die Sheabutter aus Afrika oder das Sacha-Inchi-Öl aus Peru? Einige Marken stellen sich genau diese Fragen und blicken bezüglich Produktentwicklung in die eigenen Gärten und Wälder. Warum immer in die Ferne schweifen, wenn wir auch in Europa hochwertige und wirkungsvolle Rohstoffe anbauen? Dieser Meinung ist zum Beispiel das noch junge österreichische Unternehmen die Nikolai, das viele Ingredients selbst anbaut – und das in Bio- oder sogar Demeter-Qualität. Ganz neu im Sortiment ist deren veganes Feuchtigkeitsfluid für Mischhaut und ölige Haut.
Trend 6: K-Beauty
Koreanische Kosmetik ist – wie schon im letzten Jahr – sehr angesagt. Aber nicht nur koreanische Firmen an sich (allen voran Whamisa) sondern insbesondere deren wichtigsten Produktkategorien werden auch von Marken hierzulande adaptiert. So bietet beispielsweise Traditionsunternehmen Weleda ab sofort eine BB Cream an und bei Tautropfen ziehen Tuchmasken ins Sortiment ein. Von Whamisa selbst erwarten uns 2018 spannende Neuheiten – wie Peeling Pads, BB Cream und Sonnenschutz ohne Weißeln.
Trend 7: Reizarme Pflege
In der Skincare Community gilt sie schon lange als DAS Geheimnis schöner Haut: Reizarme Pflege. Dabei wird sowohl auf Duftstoffe als auch auf Alkohol verzichtet, die die Haut irritieren können. Auch Naturkosmetik bedeutet schon längst nicht mehr, dass alles mit ätherischen Ölen beduftet wird. So gibt es bei vielen Marken Produkte, die als reizarm bezeichnet werden können. So erweitert beispielsweise Cattier in diesem Jahr seine Pflege für empfindliche Haut um ein Serum und bei Yverum gibt es neu ein Reinigungsöl ohne Duftstoffe.
Ein paar Produkte, die mich persönlich besonders interessieren, werde ich euch in den nächsten Wochen noch genauer vorstellen. Lasst mich mal wissen, welche der Trends euch besonders reizen.
2 Kommentare
Tolle Zusammenfassung! Ein paar der Stichworte wie Aktivkohle und Antipollution habe ich in anderen Berichten noch nicht gelesen. Das fände ich auf jeden Fall sehr spannend für umfangreichere Berichte. Für mich ist aber das ganz große Thema Regionalität! Und das ist mir im Kosmetikbereich bisher noch so gar nicht untergekommen. Klar einige Marken wie Dr. Hauschka, Weleda und Martina Gebhard bauen selbst Heilpflanzen an. Sie importieren aber ebenso, was in Deutschland nicht wachsen kann. Und geben Regionalität vor allem nicht als Ziel ihrer Marke an. Wenn sich da etwas tut, fände ich das ganz erstaunlich und großartig!
Danke für den Bericht!
Hallo Antonia, freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Regionalität in der Kosmetik ist mir bisher auch nur rudimentär begegnet – leider. Was würde dich zu den Themen Aktivkohle und Anti-Pollution genau interessieren? Lg